Logo

Mario Klotzsche zum FDP-Spitzenkandidat gewählt – Kommunalwahlprogramm verabschiedet

Fulda. Der FDP Kreisverband hat auf seiner Mitgliederversammlung die Kandidaten für die Kreistagswahlen im März nächsten Jahres bestimmt. Zum Spitzenkandidat wurde Mario Klotzsche (33 Jahre) aus Flieden gewählt. Klotzsche, der bisher schon die FDP Fraktion im Kreistag anführt, erhielt über 93 Prozent der Stimmen. Außerdem verabschiedete die Versammlung das Kommunalwahlprogramm „Neue Wege. Lebensqualität im ländlichen Raum sichern.“. „Wir wollen, dass die Bürger wirklich gehört werden und wichtige Entscheidungen offen im Kreistag und nicht in den Hinterzimmern der CDU-Zentrale getroffen werden. Deshalb kämpfen wir für ein Ende der absoluten CDU-Mehrheit. Der Kreistag darf nicht nur dafür da sein Vorlagen des Landrates abzunicken, sondern er muss den Landrat kontrollieren und die Interessen der Bürger vertreten“, so Klotzsche.

Auf Platz zwei wurde Jörg Witzel (37) gewählt, ebenfalls Kreistagsabgeordneter. Witzel führt in Tann die FDP Fraktion an. Auf Listenplatz drei bestimmten die Mitglieder Mark Matthies (24) als Vertreter der Jungen Liberalen. Matthies ist in Flieden Vorsitzender der FDP/BfF Fraktion und stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Hessen. Mit Peter Wolff (52) folgt auf Platz vier ein Liberaler aus Fulda. Wolff ist Vorsitzender des FDP Ortsverbandes Fulda. Professor Dr. Wolfgang Huhmann (72) aus Künzell wählten die Mitglieder auf Platz fünf der Liste. Huhmann ist Mitglied der Künzeller Gemeindevertretung. Den sechsten Platz nimmt Sibylle Herbert (67), Stadträtin in Fulda, ein. Auf Platz sieben wählten die Mitglieder mit Thomas Sobotta (41) einen Liberalen aus Burghaun.

Sobotta ist Kreisschatzmeister der FDP. Nicht mehr für einen der oberen Listenplätze trat Otto Arnold aus Bad Salzschlirf an. Arnold war viele Jahre Mitglied des Kreistages und Vorsitzender der FDP Fraktion gewesen. Jürgen Lenders dankte Arnold für die geleistete Arbeit im Namen des gesamten Kreisverbandes. Jürgen Lenders, Bezirks- und Kreisvorsitzender der FDP und Landtagsabgeordneter, ist zuversichtlich für den anstehenden Kommunalwahlkampf. „Wir haben ein gutes Kandidatenteam, eine gute Mischung aus jungen Leuten und erfahrenen Kräften.“, so Lenders.

Auf der Versammlung stellte Klotzsche das Kommunalwahlprogramm vor. Zu den Schwerpunkten gehören die Entwicklung neuer Konzepte um die gesundheitliche Versorgung, vor allem im Bereich der Hausärzte, auch auf dem Land sicherzustellen. Dafür sollen Kooperationen zwischen niedergelassenen Ärzten, etwa in Form von ärztlichen Genossenschaften, ermöglicht werden. Die Liberalen wollen außerdem die Kooperation zwischen Kindergärten und Grundschulen verbessern. „Hier brauchen wir eine engere Abstimmung auf der Basis gemeinsamer Grundsätze, damit die Förderung und Entwicklung der Kinder möglichst ohne große Brüche fortgesetzt werden kann.“, so Klotzsche.

Außerdem sollen Grundschulen und Kindergärten bei der Betreuung in Nachmittags- und Ferienzeiten enger zusammenarbeiten. Als Baustelle der Zukunft bezeichnete Klotzsche auch die Neuorganisation der Wirtschaftsförderung. „Hier gibt es zu viel Kleinklein und Kirchturmdenken. Besser wäre es die Aktivitäten des Kreises und der Kommunen und mit denen der IHK und Verbände in einer gemeinsamen Organisation zu bündeln, um überregional auch wirklich in Erscheinung treten zu können. Genauso machen es erfolgreiche Regionen andernorts.“, so Klotzsche weiter.

Auch im Bereich der Tourismusförderung liegt nach Ansicht der FDP noch viel im Argen. „Die Abstimmung zwischen der Tourismus-GmbH des Kreises und den Tourismusfachleuten der Städte und Gemeinden ist stark verbesserungsbedürftig. Da weiß der eine oft nicht was der andere macht.“, so Klotzsche. „Wir wollen außerdem die ‚Rhön-Card‘ einführen, mit der Touristen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen und die Nutzung des ÖPNV zu günstigen Konditionen angeboten werden.“, so Klotzsche weiter.

Jörg Witzel macht sich dafür stark Landwirte, die selbst Energieerzeuger werden wollen, besser zu unterstützen. „Ich sehe gerade in diesem Bereich große Chancen für unsere heimischen Bauern.“, so Witzel. Auch für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, dessen Finanzierung bald der Landkreis alleine stemmen muss, will die FDP mehr Unterstützung. „Die Dachmarke Rhön muss weiter ausgebaut werden, wenn das Konzept funktionieren soll. Dazu gehört vor allem die Qualitätsstandards nicht weiter abzusenken, denn nur wenn die Rhön wirklich für Spitzenqualität steht, wird sie als Marke eine Chance haben.“ so Witzel weiter. Im Bereich des ÖPNV fordert die FDP mehr Flexibilität, damit auch kleinere Ortsteile noch angebunden bleiben. „Wir fordern deshalb die Einführung von Anruf-Sammeltaxi-Linien und Rufbussen als Ergänzung zu den bestehenden Buslinien, weil damit teure Leerfahrten der große Busse vermieden werden können.“, so Witzel.

Die FDP will außerdem die ÜWAG als kommunales Versorgungsunternehmen mit dem Ausbau des Glasfasernetzes beauftragen. „Nur mit Glasfaserkabeln werden wir auch das Internet der Zukunft bekommen und die ÜWAG als Energieversorger kann dafür die Infrastruktur zur Verfügung stellen.“, so Klotzsche.

Mark Matthies machte deutlich, dass die FDP gegen pauschale Sperrstundenregeln ist. „Wir sollten uns doch freuen, wenn ab und an auch in den Dörfern etwas los ist und die Leute eine schöne Kirmeszeit haben können. Wir wollen nicht, dass ständig auch diese kleinen Dinge noch durch kaputt gemacht werden zu mal die Vereine sich dadurch auch finanzieren.“, so Matthies. Dein wichtiger für Matthies ist außerdem die Einführung von Jugendparlamenten im Kreis Fulda, damit junge Leute in allen Bereichen der Politik mehr Gehör finden. „Man darf nicht nur über mangelnden Interesse junger Leute jammern, wir sollten endlich auch etwas tun.“, so Matthies.

Peter Wolff mahnte an Doppelstrukturen in der Verwaltung von Kreis und Stadt Fulda konsequent abzubauen und so Kosten zu sparen und die Behördenarbeit zu vereinfachen. „Den Bürgern ist doch nicht zu vermitteln, dass wir in Kreis und Stadt immer noch getrennte Volkshochschulen, mit jeweils eigenen Verwaltungsstrukturen betreiben, obwohl diese defizitär arbeiten.“, so Wolff. Auch im Bereich des Jugendamtes und der Schulträgerschaft bestehen noch viel mehr Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt. „Da zahlreiche Amtsleiter bei Kreis und Stadt bald in Pension gehen, haben wir in den nächsten Jahren wirklich die Möglichkeit Aufgaben zusammenzulegen.“, so Wolff abschließend.

Folgende Kandidaten wurden gewählt:

  • Mario Klotzsche – Historiker und Soziologe, Flieden
  • Jörg Witzel – Maschinenbaumechaniker, Tann
  • Mark Matthies – Bankkaufmann, Flieden
  • Peter Wolff – Betriebswirt, Fulda
  • Prof. Dr. med. Wolfgang Huhmann – Arzt, Künzell
  • Sibylle Herbert – Rentnerin, Stadträtin, Fulda
  • Thomas Sobotta – Former, Burghaun
  • Benedikt Happ – Student, Ebersburg
  • Helge Mühr – Informatiker, Fulda
Categories:

Alle Nachrichten, Politik & Wirtschaft