Logo

Franz Erhard Walther Zeichnungswerk „Sternenstaub – Ein gezeichneter Roman“

Fulda. Sonderausstellung des Vonderau Museums 14. November 2009 – 31. Januar 2010, Eröffnung Sa, 14. November 2009, 15.00 Uhr in der ehem. Kapelle. Nach einer Begrüßung durch Oberbürgermeister Gerhard Möller führt Franz Erhard Walther in die Ausstellung ein. Das Zeichnungswerk STERNENSTAUB ist in einem konzentrierten Arbeitsprozess vom Herbst 2007 bis zum Frühjahr 2009 entstanden.

Das Werk besteht aus 524 Blättern mit Textnotationen und über 750 Zeichnungen. Es wird vollständig in der Sonderausstellung des Vonderau Museums präsentiert und erscheint in einer insgesamt 1.072seitigen des Ritter Verlags Klagenfurt, die anläßlich der Ausstellungseröffnung in Fulda erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. In der Publikation sind alle 524 in der Ausstellung gezeigten Zeichnungen als Faksimile abgebildet.

In einem großen Erzählbogen zeigt Franz Erhard Walther wesentliche Stationen seines Lebens und das Werden zum Künstler. Die frühesten geschilderten Ereignisse datieren von 1942. Sie erlangen etwa 15 Jahre später Bedeutung für sein Werk. Sein Eintritt in die Welt der Kunst ist fließend, doch gibt es etwa ab dem 16. Lebensjahr den Willen zur Gestaltung, der sich zunächst in Zeichnungen und Aquarellen und bald auch in, teils großformatigen, Malereien manifestiert.

1956 trifft er zum ersten Mal Gleichgesinnte in Fulda. Wichtig für ihn wird der 1958 in Fulda gegründete „Junge Kunstkreis“. Mit dem Beginn eines Studiums an der Werkkunstschule Offenbach im Frühjahr 1957 eröffnet sich ihm eine professionelle Auseinandersetzung mit Kunst, die ab 1959 an der Hochschule für Bildende Künste Frankfurt und ab 1962 an der Kunstakademie Düsseldorf fortgeführt wird.

Im Frühjahr 1967 übersiedelt Walther nach New York, dem damaligen Weltzentrum der Kunst. Dort entfaltet seine Werkkonzeption eine große Wirkung. Von Ende 1969 bis zum Frühjahr 1970 richtet ihm das dortige „Museum of Modern Art“ mit der Ausstellung „Spaces“ einen Raum ein, in dem er den legendären „1. Werksatz“ in Werkhandlungen dem Publikum demonstriert. Gleichzeitig nimmt er an der bedeutenden Ausstellung „When Attitudes Become Form“ teil.

1970 wird Walther als Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg berufen, wo er zu einem einflussreichen Lehrer für die folgenden Künstlergenerationen wird. 1972, 1977, 1982 und 1986 nimmt er mit großen Werkkomplexen an der „documenta“ in Kassel teil. Walthers Werk ist seit 1969 in bedeutende internationale private und öffentliche Sammlungen eingegangen, wird weltweit publiziert und ist mittlerweile Teil der Kunstgeschichte nach 1945 geworden. Sein Werk wurde seit 1966 in hunderten von Ausstellungen international gezeigt.

Dazu gibt es neben zahllosen Buch-, Katalog-, Zeitschriften-, Magazin- und Zeitungsbeiträgen etwa 100 Einzelpublikationen. Im Jahr 2008 folgten neben zahlreichen weiteren Gruppenausstellungen Einzelpräsentationen in der Tate Modern, London (Werksvorführungen), im Centre d´art Contemporain, Brétigny (Ausstellung und Werksvorführung), in der Galerie Jocelyn Wolff, Paris (Ausstellung)und im Pariser Louvre (Werksvorführung). Im laufenden Jahr wurde das Werk Walthers präsentiert in der Galerie KOW, Berlin (Ausstellung), im Mies van der Rohe-Haus, Berlin (Ausstellung und Werkvorführung), im Musée cantonale des Beaux Arts, Lausanne (Werksvorführung), im BAWAG Contemporary, Wien (Ausstellung) und in der Art Unlimited, Basel.

Im nächsten Jahr 2010 sind schon vier wichtige Ausstellungen im Entstehen: Musée d´art Moderne et contemporain, Genf, Peter Freeman Gallery, New York, Galleria Raffaella Cortese, Mailand undGalerie Jocelyn Wolff, Paris. Seine letzten Ausstellung in Fulda waren die große Retrospektive: „Franz Erhard Walther der Körper baut die Bilder“ von 1998 und Orte der Entstehung – Orte der Wirkung Planzeichnungen 1962-2003 von 2003.

Die heute präsentierte Schau ist damit ein weiterer wertvoller Beitrag zu der Bemühung des Fuldaer Vonderau Museums, der interessierten Bevölkerung die Begegnung mit zeitgenössischer Kunst in einer besonderen, z.T. ortsbezogenen Ausprägung zu ermöglichen. Immerhin beschreibt und zeichnet die überwiegende Zahl der Blätter den in Fulda verbrachten Lebensabschnitt des Künstlers, seine hiesigen Lehrer und Mitstreiter um die berühmte Galerie Junge Kunst, in der Walther auch seine ersten zwei Projekte von 1962 und 1964 realisierte.

Categories:

Alle Nachrichten, Kultur & Unterhaltung