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Baum als Zeichen des Widerstands gegen geplante B87n – Bürgerinitiative „Rettet die Rhön“ lädt ein

Rhön. Als Zeichen des Widerstandes gegen den geplanten Bau der Bundesfernstraße 87n lädt die Bürgerinitiative „Rettet die Rhön! – Alternativen zur B87n“ am Samstag, 20 November, um 14 Uhr zum Pflanzen eines Bergahorns an den Nüsterrasen ein. Dass der Neugepflanzte – dessen Art sich gegenüber dem rauen Rhöner Klima als widerstandsfähig erwiesen hat – solch ein prächtiger Baum werden möge wie das Naturdenkmal Kugelbaum zwischen Wendershausen und Lahrbach auf diesem Foto, hoffen die Mitglieder der Bürgerinitiative und der NABU-Ortsgruppe. Am Nüsterrasen ist für die B87n ein Einschnitt von 80 bis 100 Metern Breite und 20 Metern Tiefe geplant. Auch der Kugelbaum würde bei Realisierung der Planungen direkt an einem tiefen Geländeeinschnitt liegen und damit für Spaziergänger aus Richtung Wendershausen und Dippach nicht mehr zu erreichen sein. Vorsitzender Reinhardt Kremer wird vor der Pflanzaktion über den Stand der Planungen zur B87n (Fulda-Meiningen) berichten und Pfarrer Johann Rüppel eine Andacht zu Bäumen als Zeichen der Hoffnung halten.

Informationen zur Bürgerinitiative:
Die Landesregierungen von Hessen und Thüringen planen, eine leistungsstarke Bundesfernstraße mitten durch das Biosphärenreservat Rhön zu bauen. Ziel des – nach neuesten offiziellen Zahlen – 240 Millionen Euro teuren Straßenbauprojektes ist es, die Autobahnen A71 und A7/A66 beiderseits der Rhön miteinander zu verbinden. Es sollen zukünftig bis zu 20.000 Fahrzeuge – vorwiegend überregionaler Fern- und Schwerverkehr – durch die Rhön rollen. Deren Lärm und Luftverschmutzung reist gratis mit durch die Rhön.
Allein für den mittleren Planungsabschnitt „Rhönquerung“ sind mehr als 1,7 Millionen m³ Erdbewegungen notwendig. Es ist der Bau von 80 Brücken sowie zahllosen Dämmen, Bergeinschnitten und einem Tunnel von 2,15 Kilometern Länge geplant. In dem fast unberührten Landschaftsbild der Rhön bedeutet dies nicht nur eine ungeheure Landschaftszerstörung, sondern auch die Zerstörung einmaliger artenreicher Lebensräume. Die Trasse raubt den Rhönern nicht nur Lebensqualität, sondern auch Zukunftschancen.

In der Bürgerinitiative gegen den Bau der B87n haben sich Menschen zusammengeschlossen, deren Lebensumfeld durch die Trasse gefährdet wird und die nicht hinnehmen wollen, dass die Rhön durch den drohenden Transitverkehr zerstört wird. Die Zielsetzung der Initiative ist es daher, Fakten über die Planungen zusammenzutragen, die Öffentlichkeit über die Konsequenzen aufzuklären, einen breiten Protest gegen die Planungen aufzubauen und die Politik gemeinschaftlich zum Stopp der Planungen aufzurufen. Der Widerstand soll sich formieren, bevor (anders als beim aktuell diskutierten Großprojekt Stuttgart 21) erst der Beginn der Baumaßnahmen den Menschen die Dimension der Planungen vor Augen führt.

Als Alternative zum Bau der geplanten Trasse sieht die Initiative ein die Fläche in der Breite erschließendes Gesamtkonzept für die Verkehre in der Rhön, das nicht einseitig auf Bündelungseffekte setzt und eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs einbezieht. Um eine Verkehrsberuhigung stark belasteter Ortschaften zu erzielen, wäre der Bau einzelner Ortsumgehungen im Rahmen der vorhandenen Landesstraßen ausreichend. Diese würden den aktuellen Verkehr aus den Gemeinden nehmen, ohne zusätzlichen Transit- und Schwerlastverkehr in das Naturparadies Rhön zu bringen.

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