Logo

Bruder Paulus Terwitte fordert zur Freude an der Gemeinschaft auf

091127_Gemeinschaft_004Hünfeld. Der aus Funk und Fernsehen bekannte Kapuzinerpater Paulus Terwitte war am vergangenen Sonntag in der Stadthalle Kolpinghaus in Hünfeld zu Gast. Die rund 350 Zuhörer motivierte und provozierte er gleichermaßen und rief zur Umkehr in eine wir-denkende Gemeinschaft auf. Damit positionierte Bruder Paulus sich eindeutig gegen die verbreitete Singlementalität, die nicht nur eine heute zunehmende Lebensform bildet, sondern noch vielmehr gegen das ich-bezogene Denken und Handeln in Gesellschaft und Kirche.

Was habe ich davon? – ist ein falsches Verständnis des Menschseins.

Die Grundlage seines Vortrages bildete die Bibel – für ihn das unumstrittene Grundbuch des Abendlandes. Schon auf der ersten Seite steht geschrieben, wie es eigentlich um den Menschen gestellt ist und warum viele Möglichkeiten, Träume und Wünsche die der Mensch hat nicht funktionieren. „Es liegt daran, dass jeder sein eigener Gott sein will“ stellt Bruder Paulus fest. „Niemand will sich mehr binden, niemand will sich festlegen.“ setzte er fort. Dabei gelinge Gemeinschaft nur, wenn Menschen sich nicht allein genügen sondern sich aus christlicher Überzeugung heraus engagieren.

„Wir müssen Gemeinschaft neu wagen!“ Das könne mit der Einladung der Schwiegertochter zum gemeinsamen Plätzenbacken im Advent beginnen und der Vater könne auch mal die Hilfe eines 20-jährigen Sohnes beim ausfüllen von Formularen in Anspruch nehmen. Gemeinschaft ist fehlbar, aber man kann voneinander lernen. Wird eine Beziehung zu einem anderen Menschen neu gewagt, entsteht auch etwas völlig Neues. Das gemeinsame, das WIR wird so vielleicht neu spürbar.

Den Kolpingsfamilien im Bezirk Hünfeld, die Bruder Paulus eingeladen hatten, gab er viele praktische Tipps für die Freude an der Gemeinschaft mit. So sollen sie Orte einer vertrauten Gemeinschaft sein in der man auch die eigenen Probleme ansprechen kann. Darüber hinaus müssen Kolpingsfamilien unermüdlichen Einsatz dafür zeigen, dass junge Menschen eine vertraute Begleitung im Leben erhalten. Mut zum gemeinsamen WIR, stärkt das von Gott gewollte menschliche Zusammenleben.

Der bis vor kurzem in Dieburg bei Frankfurt/Main und jetzt in Würzburg lebende Prediger Bruder Paulus versteht sich als „Manager im Namen des Herrn“, der nach Worten sucht, die Botschaft der Bibel neu zum Sprechen zu bringen, so der 50-Jährige zu seinem Anliegen.

Seit April 2002 ist Paulus Terwitte Deutschlands erster Priester und Ordensmann, der eine eigene Talksendung hat, das wöchentlich ausgestrahlte Magazin „Um Gottes Willen“ bei N24 Ethik. In SAT1 kennt man den gebürtigen Westfalen aus der Sendung „So gesehen“. Als Buchautor erreicht Paulus Terwitte viele Menschen, die nach neuer Orientierung in dieser Zeit suchen.

In seiner Arbeit wird Bruder Paulus darüber hinaus als Moderator und Vermittler angefragt. Gerade im Wirtschaftsbereich – auch im internationalen Management – schätzt man seine Strategien, deren Grundlage Bibeltexte sind, was viele „Macher“ immer wieder überrascht, so Paulus Terwitte.

Bilder: Stephan Witzel, Kolpingwerk

Categories:

Alle Nachrichten, Kirche, Kultur & Unterhaltung