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Schnelle DSL-Versorgung existenziell für ländliche Räume

Hünfeld. An einer leistungsfähigen, schnellen DSL-Versorgung der ländlichen Räume wird sich deren wirtschaftliche Zukunft mitentscheiden. Diese Auffassung vertraten Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel und der Wahlkreisabgeordnete im Hessischen Landtag, Dr. Walter Arnold (CDU) im Rahmen eines Arbeitsgesprächs in Hünfeld. Deshalb müssten neue Wege beschritten werden, die Versorgungsqualität zu verbessern und Übertreagungsraten von mehr als 50 Mbis/s zu erreichen.

Erkenntnisse dazu verspricht sich der Wahlkreisabgeordnete durch eine Anhörung im Hessischen Landtag am 14. Januar, bei der Experten zu diesem Thema referieren werden. Es dürfe nicht zugelassen werden, so der Abgeordnete, dass durch eine schlechte Versorgung ländlicher Räume mit schnellem Internet diese von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt würden.

Nach Meinung von Hünfelds Bürgermeister Dr. Fennel ist diese Aufgabe allerdings nicht auf kommunaler Ebene allein zu lösen. Die Stadt habe zwar in den zurückliegenden Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Versorgungsqualität zu verbessern. So seien mit hohem finanziellen Aufwand Leerrohrsysteme eingebracht worden, in denen die Anbieter entsprechende Versorgungskabel einziehen könnten. Die Förderprogramme, die das Land Hessen und der Bund dazu aufgelegt hätten, seien allerdings völlig unzureichend, um bei diesem Thema wirklich entscheidend voranzukommen. In Hessen stünden dafür gegenwärtig nur 1,4 Millionen Euro bereit. Diese Mittel reichten nicht aus, um wirklich in der Fläche etwas bewegen zu können und sollten deshalb darauf konzentriert werden, die Entwicklung von Versorgungskonzepten zu unterstützen. Dr. Fennel erwartet vor allem vom Landkreis, die kommunalen Anstrengungen zu koordinieren, da diese Aufgabe nur kreisweit durch interkommunale Projekte gelöst werden könne.

Einen interessanten Weg geht nach Angaben von Dr. Arnold dabei der Odenwaldkreis. Dort habe der Kreis eine eigene Gesellschaft zur Lösung einer leistungsfähigen DSL-Versorgung eingeschaltet. In Verhandlungen mit dem Land sei erreicht worden, dass diese Gesellschaft günstige kommunalkreditähliche Finanzierungen durch die Einbeziehung von Landesbürgschaften erhalten konnte, um die kreisweite DSL-Versorgung voranzutreiben. Solche Modelle sind aus Sicht des Wahlkreisabgeordneten auch für den Landkreis Fulda vorstellbar. Die DSL-Versorgung der ländlichen Räume sei auch für den Wirtschaftsausschuss des Hessischen Landtages gegenwärtig eines der zentralen Themen. Wenn der ländliche Raum keine hohe Versorgungsqualität bieten könne, schränke dies die Ansiedlungsmöglichkeit und die Entwicklung vorhandener Betriebe ein.

Dr. Fennel plädierte dafür, dieses Thema in jedem Fall interkommunal zu behandeln, da ansonsten ein Subventionswettlauf drohe und die Anbieter die Kommunen gegeneinander ausspielen könnten. Auf einen solchen Subventionswettlauf könnten sich Kommunen angesichts der dramatischen Entwicklung öffentlicher Haushalte nicht einlassen.

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