Auszeichnung: Bundesverdienstkreuz für Gertraud Sorg
Schönes aus Fulda. Für ihre Verdienste als Vorsitzende der Antonius-Stiftung hat der Bundespräsident Frau Gertraud Sorg das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Staatsministerin Silke Lautenschläger übergab gestern die Verleihungsurkunde und das Verdienstkreuz im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Antoniusheim. In ihrer Laudatio würdigte die Ministerin das Lebenswerk der Fuldaerin und skizzierte einige Stationen ihres ehrenamtlichen Engagements.
Fotos (109): Max Colin Heydenreich
„Frau Gertraud Sorg hat sich mit großem persönlichen Einsatz und unter Zurückstellung von eigenen Interessen, verbunden mit dem Verlust persönlicher Freizeit, über viele Jahre hinweg mit einem hohen Maße an Sachkenntnis und Tatkraft für eine Verbesserung der Situation von behinderten Menschen in Fulda verdient gemacht. Sie hat sich für die Gründung der St. Antonius-Stiftung eingesetzt, deren Erste Vorsitzende sie ist“, so Lautenschläger.
Gertraud Sorg stehe in unermüdlichem Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, um ihnen das Thema Behinderung und Integration nahe zu bringen, sie für Begegnungen mit Bewohnern des Heims und die Veränderung von Sichtweisen in Bezug auf Menschen mit Behinderung zu ermutigen.
Gertraud Sorg gibt vielen Bürgerinnen und Bürgern in Fulda Anstöße, sich mit dem Thema Behinderung zu befassen. Darüber hinaus koordiniert sie die Stiftungsarbeit, wirbt neue Stiftungsmitglieder, sammelt Spendengelder, organisiert Flohmärkte, Benefizkonzerte und wirbt auf Festen Märkten und bei religiösen Anlässen für die Anliegen des Antoniusheimes. Als Repräsentantin der Stiftung vertritt sie diese bundesweit bei Stiftertagen, Konferenzen und Symposien.
Mit den Spendengeldern konnte ein Kinderhaus für 27 schwerst- und mehrfach behinderte Kinder errichtet und die Finanzierung des Gebäudes der ältesten Außenwohngruppe Hessens, Haus Goretti, realisiert werden.
Gertraud Sorg ist Triebkraft und Vorreiterin für neue innovative Projekte des Antoniusheimes. Beispielhaft dafür steht das Projekt „Zitronenfalter“, einem Zentrum für Beratung, Frühförderung und Therapie. Es richtet sich an Familien mit Kindern, die eine Entwicklungsverzögerung oder eine Behinderung haben. Es stellt ein bedarfsgerechtes Frühförderangebot dar, in dem die Kinder und ihre Familien Geborgenheit und Unterstützung erfahren können und eine Heimaufnahme vermieden werden kann.
Das neueste Projekt ist das Einwerben von Mitteln für das Konzept „LebensBaum“. Der Name steht für die Sanierung des Haupthauses, in dem künftig mehrere Generationen unter einem Dach leben und arbeiten werden.
Die Kosten für „LebensBaum“ belaufen sich auf ca. 2,15 Millionnen Euro. 700.000 Euro werden als Zuschuss vom Landeswohlfahrtsverband gegeben. 350.000 Euro stammen aus einem Zuschuss der Aktion Mensch und 500.000 Euro als Darlehen der Aktion Mensch. Die St. Antonius-Stiftung gibt 180.000 Euro dazu, 419.000Euro wird das Antoniusheim als Eigenmittel aufbringen.