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Segnung und Inbetriebnahme des Sturmiusbrunnens

091029_SturmiusFulda. „Der heutige Tag wird in den Annalen unserer Stadt fest vermerkt werden“, erklärte Oberbürgermeister Gerhard Möller bei der Inbetriebnahme des Sturmiusbrunnens erfreut. Im Beisein von Repräsentanten der städtischen Gremien, Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel, den Anliegern, Geschäftsinhabern, Ehrengästen und vielen Bürgern konnte damit auch der neu gestaltete Borgiasplatz – ein „wichtiges Stück städtischer Neugestaltung“ – an die Öffentlichkeit übergeben werden. Die Veranstaltung wurde von den Fuldaer Stadtmusikanten musikalisch untermalt.

Fuldas Gründer im Herzen der Stadt

091029_Sturmius2Mit großer Freude wurde somit 1265 Jahre nach der Gründung des Fuldaer Klosters ein stadtgeschichtlicher Erinnerungsort geschaffen. Während Sturmius schon an anderen Stellen einen Platz gefunden hatte, war es dem Fuldaer Verwaltungschef schon seit langem ein großes Anliegen, ihn in die Stadtmitte zu holen.

Denn in den letzten 140 Jahren gab es immer wieder Anregungen und auch acht Anläufe für ein Denkmal, die aber aus unterschiedlichen Gründen nie Erfolg hatten.

Der Stadtgründer Sturmius hat nun im Zuge der Rekonstruktion des Brunnens erstmals einen Platz neben Bonifatius und dem Ordensgründer Benedikt erhalten. Dabei erwies sich der Fund einer Sturmius-Plastik in einer Garage eines Restaurators als Wink des Schicksals, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Wir haben den richtigen Dreiklang gefunden“, ist sich der Kulturdezernent sicher.

Neben Bonifatius als Auftraggeber („Missio“) und dem Ordensgründer Benedikt als Ideengeber („Regula“) steht nun  – aufgrund seiner besonderen Bedeutung etwas vorgelagert – Sturmius als mittelbarer Gründer Fuldas. Ab sofort befindet er sich damit auch direkt an der Nahtstelle zwischen Altstadt und Neustadt.

Sturmius zwischen Alt und Neu

Gerhard Möller betonte, dass dies vor allem auch ein Tag des Dankes an alle an der Diskussion, Umsetzung und Finanzierung Beteiligten sei. „Besonders möchte ich aber Restaurator Gisbert Seng danken, der bei der Herstellung sowie Überarbeitung der Abgüsse wie immer eine hervorragende Arbeit geleistet hat“, so der Kulturdezernent. Die Stadt Fulda habe insgesamt 950.000 Euro für die Umgestaltung des Borgiasplatzes investiert, wobei die Jubiläumsstiftung der Sparkasse die Brunnensanierung mitfinanziert habe.

„Das ist eine beachtliche Summe, die sich aber lohnt, da uns dieses Denkmal immer wieder begleiten wird“, räumte der Oberbürgermeister ein. Daraufhin  erhielt der Brunnen den kirchlichen Segen von Dechant Dr. Dagobert Vonderau und Pfarrerin Petra Hegmann. Schließlich folgte die feierliche Enthüllung der Sturmiusfigur durch Oberbürgermeister Gerhard Möller, Stadtbaurätin Cornelia Zuschke und Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel.

Sturmius in allen Facetten

091029_Sturmius3Während alle drei Abgüsse auf etwa 1,20 m hohe stelenartige Sandsteinsockel in die Brunnenanlage miteinbezogen wurden, komplettiert nun der mannshohe Bronze-Abguss des Sturmius den Dreiklang. Denn die bisher an dem Brunnen stehenden Originalskulpturen von Bonifatius und Benedikt wurden aufgrund ihrer starken Beschädigung und aus konservatorischen Gründen durch Steinabgüsse ersetzt.

Zu diesem besonderen Anlass trugen die Kinder des Kindergartens St. Sturmius ein Lied vor und Helen Bonzel, die Direktorin der Kinder-Akademie, übergab dem Kulturdezernenten ein Bild des Pop-Art-Künstlers Devin Miles. Das Bild, auf dem neben Sturmius auch andere Fulda-Motive abgebildet sind, vereine laut Möller das Alte mit dem Neuen auf sehr schöne Art und Weise. (cp)

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