„Gewitzter Strich und prächtige Farben“ – Finissage mit Tita do Rêgo Silva im Business Club
Fulda. Um Phantasie, Magie und Lebensfreunde drehte es sich am vergangenen Freitag bei der feierlichen Abschlussveranstaltung der Kunstausstellung “Holz- und Linolschnitte” der brasilianischen Künstlerin Tita do Rêgo Silva. Deren teils sehr großformatigen Werke und „figuras“ schmückten in den vergangenen zwei Monaten den Fulda Business Club. Zur Finissage war Tita do Rego Silva, die seit 1988 in Hamburg lebt und als freie Künstlerin arbeitet, nach Fulda gereist. Vor mehr als 50 interessierten Gästen sprach sie nicht nur über ihre Kunst, sondern auch über das Leben in Deutschland und ihre Heimat Brasilien. Darüber hinaus präsentierte sie einige ihrer mit Holzschnitten illustrierten Bücher.
Fotos (64): Max Colin Heydenreich
Oberstudienrätin Ursula Feling-Al-Hami, die selbst Kunst an der Fuldaer Winfriedschule unterrichtet, hatte do Rêgo Silvas persönlich in ihrem Atelier in Hamburg-Altona besucht und die Arbeiten der Brasilianerin nach Fulda geholt. „Titas Arbeiten und ihre besondere Ausstrahlung haben mich schnell in ihren Bann gezogen. Ich konnte mir die Werke sofort in den Räumlichkeiten des Business Clubs vorstellen“, erklärte Feling-Al-Hami zur Begrüßung der Gäste.
Ein Highlight der Finissage stellte die Präsentation der Bücher mit Original-Holzschnitten als Illustrationen dar. In ihrer gewinnenden Art erzählte Tita die Geschichten und erklärte den interessierten Zuhörern die Holzschnitt-Technik. Die Gäste waren begeistert von den Ausführungen der äußerst sympathischen Künstlerin und natürlich von ihren Werken, die in allen drei Ebenen und im gesamten Treppenhaus des ungewöhnlichen Gebäudes ausgestellt waren. Die Bilder stellen großenteils Kindheitserinnerungen und eine Verarbeitung ihrer brasilianischen Wurzeln dar.
„Tita do Rêgo Silva entwirft mit ihren Holzschnitten eine scheinbar freundliche Weltsicht. Gespeist aus den Geschichten ihrer Heimat Brasilien. Humorvoll, manchmal derb und mit geradezu abstrusen Wendungen erzählen sie von Schurken, Teufeln und Meeresgöttinnen, und leichthin vermischt sich im Strom des Fabulierens christlicher Aberglaube mit den Mythen der afro-indianischen Kultur. In gewitztem Strich und prächtigen Farben – viel Gelb, Rot und Türkis – gibt die Künstlerin dieser Kunst des Erzählens Gestalt“, heißt es auf der Website der Künstlerin.
Wer keine Gelegenheit zur Teilnahme an der Finissage hatte, kann sich bei einem Besuch des Restaurants im Business Club, das täglich von 17.00 Uhr bis 24.00 Uhr geöffnet ist, einen Eindruck dieser außergewöhnlichen Kunst verschaffen, denn fünf großformatige Drucke auf Stoff schmücken auf Dauer das Erdgeschoss des Gebäudes.