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Edle Menüs aus regionalen Produkten- 3. Länder übergreifender Koch- und Servierwettbewerb der Dachmarke Rhön

Rhön. „So schmeckts in der Rhön“ – davon konnten sich am Dienstag zahlreiche geladene Gäste in der Eduard-Stieler-Schule in Fulda überzeugen. Hier wetteiferten nämlich jeweils neun Auszubildende im Bereich Küche und Service des 2. und 3. Lehrjahres beim 3. Länder übergreifenden Koch- und Servierwettbewerb der Dachmarke Rhön um das perfekte Menü, natürlich zubereitet hauptsächlich aus regionalen Produkten. Auch die angehenden Servicekräfte mussten ihr Können unter Beweis stellen – beim Gestalten von Schautafeln zu regionalen Themen genauso wie beim Mixen von Cocktails auf der Grundlage regionaler Zutaten.

Die Menüs trugen Namen von Welt: etwa gespickte Lammstelzen mit Thymianjus an Rhöner Gemüsebündel und Kartoffelgratin oder Lammrücken unter der Kräuterkruste. Aber es waren auch Namen, die schon zu Omas Zeiten verwendet wurden – beispielsweise Roulade vom Rhöner Rind an geschmortem Rotkohl mit Zamette „Hausfrauen-Art“.

Erster Preis im Bereich Küche geht nach Hessen

Zum Schluss wählte die Fachjury das Menü von Yvonne Kollmann vom Hotel & Restaurant „Peterchens Mondfahrt“ auf der Wasserkuppe auf Platz 1. Ihr Menü bestand aus einer Lauchcremesuppe mit Lachsforelle und Rote Beete, Zweierlei vom Rhönlamm: Lammhuft geschmort mit Perlzwiebeln, Lammrücken im Weißbrotmantel mit Karotten-Kartoffelstampf auf Bohnen weiß und grün sowie als Dessert eine Apfel-Quark-Lasagne mit Apfelgrömpel auf Holundersorbet. Platz 2 belegte Matthias Wolff vom „Kurhaus am Burgsee“ in Bad Salzungen, und Platz 3 ging an Andreas Bohl vom „Landhaus Kehl“ in Tann-Lahrbach.

Thüringen schneidet beim Service am besten ab

Im Bereich Service erhielt Pascal Kehl vom Eiscafè „Polarstern“ in Bad Liebenstein den 1. Platz, gefolgt von Anna Hörhold vom Schlosshotel Mühlbach in Bad Neustadt und Gerome Güldenpfennig vom Maritim am Schlossgarten in Fulda. Mit dem Publikumspreis seitens der geladenen Gäste wurden Florian Gerber vom Mercure-Hotel in Schweinfurt im Bereich Küche und Anna Hörhold vom Schlosshotel Mühlbach in Bad Neustadt im Bereich Service geehrt.

„Regionale Produkte vom Geschmack her besser“

„Ich nehme an diesem Wettbewerb zum einen aus Ehrgeiz teil, aber auch deshalb, weil ich der Meinung bin, dass einheimische Produkte für jedermann erschwinglich sind und eine sehr gute Qualität haben“, sagte Florian Gerster, auszubildender Koch im 3. Lehrjahr vom „Mercure Hotel“ in Schweinfurt. „Regionale Produkte sind vom Geschmack her viel besser als Produkte vom Großhandel, die oft noch dazu tiefgekühlt sind.“ Die Rhön sei von Schweinfurt nicht weit weg, daher wolle er mit seiner Teilnahme am Länder übergreifenden Kochwettbewerb der Dachmarke Rhön auch seinem eigenen Ausbildungsbetrieb zeigen, dass es sich lohnt, in der Produktauswahl umzuschwenken.

„Dieser Wettbewerb ist eine Herausforderung für mich, um in meiner Ausbildung weiterzukommen. Außerdem möchte ich hier mein Haus vertreten und dafür werben“, meinte Matthias Wolff, angehender Koch im 3. Lehrjahr vom „Kurhaus am Burgsee“ in Bad Salzungen. „Es ist schade, dass immer mehr alte Rezepte verloren gehen. Deshalb schätze ich diesen Wettbewerb sehr, denn er trägt dazu bei, die Jugend wieder an traditionelle und regionale Hausmannskost heranzuführen“, betonte er. Außerdem gehe es um das traditionelle Kochen – ohne Geschmacksverstärker und fertige Zutaten.

Bewusstsein für die Region schaffen

Andreas Bohl, Kochlehrling im 3. Ausbildungsjahr im Landhaus Kehl in Tann-Lahrbach, sah seine Teilnahme am Kochwettbewerb der Dachmarke Rhön als eine „perfekte Prüfungsvorbereitung“. Regionale Produkte seien für ihn nicht neu: „Bei uns im Betrieb wird sehr viel mit einheimischen Zutaten gekocht. Es gibt davon eine reichhaltige Auswahl mit einer sehr guten Qualität. Und regionale Produkte sind vom Preis her meist sogar günstiger, als wenn sie beispielsweise aus Neuseeland oder sonst woher kommen.“

Fuldas Landrat Bernd Woide, zugleich Vorstandsmitglied im Länder übergreifenden Verein Dachmarke Rhön e.V., freute sich, dass der Länder übergreifende Koch- und Servierwettbewerb der Dachmarke Rhön nach Bischofsheim 2008 und Bad Salzungen 2009 nun 2011 in Hessen stattfand. „,So schmeckt’s in der Rhön‘- das ist ein regionales Thema, und genau darum geht es bei der Dachmarke Rhön. Wir wollen Bewusstsein für die Region schaffen“, betonte Woide. Gerade bei jungen Leuten, die sich in der Ausbildung befinden, sei dieser Ansatz enorm wichtig.

In der Rhön gebe es eine enge Zusammenarbeit zwischen der Dachmarke Rhön, den drei Verwaltungsstellen des Biosphärenreservats Rhön, den fünf Rhönlandkreisen und dem Tourismus. „Wir verfolgen nämlich alle die gleichen Ziele“, sagte die Geschäftsführerin der Dachmarke Rhön GmbH, Barbara Vay. Eine ganz wichtige Schnittstelle bei dieser Zusammenarbeit sei die Gastronomie – denn mit ihr komme der Gast meist zuerst in Verbindung. „Beim Essen wollen die Gäste authentische Gerichte haben, die sie woanders in dieser Form nicht bekommen. Wenn uns das gelingt, erhält die Region ein unverwechselbares Bild nach innen und außen.“

26 Lehrlinge aus dem Bereich Küche und Service aus Bayern, Hessen und Thüringen hatten sich für eine Teilnahme am Kochwettbewerb „So schmeckt’s in der Rhön“ beworben, sagte Brigitte Vorndran, Gastronomin aus Bischofsheim, die den Wettbewerb im Auftrag der Dachmarke Rhön organisierte. Da es nur insgesamt 18 Startplätze – jeweils drei im Bereich Küche und Service für Teilnehmer aus Hessen, Bayern und Thüringen gab – musste das Los entscheiden.

Kochen nach alten Rhöner Rezepten brachte mehr Punkte

Die Dachmarke Rhön hatte einen „regionalen Warenkorb“ mit verschiedenen Rhöner Produkten vorgegeben, aus dem die Kochlehrlinge dann ein Menü zusammenstellen mussten. Bewertet wurden die Auszubildenden im Kochgewerbe nach den IHK-Prüfrichtlinien. Allerdings hatte die Dachmarke Rhön die Latte noch etwas höher gelegt: Mehr Punkte gab es nicht nur beim Kochen nach alten Rhöner Rezepten, sondern auch hinsichtlich der Menge des regionalen Wareneinsatzes. „Je mehr regionale Produkte in einem Menü verarbeitet werden, desto höher ist die Bewertung“, sagte Brigitte Vorndran.

Bei den angehenden Kellnerinnen und Kellnern hatte die Jury ebenfalls ein strenges Auge auf die einzelnen Schautafeln, also die festlich gedeckten Tische geworfen, die sich regionalen Themen widmeten. Die Auszubildenden hatten sich dabei unter anderem dem Frühlingserwachen, dem Fasching, dem Bier und sogar der Hausschlachtung angenommen.

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