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„… von der anderen Seite“ – Lesereihe zu Biografien von Migranten in Deutschland

Fulda. Als Gegenpol zur derzeitigen Migrationsdebatte sollten Betroffene selbst zu Wort kommen. Deutsche Schriftsteller erzählen von ihrer Sozialisation in migrantischen Milieus. Wie haben sie als junge Menschen in Deutschland gelebt, wie wurden sie behandelt, welche Unterstützung hätte geholfen, was hat dazu beigetragen, dass sie Erfolg hatten? Was bedeutet für sie Integration und Beteiligung, welche Erwartungen hatten sie an die Mehrheitsgesellschaft ‒ wo gab es Unterstützung, wo waren Barrieren?

Frank Dölker, Lehrbeauftragter am Fachbereich Sozialwesen, hat drei ehemals „junge Migranten“ eingeladen, die ihre Lebenserfahrungen in Deutschland und ihren persönlichen Weg der Integration literarisch eindrucksvoll bearbeiteten. Dölker: „Wir wollen uns ‚von der anderen Seite‘ berichten lassen, wie sich Lebenswelten gestalten, wie Diskriminierung und Benachteiligung erlebt wurde und wie sich eine identitätsstiftende Biografie entwickelt hat.“

Die Lesungen finden im Café Ideal jeweils um 19.00 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

Donnerstag  24. März
Nicol Ljubic, geboren in Zagreb, verbrachte seine Kindheit in Griechenland, Schweden und Russland, bis er nach Bremen kam. Er studierte Politikwissenschaften und arbeitet als Journalist und Autor für verschiedene Zeitungen, Zeitschriften und für das Radio. Er liest aus seinen Büchern „Heimatroman oder Wie mein Vater ein Deutscher wurde“ und „Meeresstille“.

Mittwoch 20. April
Cem Gülay, geboren in Hamburg, Besuch des Gymnasiums, Schulsprecher, erfolgreicher  Fußballspieler, „wurde von den Deutschen zum Türken gemacht“. Er berichtet von Gangsterbiografien der dritten Generation der Deutschtürken in Hamburg und liest aus seiner Autobiografie „Türken Sam: eine deutsche Gangster Karriere“.

Mittwoch 25. Mai
Umes Arunagirinathan, geboren in Jaffna/Sri Lanka, kam als 12-jähriger unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland und arbeitet jetzt als Arzt in Hamburg. Er erzählt von Lebenslagen junger Flüchtlinge, die bei uns Asyl suchen und Adressaten sozialer Arbeit geworden sind. Er beschreibt seine  Integrationsgeschichte und zeigt die Integrationsbemühungen junger Migranten. Er liest aus seinem biografischen Bericht „Allein auf der Flucht“.

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