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Ausbildungsmarkt trotzt der Krise – Leichter Rückgang an Stellen, weniger Bewerber durch Abbau von Altbewerbern

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Fulda. Eine positive Bilanz des Ausbildungsjahres 2008/2009 zogen die Teilnehmer der Ausbildungsmarktkonferenz in der Agentur für Arbeit Fulda. Nur 25 von 1.894 Bewerbern und Bewerberinnen um einen Ausbildungsplatz waren Ende September noch ohne Lehrstelle oder ein Alternativangebot der Berufsberatung. 63 Stellen blieben unbesetzt.

Fotos (16) & Video: Marzena Traber / Max Colin Heydenreich

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„Das ist ein Ergebnis, auf das wir durchaus stolz sein können. Trotz der globalen Wirtschaftskrise halten die Unternehmen der Region weiter an der Ausbildung neuer Mitarbeiter fest“, kommentierte Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fulda. Insgesamt wurden dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur 1.572 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 94 weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist als Reaktion auf die globale Konjunkturkrise zu werten.

Die meisten Stellen gab es im kaufmännischen Bereich (Einzelhandel, Industrie, Büro). Auf der Bewerberseite fiel der Rückgang deutlich stärker aus: 1.894 junge Frauen und Männer meldeten sich bei der Arbeitsagentur als Bewerber. Im Vorjahr waren es 2.284 gewesen. „Wir haben in der Vergangenheit sehr viele Altbewerber untergebracht, also junge Männer und Frauen, die bereits in den Vorjahren eine Ausbildungsstelle gesucht haben. Außerdem stellen wir fest, dass immer mehr junge Menschen höhere Bildungsabschlüsse anstreben und sich statt für eine Lehre zunächst für den Besuch einer weiterführenden Schule entscheiden“, begründete der Agenturleiter den Bewerberrückgang.

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Die positive Bilanz führt Agenturchef Dombrowski auch auf die flächendeckende Berufsorientierung der Berufsberatung in den Schulen zurück. Jeder Schule ist eine Berufsberaterin bzw. Ein Berufsberater zugeordnet. Die Alternativ-Angebote der Arbeitsagentur Fulda sind auf dem Niveau des Vorjahres geblieben: Unter anderem stehen 292 Plätze in berufsvorbereitenden Maßnahmen zur Verfügung, in denen junge Menschen ihre Chancen auf eine Ausbildung verbessern.

Weit über 1000 Ausbildungsverträge wurden in diesem Jahr bei der Industrie- und Handelskammer Fulda abgeschlossen, was ein Minus von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. „Hier muss man berücksichtigen, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in den vergangenen Jahren extrem groß war“, betonte IHK-Hauptgeschäfstführer Stefan Schunck. Gerade die kleineren Unternehmen seien in diesem Jahr etwas zurückhaltender in Sachen Ausbildung gewesen. „Wir müssen nun alles dran setzen, dass die Unternehmen dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel vorbeugen“, sagte Schunck.

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Landrat Bernd Woide würdigte die weiterhin stabile Ausbildungssituation im Landkreis Fulda: „Ich freue mich, dass wir jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten können. In den kommenden Jahren werden sich meines Erachtens die Aufgabenstellung und die Herausforderungen etwas verlagern.“ Man werde sich verstärkt um die jungen Menschen und deren Ausbildungsreife kümmern müssen, damit die von den Unternehmen zur Verfügung gestellten Ausbildungsplätze auch adäquat besetzt werden können. Mit dem Einsatz von Arbeitscoaches an mittlerweile zwölf Haupt- oder Förderschulen engagiert sich der Landkreis in diesem Handlungsfeld und forciert damit, dass Berufswahl und Einstieg in das Arbeitsleben für Schülerinnen und Schüler besser gelingen.
Bei den Teilnehmern der Ausbildungsmarktkonferenz besteht die einhellige Auffassung, dass ungeachtet der Wirtschaftskrise der Ausbildung nach wie vor eine hohe Priorität beigemessen werden muss. Diesen Standortvorteil der Region gilt es aufrecht zu erhalten.

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Arbeitgeber können ihre Ausbildungsstellen beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Fulda melden unter der Telefonnummer 01801 – 66 44 66 (3,9 Cent aus dem Festnetz der dt. Telekom (andere Entgelte entspr. Netzbetreiber).

Für ihren herausragenden Einsatz bei der Ausbildung von Nachwuchskräften wurden im Rahmen der Veranstaltung drei Betriebe ausgezeichnet. Als Leiter der Mercedes-Benz-Niederlassung in Fulda bekam Andreas von Wallfeld eine Urkunde. Bei 228 Mitarbeitern waren Ende 2008 insgesamt 38 Auszubildende beschäftigt. Diese entspricht einer Ausbildungsquote von 16,6 Prozent.

Die Urkunde für die Deutsche Telekom AG nahmen der Leiter des Ausbildungszentrums, Christian Weiher, und Ausbilderin Verena Bettermann in Empfang. Das Unternehmen meldete der Arbeitsagentur Fulda im vergangenen Ausbildungsjahr 43 Ausbildungsstellen. Für 2010 sind bereits 28 Ausbildungsstellen vorgesehen.

Für die Kelterei Elm (Flieden) nahm Betriebsleiter und Ausbilder Michael Stang eine Urkunde entgegen. In dem 32 Mitarbeiter starken Unternehmen wird ein seltener Beruf ausgebildet – die Fachkraft für Fruchtsafttechnik.

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