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„Stolpersteine“ sollen an jüdische Familien erinnern

Hünfeld. An die jüdischen Familien in Hünfeld, die durch das Terrorregime des Nationalsozialismus ausgelöscht wurden, sollen „Stolpersteine“ erinnern. Der erste dieser „Stolpersteine“ wird am Freitag, 23. Oktober, um 14.30 Uhr in der Brunnenstraße 2 verlegt. Die Aktion geht zurück auf den Kölner Künstler Gunther Demnig, der dieses Projekt bereits 1993 startete. In Hünfeld wird der Künstler unterstützt durch Bastian Nitzschke und die Burghauner Buchautorin Elisabeth Sternberg-Siebert, die mehrere Bücher über die Geschichte der jüdischen Familien im Hünfelder Land verfasst  hat und an der Gestaltung einer Ausstellung über das jüdische Leben im Hünfelder Land im Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte beteiligt war. Im Museum ist parallel dazu eine Sonderausstellung über die „jüdischen Familien von Hünfeld“ zu sehen.

In der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft lebten noch 14 jüdische Familien in Hünfeld. Zu ihnen gehörten die Familien Bienstein, Nußaum, Steinberger, Strauß, Wertheim, Weinberg und Würzburger. In die Gehwege vor ihren früheren Häusern sollen in Messing gegossene Stolpersteine eingelassen werden. Das Projekt im Vorfeld des 700-jährigen Jubiläums der Verleihung der Stadtrechte an Hünfeld soll maßgeblich durch private Sponsoren finanziert werden.

Dazu wurde bei der VR-Bank NordRhön eG (BLZ 530 612 30) ein Spendenkonto mit der Nummer 100047988 eingerichtet, auf das Spendenbeträge unter dem Verwendungszweck „Spende Stolpersteine Hünfeld“ eingezahlt werden können. Ein Stein kostet 95 Euro. Der Magistrat der Stadt Hünfeld hatte nach den Worten von Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel dieser Initiative sofort Unterstützung zugesagt, nachdem das Projekt an die Stadt herangetragen worden war.

Damit soll nicht nur an die Verfolgung und Ermordung ehemaliger jüdischer Mitbürger Hünfelds erinnert werden, sondern auch an den Verlust der jüdischen Gemeinde, die über Jahrhunderte das Leben in Hünfeld mit gestaltet und geprägt hatte. Deshalb unterhält die Stadt Kontakt zu den noch lebenden jüdischen Mitbürgern, die heute in den Vereinigten Staaten, in Israel und anderen Ländern leben. 1989 waren sie von der Stadt zu einem Besuch eingeladen worden. An die jüdische Gemeinde erinnert auch eine Gedenktafel am Rathaus in der früheren „Judengasse“.

Weitere Informationen zu dem Projekt sind unter www.stolpersteine-huenfeld.de zu finden.

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