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Arbeitskreis Jugendzahnpflege nimmt Spitzenposition in Hessen ein

Schönes aus Fulda. „Nach dem Frühstück, nach dem Abendessen – Zähneputzen nicht vergessen“, wissen die Kindergartenkinder in Stadt und Landkreis Fulda. Die Drei- bis Sechsjährigen sind bestens darüber informiert, wie sie ihre Zähne richtig putzen und welche Nahrungsmittel als besonders zahngesund gelten. Denn sie bekommen regelmäßig Besuch von ihren Patenschaftszahnärzten oder einer Ernährungsberaterin.
Zahnärzte und Ernährungsberater gehören dem Arbeitskreis Jugendzahnpflege (AKJ) Fulda an, der im Jahr 1991 gegründet wurde. Damals wurden der Anspruch auf Maßnahmen zur Zahngesundheitsförderung für Kinder von null bis zwölf Jahren gesetzlich verankert. Zur Umsetzung der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe gründeten sich die Arbeitskreise Jugendzahnpflege. In ganz Hessen gibt es 21 Arbeitskreise sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege. Finanziert werden die Arbeitskreise von den Krankenkassen.

Im AKJ Fulda arbeiten Jugendzahnärzte, niedergelassene Zahnärzte sowie Vertreter des Gesundheitsamtes und der Krankenkassen zusammen. Die Mitglieder kümmern sich gemeinsam um Kinderzähne – ohne pädagogischen Zeigefinger, mit vielen spannenden Spielen, Übungen und Zahnarztbesuchen. „Wir wollen den Kindern das richtige Wissen und die praktische Umsetzung auf spielerische Weise näher bringen, Ängste vor dem Zahnarzt abbauen beziehungsweise dafür sorgen, dass sie gar nicht erst entstehen“, erklärt Heike Fichte-Schmidt, Geschäftsführerin des AKJ Fulda.

Auf dem Stundenplan stehen beispielsweise Mineralwassertests, die Zubereitung eines zahngesunden Frühstücks, ein Zuckerquiz und der Zahnputzzauber mit der Hexe Irma. Das Konzept des AKJ sieht neben dem Erlernen des Zähneputzens, der (zahn)gesunden Ernährung und dem Zahnarztbesuch auch die Information der Eltern – unter anderem mit der wichtigsten Botschaft „Eltern putzen Kinderzähne“ – sowie die Beratung und Fortbildung der Erzieherinnen und Patenschaftszahnärzte vor. „Wir wollen niemandem etwas überstülpen“, erläutert Fichte-Schmidt. „Unser Motto lautet: Zahngesundheit macht Spaß und schmeckt!“

Das Konzept wurde von allen Beteiligten kontinuierlich weiterentwickelt. „Wir erreichen 100 Prozent der Kindergärten in Stadt und Landkreis Fulda und rund 8.000 Kinder, sprich 91 Prozent“, sagt die Geschäftsführerin. Laut Landesarbeitsgemeinschaft nimmt der AKJ Fulda damit eine Spitzenposition in Hessen ein. Im Hessendurchschnitt sprechen die Arbeitskreise rund 70 Prozent der Kinder an. Für den Erfolg hat Heike Fichte-Schmidt eine einfache Erklärung: „Prophylaxe ist Teamwork und funktioniert nur, wenn alle Beteiligten motiviert sind, sich mit dem Prophylaxegedanken identifizieren und permanent am Ball bleiben. Das ist in Fulda der Fall.“

Für Gesundheitsdezernent Dr. Heiko Wingenfeld ist der Erfolg des Arbeitskreises Ausdruck eines hervorragenden Zusammenwirkens aller Akteure. „Die Zahngesundheit bei Kindern hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Dies ist nicht zuletzt das Verdienst des Arbeitskreises, der sich engagiert für eine möglichst frühe zahnmedizinische Prophylaxe einsetzt“, so Dr. Wingenfeld. Zudem habe sich der AKJ Chancengleichheit für alle Kinder auf die Fahnen geschrieben. „Um diesem Anspruch Rechnung zu tragen, wollen wir ab dem nächsten Jahr sowohl die unter Dreijährigen als auch die Tagesmütter in das Programm einbeziehen.“

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