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Zweiter Band von „Kindheit in Büdingen“ erschienen

091209_BuchBüdingen. Im zweiten Band der „Kindheit in Büdingen“ berichten acht Autorinnen und ein Autor aus Büdingen von Menschen und Ereignissen ihrer Heimatstadt, die ihnen bis heute im Gedächtnis geblieben sind, aus einer Zeit, die sich in vielen Dingen von unserer heutigen unterscheidet. So unterschiedlich die Lebensläufe von Isolde Limmeroth, Ursula Thielmann, Gudrun Breuel, Erich Bopp, Hildegard Sattler, Maria Pfitzenmaier, Irmgard Billeb, Heike Dittmar und Elfi Müller sind, so verschieden sind ihre Erinnerungen. Doch einige zentrale Themen tauchen oft wieder auf: Die Schulzeit und alte Spiele, der Alltag in den Kriegsjahren, der Einmarsch der Amerikaner, die Wohnungsnot, der Wiederaufbau, das Leben in der Großfamilie.

Sie erzählen von Kindertagen am Pfaffenwald und am Seemenbach, vom „Aberteuerspielplatz“ Schlossmühle und vom Wilden Stein. Zusammen mit privaten Fotografien und historischen Postkarten ergeben sich kleine Fenster in die Kinderzeit in einer Kleinstadt vergangener Tage.

Eine Leseprobe:

Der „Fiborello“ und die Schweine aus Rinderbügen
Mein Vater hatte in der Kriegsgefangenschaft in England bei einem Großgrundbesitzer gearbeitet und dort einen Einachser kennengelernt, an den man einen Pflug, eine Fräse, einen Mähbalken oder einen Wagen anhängen konnte. Nach dem Krieg gab es den auch bei uns. Er kaufte solch einen Einachser mit Pflug, Fräse und Wagen und hat dann ein Jahr damit gearbeitet. Dann war ihm das Maschinchen zu schwach, da hat er einen 400-Kubik-Motor einbauen lassen und der Einachser war 50 km/h schnell. Wir nannten ihn „Fiborello“.

Den „Fiborello“ haben wir als Transportmittel benutzt. Zu dieser Zeit haben wir in der Woche schon sieben oder acht Schweine geschlachtet, aber nur in Rinderbügen, weil wir die Schlachthausgebühren sparen wollten. Das waren so um die acht oder zehn Mark pro Schwein. Also haben wir sie in Rinderbügen zusammengefahren, sie kamen sowieso von den Bauern dort oben und mit dem „Fiborello“ konnte man sie gut transportieren.

Wenn der Deckel auf dem Anhänger war, konnten die Schweine darin stehen. Und wenn sie dann geschlachtet waren, wurde der Deckel umgedreht und in diese Wanne kamen dann die 16 Schweinehälften, natürlich alles in sauberen Tüchern und mit Stricken gut festgezurrt. Dann bin ich damit vorsichtig heimgefahren. Irgendwann ist der Splint aus dem Rad rausgegangen und das Rad fing an zu wackeln. Da habe ich ganz vorsichtig gebremst, denn da war ja nur am hinteren Wagen eine Bremse. Damals musste man kreativ sein…

Zu beziehen ist das Buch bei der Geschichtswerkstatt – Joachim Cott, Schlossgasse 10, 63654 Büdingen – oder telefonisch unter 06042-952334, sowie per Mail joachim.cott@t-online.de und bei den bekannten Verkaufsstellen. Der erste Band der „Kindheit in Büdingen“ ist weiterhin erhältlich.

Kindheit in Büdingen 2. Band
Paperback, 79 Seiten, 16 Fotos, 9,00 €
Keine Versandgebühren bis 31. Dezember 2009
ISBN 978-3-939454-47-2

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