Fuldaer Nachrichten

Schönes aus Straßburg. Genau 27 Fahnen, eine für jedes Mitgliedsland der Europäischen Union, säumen den Weg durch die Empfangshalle des Europaparlaments in Straßburg. Mittendrin eine Gruppe Jugendlicher des BDKJ in Fulda, die unter dem Motto „Wir sind Europa!“ eine Bildungsfahrt an den Ort unternahmen, der europäische Politik am besten spürbar werden lässt.

Fotos (4) und Text: Steffen Jahn

Fünf Tage Bildungsprogramm für Jugendliche anzubieten, die sich heute scheinbar nur noch wenig für Politik interessieren, scheint zunächst eine mutige Aufgabe, die sich der Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) mit dem Bildungsseminar nach Straßburg gestellt hat. „Politische Bildung und Jugendliche sind keine Gegensätze“, sagt hingegen Steffen Flicker. Der 35 jährige Lehrer aus Fulda ist ehrenamtlicher Diözesanvorsitzende des Dachverbandes und hat das Seminar gemeinsam mit Steffen Jahn organisiert, der sich als Referent beim BDKJ für die Jugendbildung verantwortlich zeigt.

Auch der hessische Minister für Europa-Angelegenheiten, Volker Hoff, dessen Ministerium den BDKJ bei den Vorbereitungen unterstützte, lobt das Engagement des BDKJ: „Jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich vor Ort über die Struktur, die Institutionen der Europäischen Union sowie die Arbeit des Europaparlaments zu informieren, ist hilfreich um den Gedanken eines einheitlichen Europas zu fördern und zu verstehen.“

In verschiedenen Arbeitseinheiten befassten sich die 14-19jährigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Themen wie der Europäischen Verfassung und die Diskussion um den Gottesbezug, die Erweiterung der Europäischen Union oder die Förderprogramme der Mitgliedsstaaten im Bereich Jugend und Familie.

Bei Exkursionen und Ortsterminen im Europäischen Parlament oder bei der Deutsch-französischen Verbraucherberatung bekamen die Jugendlichen die Möglichkeit die Arbeit der Einrichtungen kennen zu lernen und in der Diskussion mit Funktionären und Referenten Antworten auf ihre Fragen rund um die Europäische Zusammenarbeit zu erhalten.

Auch der Fernsehsender ARTE hatte die Gruppe aus Fulda zum Gespräch eingeladen. Der Kulturkanal hat seinen Sitz ebenfalls in Straßburg und gilt in der Zusammenarbeit als deutsch-französisches Vorzeigeobjekt. Die Jugendlichen zeigten sich dabei besonders von den Sprachkenntnissen der Redakteure beeindruckt.

Neben dem politischen Bildungsprogramm besichtigte die Gruppe im Rahmen ihres Programms auch das Straßburger Münster und besuchte den berühmten „Isenheimer Altar“ von Matthias Grünewald im Musée d’Unterlinden in Colmar, der als Hauptwerk der deutschen Malerei gilt.

Auch das traditionelle Flammkuchenessen und eine Besichtigung des Straßburger Münsters gehörten bei der Bildungsreise ins Elsass zum Pflichtprogramm. Am Ende der Fahrt stand für alle Teilnehmer fest, dass politische Bildung für Jugendliche nicht nur informativ und spannend sein kann, sondern auch sehr viel Spaß macht.