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Mitgliederversammlung des Dachmarke Rhön e.V. tagte

091127_MitgliedversammlungDipperz. Ab 1. Januar 2010 wird es für die Siegelnutzer der Dachmarke Rhön einige Neuerungen geben. Unter anderem tritt eine neue Beitrags- und Gebührenordnung in Kraft. Das hat die Mitgliederversammlung des Länder übergreifenden Vereins Dachmarke Rhön e.V. jetzt während ihrer Tagung im Bürgerhaus in Dipperz beschlossen.

In den letzten Monaten sei es bei der Dachmarke Rhön um viele organisatorische Fragestellungen gegangen, sagte der Vorsitzende des Vereins Dachmarke Rhön, Fuldas Landrat Bernd Woide. Das sei aber notwendig gewesen, weil es sich eben um eine Struktur handle, die nicht nur fünf Landkreise, sondern auch drei Bundesländer berühre. „Inzwischen schauen viele von außerhalb auf diesen Verein und auf das, was er bewegt“, hob Woide hervor.

Ab 1. Januar 2010 dürfen nur noch diejenigen Unternehmen die Qualitätssiegel der Dachmarke Rhön nutzen, die auch Mitglied im Verein Dachmarke Rhön sind. Die Markenrechte werden zurzeit auf diesen Verein übertragen; bisher befanden sie sich anteilsmäßig bei den fünf Rhönlandkreisen und den Rhön-Vereinen wie dem Verein Natur- und Lebensraum Rhön (Hessen) und dem Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön (Bayern).

Da diese Institutionen allesamt Mitglied im Verein Dachmarke Rhön sind, findet somit lediglich eine Bündelung und Vereinfachung im Markenmanagement statt. 229 Siegelnutzer gibt es momentan; von ihnen haben bislang 171 ihre Mitgliedschaft im Verein Dachmarke Rhön erklärt.

„Dass alle Siegelnutzer Vereinsmitglieder sein müssen, entspricht auch einer Auflage des Deutschen Patent- und Markenamts für so genannte Kollektivmarken, wie es das Qualitätssiegel Rhön darstellt“, erklärte die Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön GmbH, Barbara Vay. Für die Nutzung der Siegel der Rhöner Regionalmarke sei es darüber hinaus weiterhin erforderlich, dass die Unternehmen die Qualitätskriterien für die einzelnen Branchen erfüllen und ihre Mitglieds- und Markennutzungsgebühr pünktlich entrichten.

Die neue Beitrags- und Gebührensatzung, die ab Januar 2010 gilt, wurde vor der Beschlussfassung eingehend diskutiert. Sie basiert auf einer Staffelung der Markennutzungsgebühr auf der Grundlage der Anzahl der Vollzeit-Beschäftigten eines Unternehmens. Mindestens sind demnach 90 Euro pro Jahr (bei null bis zwei Beschäftigten) und maximal 2.160 Euro (ab 40 Beschäftigten) zu entrichten. Als Mitgliedsbeitrag im Verein fallen für Privatpersonen 15 Euro und für Unternehmen und juristische Personen 30 Euro pro Jahr an.

Die Mitgliederversammlung gab zudem ihre Zustimmung zum Haushaltsplanentwurf für den Verein Dachmarke Rhön e.V. und das Dachmarkenmanagement. 2010 werden die fünf Rhöner Landkreise Bad Kissingen, Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis rund 80 Prozent der Aufwendungen tragen.

Etwa 20 Prozent stammen aus den Beiträgen und Gebühren für die Mitgliedschaft im Verein und die Nutzung der Siegel. „Wir übernehmen damit erneut Verantwortung, denn wir wollen diese Regionalmarke zum Erfolg führen“, betonte Woide. Gleichzeitig sagte er, dass sich die Dachmarke Rhön mittelfristig selbst tragen soll und muss. Das bedeute, dass die Beiträge und Gebühren, die dann von den Unternehmen erhoben werden, zusammen mit anderen Finanzierungsquellen kostendeckend sein müssten.

Es sei nicht immer leicht zu vermitteln, dass die Anschubfinanzierung für die Dachmarke Rhön aus den öffentlichen Haushalten der Landkreise komme, sagte Bad Kissingens Landrat Thomas Bold. „Wir hoffen, dass die Bereitschaft, mehr Geld zu zahlen, bei den Markennutzern steigt, wenn diese merken, dass sie von einer Mitgliedschaft bei der Dachmarke Rhön wirklich profitieren.“ Die Rhöner Regionalmarke werde dann erfolgreich sein, wenn jeder einzelne Partnerbetrieb für ihre Idee werbe, meinte der Landrat.

Barbara Vay ergänzte, dass mit den gegenwärtig 229 Siegelnutzern noch längst nicht alle geeigneten Unternehmen der Region erreicht worden seien, sich der Dachmarke Rhön anzuschließen. „Es gibt aus meiner Sicht noch ein großes Potential an Betrieben und Produkten. Je mehr sich der Dachmarke Rhön anschließen, umso mehr können wir an Marketingmaßnahmen realisieren.“ Darüber hinaus gebe es einige große Unternehmen, die eventuell als potentielle Sponsoren der Dachmarke Rhön in Frage kämen.

Die Mitgliederversammlung des Vereins Dachmarke Rhön e.V. sprach sich außerdem einstimmig dafür aus, 70 neue Mitglieder aufzunehmen, die seit März dieses Jahres einen entsprechenden Antrag gestellt haben. Von den somit 229 Siegelnutzern entfallen 115 auf den Bereich Gastronomie. Das Biosiegel Rhön nutzen 28 Unternehmen; allein 23 gehören den Rhöner Hausmachern (Metzger, Schlachtbetriebe und Landwirte) an. Momentan sind Kriterien für 14 verschiedene Branchen erarbeitet; weitere wie etwa für die Bereiche Rind, Wild, Fruchtsaftgetränke, Wein und Likör sollen 2010 auf den Weg gebracht werden, hieß es.

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