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Weltkulturerbe Limesweg – Verwirrung durch zu viele Zeichen

Kassel. Wandervereine fordern eine durchgehende, klare Wegweisung für den 550 Kilometer langen Limes-Wanderweg und haben dazu eine Resolution verabschiedet. Insbesondere in Rheinland-Pfalz werden immer neue Wanderweg-Abschnitte entwickelt und ohne Absprache mit den Wandervereinen neu markiert. Astrid Sturm, Fachbereichsleiterin Wege des Westerwald-Vereins, fragt: „Wer denkt noch an die Wanderer, wenn ständig neue Zeichen am Limesweg verwendet werden?“ Wanderer wollen, das zeigen Untersuchungen, eine eindeutige, einheitliche Markierung, um sich sicher zu orientieren. „Aber am Limesweg in Rheinland-Pfalz ist das bald nicht mehr möglich“, sagt Astrid Sturm. Fast überall, so die betroffenen Wandervereine, entsprechen solche zusätzlichen Markierungen nicht den bewährten Richtlinien des Deutschen Wanderverbandes.

UNESCO Weltkulturerbe

Der Limesweg führt vom Rhein bis an die Donau durch die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Im Sommer 2005 wurde dieses größte Bodendenkmal Mitteleuropas in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Der Limesweg in seinem ursprünglichen Verlauf wurde über Jahrzehnte von den regionalen Gebirgs- und Wandervereinen gepflegt und nach einheitlichen Richtlinien markiert.

In Rheinland-Pfalz wird ab diesem Frühjahr der Limeswanderweg vom Westerwald-Verein nur noch mit einem einheitlichen Zeichen markiert – mit dem schwarzen Limesturm auf weißem Grund. So können sich die Wanderer von Rheinbrohl/Bad Hönningen am Rhein bis Holzhausen an der hessischen Landesgrenze sicher von einem Markierungszeichen leiten lassen. Das Markierungszeichen ist damit nahezu identisch mit dem in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.

Seit der Ernennung zum Weltkulturerbe fließen Fördergelder für die Vermarktung des Weges in die Regionen. Kommunen, Landkreise und touristische Organisation initiieren nun Wege-Projekte rund um den Limesweg, um diese Fördergelder zu erhalten. „Es droht nun ein Wildwuchs von unterschiedlichen Zeichen, den wir verhindern müssen“, sagt Astrid Sturm.

„Deutsche Limes-Straße“

Die Gebirgs- und Wandervereine in den anderen betroffenen Bundesländern sehen eine ähnliche Entwicklung in ihren Betreuungsgebieten. Daher haben diese Mitgliedsvereine des Deutschen Wanderverbandes eine Resolution verabschiedet, in der es unter anderem heißt: „Die Markierung und Pflege des Limeswegs soll mit einem möglichst einheitlichen Markierungssymbol in der Zuständigkeit der Wandervereine verbleiben. Die Trasse des Limes-Wanderwegs soll klar erkennbar, deutlich und soweit als möglich authentisch verlaufen und damit denkmalpflegerischen Ansprüchen Genüge tun.“ Unterzeichnet wurde die Resolution vom Fränkischen Albverein, Schwäbischen Albverein, Spessartbund, Taunusklub und Westerwald-Verein.

Astrid Sturm wünscht sich eine koordinierende Stelle, wie den Verein Deutsche Limes-Straße, die in bewährter Weise die „Deutsche Limes-Straße“ und den Limesradweg touristisch vermarktet. Diese Organisation soll neue Wegeprojekte miteinander abstimmen und eine möglichst einheitliche Markierung nach bewährten Maßstäben durchsetzen – jeweils in enger Abstimmung mit den Wandervereinen, die über Jahrzehnte im ehrenamtlichen Engagement den Limesweg gepflegt haben.

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