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„Architektonische Perle“ in der Innenstadt

Fulda (cp). „Ein historisches Gebäude ist immer auch eine historische Verpflichtung“, betonte Oberbürgermeister Gerhard Möller, als er zusammen mit Stadtbaurätin Cornelia Zuschke bei einem Vororttermin über den Stand der Umbaumaßnahmen an der Adolf-von-Dalberg-Schule informierte. Unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte werde das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete Gebäude bei laufendem Betrieb brandschutztechnisch, anlagentechnisch und baulich saniert, so Zuschke. Die Innen- und Außenarbeiten an der Grundschule werden im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms für Schulen durch das Land Hessen abgewickelt und umfassen ein Budget in Höhe von 2,2 Mio Euro.

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„Rücksicht vor Tempo“
Die Baumaßnahmen haben bereits in den Sommerferien begonnen und werden noch bis spätestens Ende des Jahres 2010 dauern. „Im Inneren der Schule befindet sich momentan eine Wanderbaustelle, so dass wir uns Raum für Raum und Flur für Flur vorarbeiten“, erklärte die Stadtbaurätin. Während die Innensanierung in vollem Gang ist, findet die Erneuerung der Fassade, der Fenster und des Dachs im Rahmen der Umgestaltung des Universitätsplatzes statt und kann daher erst später erfolgen. Aufgrund der lärmintensiven Arbeiten werden im Zeitraum zwischen den Sommerferien bis zu den Herbstferien vier Klassen in die Athanasius-Kircher-Schule ausgelagert. Dies sei ein überschaubares Zeitfenster, so der Fuldaer Verwaltungschef. Zusammen mit Stadtbaurätin Zuschke lobte er das „mustergültige Verhalten“ der Schule, die sich momentan in einer schwierigen Zeit befinde. „Trotz unglaublicher Belastungen ist dies eine sehr lebendige und kooperative Schule, mit der wir sehr gut zusammenarbeiten“, bekräftigte Cornelia Zuschke. Daher gelte bei der Sanierung auch die Devise „Rücksicht vor Tempo“ – die Erneuerungen sollen nicht so schnell wie möglich, sondern so verträglich wie möglich umgesetzt werden.

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Denkmalschutzauflagen
Das Objekt in der Innenstadt sei eine „architektonisch Perle“, für das die Stadt aufgrund des Denkmalschutzes bestimmte Auflagen zu erfüllen habe – darauf wies die Stadtbaurätin während des Rundgangs durch die Schule hin. Diese Belange mussten zum Beispiel bei der Renovierung der Räumlichkeiten im Hinblick auf das Decken- und Beleuchtungssystem sowie auf das Material- und Farbkonzept berücksichtigt werden. Auch bei der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes gibt es bestimmte Anforderungen an Rettungswege und Bauteile, so dass Brandschutztüren, eine Brandmeldeanlage sowie eine Notbeleuchtung im Fluchtwegebereich eingebaut werden müssen.

Breiter Maßnahmenkatalog
Besonders auch die veraltete technische Ausstattung der Schule wird aufwendig erneuert: So werden eine neue Heizungsanlage eingebaut, Wasser- und Abwasserleitungen sowie die Elektroinstallation und die Beleuchtung ausgetauscht. Im Zuge dessen werden am denkmalgeschützten Gebäudebestand auch energetische Maßnahmen durchgeführt. Da kein Anbau erfolgen könne und keine zusätzlichen Raumreserven vorhanden seien, müssen alle geplanten Maßnahmen in den bestehenden Baukörper integriert werden, erläuterte Cornelia Zuschke. Daher werde das bisherige Raumkonzept den künftigen Anforderungen angepasst. So entsteht beispielsweise gegenüber der Aula ein multifunktionaler Raum, der als Mediothek, Foyer oder Vortragsraum genutzt werden kann. Damit könne das Gebäude, das an prominenter Stelle in der Innenstadt stehe und ein Stück Stadtgeschichte widerspiegele, nicht nur für schulische, sondern auch für kulturelle Zwecke genutzt werden, zeigte sich der Oberbürgermeister erfreut.

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