Logo

Kinderhilfe Sri Lanka e.V. aus Neuhof hat 41 Häuser gebaut

091221_Häuser

Neuhof/Sri Lanka.Sumede Gama ist ein kleiner Fischerort an der Ostküste Sri Lankas, nahe der Hafenstadt Trincomalee. 1.200 Menschen leben hier. Am 26. Dezember 2004 kommt die Welle. Der Tsunami spült fast alle Häuser weg. Nur zwei Menschen sterben an diesem Tag. Grund: in dem Ort leben viele Taucher, sie ziehen unermüdlich Ertrinkende aus den Fluten. Fünf Jahre danach ist das Dorf wieder aufgebaut: jetzt allerdings im sicheren Landesinneren. 41 Häuser hat die Kinderhilfe Sri Lanka e.V. mit Spendengeldern gebaut. In den Wochen und Monaten nach dem Unglück sammelte der Verein aus Neuhof im Kreis Fulda insgesamt 320.000 Euro.

Das neue Dorf heißt Sumedankarapura und liegt knapp zehn Kilometer von der Küste entfernt. Ivor Van Cuylenburg aus Großenlüder hat es im Sommer besucht. „Die Bewohner sind glücklich,“ freut sich der zweite Vorsitzende der Kinderhilfe, „sie haben ihre neuen Häuser dauerhaft angenommen.“ Das merke man daran, dass Bananen- und Mangofrüchte angebaut und Blumen gepflanzt würden. Ivor Van Cuylenburg stammt selbst aus Sri Lanka, lebt schon seit vielen Jahren in Deutschland.

091221_Tsunami 091221_Häuser2Eigentlich engagiert sich die Kinderhilfe im Landesinneren: 500 Pateneltern unterstützen in Kekirawa 1.200 Kinder, der Verein betreibt fünf Kindergärten und bezahlt die Erzieherinnen Nach dem Tsunami war ihm klar, dass auch den Küstenbewohnern sofort geholfen werden muss. Die Kinderhilfe mobilisierte ihre Mitglieder, rief zu Spenden auf.

Binnen kurzer Zeit kamen 320.000 Euro zusammen. Davon ließ der Verein 41 landestypische Häuser bauen. Das klingt einfacher als getan, berichtet Ivor Van Cuylenburg. Nach dem Tsunami wurde im ganzen Land gebaut, Ziegelsteine und Zement wurden knapp und damit sehr teuer. Darauf hin produzierte der Verein mit gekauften Maschinen und Geräten die Baumaterialen selbst.

Doch auch im neuen Dorf ist heute noch viel zu tun: So hat zum Beispiel eine französische Hilfsorganisation einen Kindergarten gebaut – betreibt ihn aber nicht. Die Kinderhilfe will einspringen und Erzieherinnen einstellen, die sich um die Kinder des Ortes kümmern. Dafür braucht der Verein weitere Spenden. „Wir arbeiten ausschließlich ehrenamtlich“, betont Peter Hanka vom Vorstand des Vereins.

091221_Menschen„So können wir garantieren, dass von jedem gespendeten Euro jeder Cent in Sri Lanka ankommt.“ Darüber hinaus können sich die Pateneltern persönlich vor Ort überzeugen, was mit ihren Spenden gemacht wird. Der Verein veranstaltet jedes Jahr Patenschaftsreisen nach Sri Lanka. Diese Reisen werden zur Osterzeit, im Herbst und im Dezember 2010 stattfinden, kündigte Erster Vorsitzender Joachim Teiser an. Ivor Van Cuylenburg freut sich darüber, dass das Reisen in seinem Heimatland jetzt gefahrlos auf der gesamten Insel möglich sei. Der blutige Bürgerkrieg zwischen der singhalesischen Regierung und den tamilischen Rebellen ist beendet, der Inselstaat hofft auf den Tourismus für sein Wirtschaftswachstum. Vor fünf Jahren rollte der Tsunami über Südostasiens Küsten hinweg, mehr als 200.000 Menschen starben insgesamt.

Kann sich so ein Seebeben wiederholen? Leider ja, bedauert Peter Hanka von der Kinderhilfe. Die Bundesregierung hat zwar ein seismisches Frühwarnsystem aufgebaut. Aber längst nicht jeder Einwohner kann sich ein Radio oder gar Fernsehen leisten. Die Gefahr besteht, dass vor einer neuen Flutwelle gewarnt wird – aber die Warnung die Menschen in ihren Häusern nicht rechtzeitig erreicht.

Categories:

Alle Nachrichten, Topthema