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Projekt zum bewussten nachhaltigen Konsum jetzt „Werkstatt N“-Projekt

Oberelsbach / Bad Neustadt. Das Projekt des Biosphärenreservats Rhön zum bewussten nachhaltigen Konsum an insgesamt acht Bad Neustädter Schulen wurde jetzt als so genanntes „Werkstatt N“-Projekt für das Jahr 2011 ausgezeichnet. Den Titel verlieh der Rat für Nachhaltigkeit der Bundesregierung.
Die Welt steht vor enormen Herausforderungen. Aktuelle Krisen zeigen, dass die Probleme von heute nicht mehr mit der Denkweise von gestern gelöst werden können. Der Ansatz des nachhaltigen Handelns ist eine wertvolle Orientierung für die Suche nach einer neuen Art des Umgangs mit der Umwelt, der Gestaltung des sozialen Zusammenlebens und des Wirtschaftens. Nachhaltigkeit wird aber nicht allein durch politische Entscheidungen, Unternehmensstrategien oder wissenschaftliche Arbeiten bewirkt. An vielen verschiedenen Stellen in unserer Gesellschaft entstehen Impulse und Projekte, die den Gedanken der Nachhaltigkeit verkörpern. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung möchte diese vielschichtigen Ansätze bündeln und die bemerkenswertesten Initiativen und Ideen aus Deutschland auszeichnen. Das Prozesshafte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft wird dabei durch den Begriff „Werkstatt N“ betont. Für die Öffentlichkeit soll die Werkstatt N einen Überblick über die besten Nachhaltigkeitsansätze bieten.

„Werkstatt N“ zeichnet daher Projekte und Impulse aus. Unter „Projekten“ versteht sie alle Arten von Aktivitäten, die im Kleinen oder Großen zukunftsgerichtet für Nachhaltigkeit wirken. Sind Nachhaltigkeitsansätze noch nicht in die Tat umgesetzt, können sie in der Kategorie „Impuls“ ausgezeichnet werden. Impulse sind zum Beispiel durchdachte Projektideen oder Modelle, die zukünftig im Sinne einer nachhaltigen Innovation umgesetzt werden könnten. Auch Texte können Impulse sein.

Das Projekt des Biosphärenreservats Rhön zum bewussten nachhaltigen Konsum startete im Mai 2009 und findet an acht Schulen verschiedener Schultypen in Bad Neustadt a. d. Saale statt. Die verschiedenen Unterrichtseinheiten und Aktionen behandeln die Themen Wohnen, Arbeit, Freizeit, Ernährung und Kleidung, die je nach Zeitbudget und Nachfrage der Lehrer lehrplanbezogen in den Unterricht integriert werden. Die Projektleiterinnen Eva Kalla und Jiska Troppenz entwickeln die jeweiligen Unterrichtseinheiten und Aktionen in Absprache mit den Lehrern und stellen Materialien und Informationen zur Verfügung.

Als Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit dient der Ökologische Fußabdruck, der den Ressourcenverbrauch eines jeden misst. Ziel ist es, ein Bewusstsein für den eigenen Konsum zu schaffen und globale Zusammenhänge, zum Beispiel zwischen dem Kauf eines billigen T-Shirts und Kinderarbeit, aufzuzeigen. Ergänzt wird der Ökologische Fußabdruck durch ein Planspiel, in dem es um globalen Handel und Gerechtigkeit geht. Im Anschluss wird dann zumeist ein Thema vertieft.

Bisher wurden zu allen Themen in allen beteiligten Schulen Unterrichtseinheiten beziehungsweise Aktionstage durchgeführt. Insgesamt wurden rund 1 000 Schüler, rund 40 Lehrer und 150 Eltern erreicht. Das Feedback von Lehrern und Schülern ist überwiegend positiv. Das Projekt läuft zurzeit bis Ende Dezember 2010 und wird wahrscheinlich bis zum Ende des Schuljahres 2010/2011 verlängert.

„Ziel ist es, Schülern und Lehrern den Gedanken der Nachhaltigkeit zu vermitteln und das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Neben der Wissensvermittlung steht die Vertiefung des Gelernten durch Beispiele und eigenes Handeln im Mittelpunkt. Es wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, was jeder Einzelne als Konsument mit seiner Kaufentscheidung beeinflussen kann. Langfristig wird eine Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung bei den Schülern hin zu kritischen Verbrauchern angestrebt“, erläutert der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön, Regierungsdirektor Michael Geier.

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