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5. bundesweites Treffen der Junior-Ranger im Biosphärenreservat Rhön

Schönes aus Wüstensachsen. Mehr als 100 Junior-Ranger aus deutschen Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten erlebten an diesem Wochenende das 5. bundesweite Junior-Ranger-Treffen in Wüstensachsen, mitten im Biosphärenreservat Rhön. Der Landkreis Fulda, Hessische Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, und die Junior-Ranger aus Wüstensachsen hatten dazu eingeladen.

Fotos (3) und Text: Carsten Kallenbach

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Die Teilnehmer des Treffens kamen aus der gesamten Bundesrepublik: aus dem Nationalpark Bayerischer Wald, dem Naturpark Dromling, dem Naturpark Dahme-Heideseen, den Naturparken Landrücken und Heidelandschaft (Niederlausitz), dem Biosphärenreservat Schorfheide, dem Nationalpark Müritz, dem Nationalpark Harz und natürlich aus dem Biosphärenreservat Rhön. Für die Rhön ist die Arbeit mit den Junior-Ranger noch relativ neu. Die Gruppe in Wüstensachsen besteht erst seit zwei Jahren. Die Junior-Ranger aus dem Bayerischen Wald werden hingegen im kommenden Jahr ihr 10-jähriges Bestehen feiern.

„Die Junior-Ranger verbindet die Natur. Mit den Junior-Ranger-Treffen wollen wir neue Freundschaften zwischen den Jugendlichen, aber auch zwischen den Betreuern der einzelnen Schutzgebiete aufbauen, die in den Nationalen Naturlandschaften Deutschlands vereint sind“, erklärte der Betreuer der Junior-Ranger aus Wüstensachsen, Hubert Stumpf. Dahingehend verstehe sich das bundesweite Treffen also auch als ein Erfahrungsaustausch.

Das Junior-Ranger-Treffen in Wüstensachsen stand unter dem Motto „Kulturlandschaft erleben“. Am Samstag wurde dieses Motto Wirklichkeit: In verschiedenen Gruppen besuchten die Junior-Ranger Rhönschäfer Dietmar Weckbach, der ihnen Wissenswertes rund um die alte und traditionsreiche Haustierrasse in der Rhön vermittelte. Bei Lothar Keidel aus Wüstensachsen bekamen sie einen Einblick in die Zucht der Bachforellen. Der Forellenzüchter ist seit vielen Jahren in verschiedene Projekte des Biosphärenreservates eingebunden, die mit dem Erhalt der einheimischen Fischarten zu tun haben. Biologe Christoph Dümpelmann zeigte den Junior-Rangern, wie naturnah die Fließgewässer des Biosphärenreservates Rhön sind. Bei ihm stand die Gewässeruntersuchung im Vordergrund.

Außerdem erklärten die Mitglieder des Fleckviehzuchtvereins Wüstensachsen, wie früher in der Rhön das Gras auf den Wiesen gemäht wurde – nämlich per Hand mit der Sense. Hier konnten sich die Junior-Ranger auch selbst ausprobieren und merkten schnell, dass das eine sehr mühsame Arbeit war. Der richtige Umgang mit der Sense will nämlich erlernt sein.

Bereits am Freitagabend hatten die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen acht und 15 Jahren die Gelegenheit, die Kulturlandschaft der Rhön auf besondere Weise zu erleben. Auf dem Programm stand eine Wanderung zu den Vulkanbergen Steinkopf, Schafstein und Stirnberg. Unterwegs konnten sie die herrliche Sicht genießen und damit das „Land der offenen Fernen“ sehen. Die Wanderungen führten teilweise durch die Kernzone des Biosphärenreservates Rhön.

„Für uns ist das bundesweite Junior-Ranger-Treffen eine Chance, die Rhön mit ihrer eigenen Landschaft und als Modellregion mit ihren vielfältigen Projekten zu präsentieren und zu zeigen, welche intakten Fließgewässer wir beispielsweise besitzen“, sagte der Abteilungsleiter Natur und Landschaft im Landratsamt Fulda, Otto Evers.

Bewusst haben die Organisatoren, allen voran die Mitglieder der Naturwacht des Biosphärenreservates Rhön, das Programm so zusammengestellt, dass die Junior-Ranger einerseits einen Einblick in die Schutzzonen, aber auch in die Nutzung der Kulturlandschaft erhalten, fügte Evers hinzu. „Ich wünsche dem Treffen eine gute Kameradschaft und neue Kontakte untereinander“, sagte der Abteilungsleiter während der Eröffnung des bundesweiten Treffens. Auch der 1. Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, brachte seinen Stolz darüber zum Ausdruck, dass das Treffen in diesem Jahr im Biosphärenreservat Rhön stattfindet.

Wüstensachsen sei dabei ein „besonders schöner Teil des Landkreises Fulda“, betonte er. „Es gibt immer weniger Menschen, die so naturkundig sind wie die Junior-Ranger und die sich so intensiv mit der Tier- und Pflanzenwelt beschäftigen“, würdigte er die Arbeit der einzelnen Junior-Ranger-Gruppen. Im Biosphärenreservat Rhön, hob Dr. Heiko Wingenfeld hervor, gebe es viel Besonderes zu entdecken. Gleichzeitig dankte er allen freiwilligen Helfern und den Betreuern, die dieses 5. bundesweite Junior-Ranger-Treffen organisiert hatten.

Auch mehrere Sponsoren trugen zum Gelingen des Treffens in Wüstensachsen bei. Im einzelnen waren das der Mineralbrunnen Förstina, die Bionade GmbH in Ostheim, die Rother Bräu aus Hausen-Roth, „Brunos Getränkeshop“ aus Wüstensachsen, die VR-Bank aus Fulda, die Firma „Fortissimo“ aus Hainbach, der Biohof Christoph Gensler aus Poppenhausen und die Schreinerei Happel aus Wüstensachsen.

Bevor die Teilnehmer des 5. bundesweiten Junior-Ranger-Treffens am Sonntag wieder ihre Heimreise antraten, hieß es am Vormittag „Zusomme senn me stoark“ – „zusammen sind wir stark“. Bei einem Geschicklichkeitsparcours ging es vor allem darum, den Zusammenhalt in der Gruppe zu testen. Dass das umfangreiche Programm wie geplant durchgeführt werden konnte, war natürlich auch dem Sommerwetter zu verdanken: Pünktlich zur Eröffnung am Freitagabend hatte die Sonne die letzten dicken Wolken weggeschoben.

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