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Alles für die Kunst: Islandpony Grani wirbt für Sonderausstellung in Kleinsassen

100705_Pferdekunst010Fulda. „Wir wollen mit dieser Aktion auch Menschen auf die Ausstellung aufmerksam machen, die nicht den Kulturteil in der Zeitung lesen und was liegt da näher, als mit echten Pferden zu den Menschen zu gehen?“, so Marianne Blum, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kunststation Kleinsassen. Dass sie damit richtig lag, bewiesen die neugierigen Blicke der Passanten und die herbei laufenden Kinder, die alle am liebsten mal geritten wären. Das ging aber leider nicht. „Grani“, der weiße Islandpferd-Wallach vom Reitstall Hohe Rhön in Moosbach bei Gersfeld, ist kein Zirkuspony. Neugierig und auch ein bisschen nervös betrachtete er die vielen Menschen in der Innenstadt, die Autos, Motorräder und Baumaschinen.

Nein, Grani war heute nicht zum Reiten hier, sondern als Repräsentant all seiner tierischen Verwandten und Vorfahren, die im Laufe der Geschichte sowohl von großen und größten Künstlern als auch von unbekannten Meistern auf Leinwand, in Bronze, Stein und auf Papier verewigt wurden. Ihre Werke sind noch bis in den Herbst hinein in der Kunststation Kleinsassen zu bewundern in Hessens größte Sonderausstellung: „PFERDE. Kunst von der Antike bis heute“.

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Die zwei Reiterinnen, die Grani begleiten, – eine in offiziellem Turnierdress, die andere in historischem Kostüm – symbolisierten bei der Aktion zumindest ansatzweise die Spannweite, die man in der Ausstellung zu sehen bekommt. 3 Jahrtausende Kunstgeschichte werden in Kleinsassen anhand von zahlreichen Meisterwerken gezeigt und erlauben so einen Spaziergang durch die Zeit, der in den Höhlen von Lascaux (ca. 17.000 v. Chr.) seinen Anfang nimmt, durch die griechische und römische Antike führt, das erste Kaiserreich Chinas streift und die europäischen Epochen vom Mittelalter bis in die Moderne durchschreitet.

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Das Thema „Pferde“ eröffnet dabei faszinierende Perspektiven auf die Darstellungskunst der Maler, Grafiker und Bildhauer, aber auch auf den Zeitgeschmack der jeweiligen Epoche. Nicht zuletzt illustriert die Schau das Verhältnis der Menschen zum Pferd und in Folge dessen auch die geschichtlichen Schwankungen in diesem Verhältnis, die dazu führten, dass sich die Rolle aber auch die Wertschätzung des Tieres ständig veränderte.

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Da Pferde von der Steinzeit an den Menschen begleiten, sei es als Nahrungsmittel oder später als Nutztier für den Ackerbau, das Militär, das Transportwesen, den Sport und schließlich für das Freizeitvergnügen, für das sie bis heute eine große Rolle spielen, ist es umso erstaunlicher, dass diese Ausstellung die erste ist seit 1936, die das Thema „Pferde in der Kunst“ wieder aufgreift. Dass sie darüber hinaus so hochkarätig bestückt, so kenntnisreich zusammengestellt und so ansprechend gestaltet ist wie keine andere Sammlung zum Thema, ist dem Kunsthistoriker Dr. Michael Imhof zu verdanken. Der Petersberger, der seit Jahren einen erfolgreichen Verlag für Kunstbücher und Reiseliteratur führt, präsentiert sich mit dieser Schau zum ersten Mal als Kurator. Die Aktion wird am Freitag, 20.08. wiederholt.

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