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Fotoausstellung „Orchideen im Pflegestift Mediana“

Fulda. Karl Kister zeigt Fotos im Pflegestift Mediana / Ausstellung dauert noch bis zum 30. November 2010. Schöne Raritäten in der Natur sind seine Leidenschaft: Karl Kister zeigt im Pflegestift Mediana in der Fuldaer Rangstraße insgesamt 31 eindrucksvolle Fotos von wild wachsenden Orchideen der Rhön. Während der Vernissage in der Eingangshalle stellte Andrea Briselat, Vize-Heimleiterin des Pflegestiftes, den Naturfreund und passionierten Fotografen vor. Kister stammt aus der Rhön, ist pensionierter Polizeibeamter und kehrte wieder in seine Heimat zurück.

Oft, gern und lange wandert er durch die Rhön, und der Fotoapparat  ist immer dabei. „Insbesondere haben es mir Orchideen und Schmetterlinge angetan“, erzählt Kister. Der in Tann Lebende hat ein Auge und ein Herz für diese filigranen Schönheiten, das sieht man seinen Bildern an. Seit rund vier Jahren betreibt er die Orchideenfotografie intensiv und ist inzwischen Mitglied im etwa 70-köpfigen Netzwerk Rhönbotanik beim Biosphärenreservat Rhön. Dort werden unter der Regie des Biologen Uwe Barth der Pflanzenbestand und dessen Entwicklung beobachtet.

„Die Rhön ist ein besonders begünstigtes Gebiet, was das Orchideenvorkommen betrifft“, betont Kister. Nach seinen Angaben haben sich die Kälte liebenden Arten des Nordens, die teilweise bis an den Polarkreis wachsen  (beispielsweise die Korallenwurz), und die Wärme liebenden aus dem Mittelmeerraum bis hierhin verbreitet. „Eine Vertreterin der südlichen Arten ist die sehr seltene Bienen-Ragwurz, die ich dieses Jahr hier gefunden habe“, sagt er und ergänzt: „Früher waren 48 Orchideenarten in der Rhön bekannt, inzwischen sind fünf von ihnen ganz verschwunden und 17 andere sehr selten geworden beziehungsweise vom Aussterben bedroht.“ Angesichts dessen freut ihn, dass er den Betrachtern seiner Bilder 24 Arten nahe bringen kann. Dazu zählen Frauenschuh, Sumpf-Stendelwurz, Knabenkraut-Gewächse, Weißes und Rotes Waldvögelein sowie die Weiße Waldhyazinthe, Orchidee des Jahres 2011.

An manchen ihm bekannten Standorten muss Kister feststellen, dass Unbekannte die streng geschützten Pflanzen ausgegraben haben, was ihm sehr Leid tut: „Dabei gedeihen Orchideen gar nicht in Gartenerde, weil sie bestimmte Bodenverhältnisse wie Kalkmagerrasen brauchen.“ Auch deshalb sei es wichtig, sie in der Natur unbehelligt wachsen zu lassen, unterstrich Kister, der sich für die Möglichkeit bedankte, im Pflegestift auszustellen. Die Vernissage wurde von Robert Halbleib auf seiner steirischen Harmonika umrahmt. Die Orchideenbilder sind bis 30. November täglich zwischen 9 und 18 Uhr zu sehen.

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