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Kreisweiter Mülltonnentausch ist angelaufen – Interview mit Dr. Heiko Wingenfeld

Fulda (po). Der Zweckverband Abfallsammlung für den Landkreis Fulda mit seinen 22 Mitgliedskommunen hat im vergangenen Jahr die Leistungen zur Einsammlung des Restmülls, der Bioabfälle und des Altpapiers sowie der Sperrmüllabfuhr neu ausgeschrieben. Das preisgünstigste Angebot wurde vom Entsorgungsunternehmen „Sita“ abgegeben, das den Auftrag erhalten hat, ab dem 1. Juni 2010 die Abfälle und Wertstoffe in den kommenden vier Jahren abzufahren. Da sich die Müllgefäße im Eigentum des bisher tätigen Unternehmens „Veolia“ (früher Schad) befinden, müssen neue Behälter ausgeliefert und die alten Müllgefäße eingesammelt werden. Lesen Sie dazu das Interview mit dem Ersten Kreisbeigeordneten und Abfalldezernenten des Landkreises Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld.

100308_Austausch 100308_Austausch1Werden die Müllgefäße in allen Städten und Gemeinden des Kreises und auch in der Stadt Fulda ausgetauscht?

Die Mülltonnen werden in sämtlichen kreisangehörigen Städten und Gemeinden mit Ausnahme der Stadt Fulda ausgetauscht, da sich alle Kommunen des Landkreises zum Abfallzweckverband zusammengeschlossen haben, für den die Neuausschreibung erfolgt ist. Die Stadt Fulda organisiert die Müllabfuhr in eigener Verantwortung. Die dort bestehende Beauftragung gilt unverändert weiter, so dass in der Kernstadt und in den Fuldaer Stadtteilen die Mülltonnen nicht getauscht werden.

Weshalb ist ein Tausch der Abfallgefäße erforderlich und warum können die bestehenden Gefäße nicht weiter genutzt werden?

Die derzeitigen Gefäße befinden sich im Eigentum der Firma Veolia, die künftig nicht mehr mit der Müllabfuhr beauftragt ist. Die Gefäße sind zum Teil über 20 Jahre alt. Das nunmehr beauftragte Entsorgungsunternehmen hat in Abstimmung mit dem Zweckverband entschieden, generell neue Gefäße aufzustellen. Die Gestellung der Gefäße war Kalkulationsgrundlage, so dass keine zusätzlichen Kosten auf den Zweckverband beziehungsweise die Bürgerinnen und Bürger zukommen.

Was passiert mit den alten Gefäßen?

Sobald die neuen Gefäße ausgeliefert sind, werden nach der letzten Leerung die alten Gefäße eingesammelt. Die Firma Veolia ist ein europaweit tätiges Unternehmen. Gut erhaltene Gefäße werden von ihr in anderen Auftragsgebieten eingesetzt. Mülltonnen, die nicht mehr gebrauchsfähig sind, werden geschreddert und zu neuen Kunststoffprodukten verarbeitet.

Wann erfolgt die Umstellung und wie lange können die alten Mülltonnen genutzt werden?

Im gesamten Kreisgebiet müssen rund 120.000 neue Müllgefäße ausgeliefert und 120.000 Altgefäße abgeholt werden. Dies wird rund drei Monate Zeit in Anspruch nehmen. Der Gefäßtausch erfolgt gemeindeweise. Die Termine der Auslieferung sowie der Rückholung der Altgefäße werden in den gemeindlichen Mitteilungsblättern und in den Medien bekannt gemacht. Ferner befindet sich an den neu ausgelieferten Gefäßen eine Information zur Umstellung und zum Termin, wann die Altgefäße abgeholt werden.

Wie lange können die alten Gefäße befüllt werden und ab wann müssen die neuen benutzt werden?

Sobald die neuen Gefäße ausgeliefert sind, sollten diese auch genutzt werden. Hingegen sollten die alten Mülltonnen nach Auslieferung der neuen Gefäße nicht mehr befüllt werden, da sie dann zeitnah und in leerem Zustand abgeholt werden.

Bei vierwöchentlicher Abfuhr haben die Mülltonnen eine rote und grüne Kennzeichnung. Wie erfolgt bei diesen Gefäßen die Rückgabe?

Sobald die neuen Gefäße ausgeliefert sind, werden bei der folgenden Restmüllabfuhr alle 14-tägigen sowie alle 4-wöchigen Restmülltonnen mit roter und grüner Kennzeichnung entleert. Zum angekündigten Abholtermin sollten deshalb alle Restmülltonnen bereit gestellt werden.

Aus der Presse war zu entnehmen, dass die neuen Gefäße mit einer elektronischen Kennung ausgestattet sind. Werden die Gefäße künftig nach Gewicht oder Anzahl der Abfuhren abgerechnet?

Die elektronische Kennzeichnung hat keine Auswirkungen auf die Gebührenhöhe. Die Gebühren werden wie bisher nach der Anzahl der angeschlossenen Personen und der Größe der Gefäße sowie den Entleerungsintervallen (14-tägig, 4-wöchentlich) berechnet. Insofern ändert sich auch nichts an den Beträgen der zu Beginn des Jahres erteilten Gebührenbescheide. Die Kennzeichnung dienst ausschließlich zur Vermeidung missbräuchlicher Nutzungen und um die vom Entsorgungsunternehmen erbrachte Entsorgungsleistung besser nachvollziehen zu können.

Ist zu erwarten, dass in Zukunft nach Gewicht oder Anzahl der Entleerungen abgerechnet wird?

Es ist nicht vorgesehen, in den kommenden Jahren etwas an den Gebührenbemessungsgrundlagen zu verändern. Dies betrifft sowohl das System als auch die Höhe der Gebühren.

Sind vom Gefäßtausch auch die gelben Tonnen betroffen?

Für die gelben Tonnen ist nicht der Zweckverband sondern das Duale System zuständig, das die Entsorgung der Verpackungsabfälle bundesweit regelt. Die gelben Tonnen werden deshalb nicht getauscht.

Die Sperrmüllabfuhr soll auch verändert werden. Wo und wann muss man künftig den Sperrmüll bereit stellen?

Mit der Neubeauftragung des Entsorgungsunternehmens ist auch eine Änderung des Abfuhrsystems beim Sperrmüll verbunden. Durch die Veränderung wird aber der Leistungsumfang der Sperrmüllentsorgung nicht gemindert. Wenn jemand Sperrmüll zu entsorgen hat, muss er dies künftig über eine kostenlose Service-Hotline oder über eine Internetplattform anmelden.

Wie erfolgt künftig die Abfuhr des Sperrmülls?

Die telefonische Anmeldung des Abfuhrwunschs nimmt fachkundiges Personal entgegen. Bei der Anmeldung wird jedem Bürger auch schon der Termin für den Abfuhrtag genannt, an dem der Sperrmüll bereit gestellt werden soll. Die flächendeckenden Straßensammlungen, wie sie in der Vergangenheit üblich waren, werden damit nicht mehr angeboten. Der Sperrmüll wird in der Regel innerhalb von vier bis acht Wochen, längstens aber innerhalb von drei Monaten abgefahren. Dadurch verkürzt sich die Wartezeit gegenüber der bisherigen Regelung mit einer halbjährlichen Abfuhr erheblich. Auch die Neuregelung bei der Sperrmüllabfuhr betrifft nicht das Gebiet der Stadt Fulda.

Kostet die Sperrmüllabfuhr künftig Geld?

Werden haushaltsübliche Mengen an Sperrmüll zur Abfuhr bereit gestellt, erfolgt die Abfuhr wie in der Vergangenheit auch künftig bis zu zwei Mal pro Jahr ohne gesonderte Gebührenberechnung.

Muss auch künftig Altholz und der übrige Sperrmüll getrennt von einander bereit gestellt werden?

Etwa die Hälfte des Sperrmülls besteht aus Holzmöbeln, die zu sehr viel günstigeren Konditionen zur Energieerzeugung genutzt werden kann. Dadurch werden Kosten gespart. Das Altholz wird deshalb weiterhin gesondert abgefahren und sollte getrennt vom übrigen Sperrmüll zur Abholung bereit gestellt werden.

Ab wann können wir über die Hotline die Sperrmüllabfuhr anmelden?

Die Hotline für die ab dem 1. Juni 2010 neu geregelte Sperrmüllabfuhr ist ab dem 1. Juni frei geschaltet, so dass ab diesem Zeitpunkt Entsorgungswünsche angemeldet werden können.

An wen kann man sich wenden, wenn es weitere Fragen oder Probleme gibt?

Für Rückfragen stehen die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in den einzelnen Städten und Gemeinden zur Verfügung. Deren Kontaktdaten stehen auf den Umweltkalendern, die Ende des letzten Jahres an alle Haushalte verteilt wurden.

Die derzeitigen Umweltkalender gelten nur bis zum 31. Mai 2010. Wann werden die Kalender mit den Terminen von Juni bis Dezember verteilt?

Die Umweltkalender für das zweite Halbjahr, die aufgrund der Umstellung notwendig geworden sind, werden rechtzeitig vor dem 1. Juni an alle Haushalte verteilt. Sie enthalten alle Abfuhrtermine sowie weitere zur geänderten Sperrmüllabfuhr.

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