Literatur im Stadtschloss: Fünf Geschichten, meisterhaft erzählt
Fulda (cp). Als Judith Hermann 1998 mit dem Buch „Sommerhaus später“ debütierte, betrat eine Schriftstellerin die literarische Bühne, die auf Anhieb überzeugte. Die Kritiker lobten ihre kurzen, klaren Sätze, den melancholischen Ton ihrer Erzählungen und die Fähigkeit, das oft nur scheinbar Alltägliche exzellent zu erzählen. Judith Hermann ist eine Meisterin der Kurzgeschichte, ihr wohl liebstes Genre. Deshalb wollte sie Wolfgang Hamberger auch schon vor zehn Jahren mit ihrem ersten Buch einladen. Dass es damals aus terminlichen Gründen nicht passte, verschafft den Fuldaer Literaturfreunden jetzt die Chance, Judith Hermann mit ihrem wunderbaren neuen Erzählband „Alice“ zu erleben.
Die im vergangenen Jahr mit dem hoch dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnete Autorin wollte zunächst Journalistin werden, doch das änderte sich mit dem Erfolg ihres ersten Buches. Judith Hermann verschrieb sich von da an ganz der über den Tag hinaus weisenden Kunst des sensiblen Erzählens, und dabei trifft sie vortrefflich das Lebensgefühl einer Generation. Bei den Geschichten von und mit Alice, der Heldin des neuesten Buches, geht es immer um das Festhalten und wieder Loslassen im Leben.
Die Lesung findet am 2. März wie gewohnt im Fürstensaal des Stadtschlosses statt, sie beginnt um 20.00 Uhr und Parzellers Buchverlag organisiert wieder einen Büchertisch.