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Weiße Fassade und antike Ohrringe – Schloss Fasanerie startet mit vielen Überraschungen in neue Museumssaison

Eichenzell. Am Freitag, dem 01. April, beginnt auf Schloss Fasanerie die Museumssaison 2011. Mit einem veränderten Rundgang durch das Museum, mit überraschenden Angeboten für
Kulturliebhaber und nicht zuletzt mit einem neuen, weißen Fassadenanstrich gibt es in und um das Barockschloss herum in diesem Jahr vieles zu entdecken.

Selten herrschte eine größere Betriebsamkeit auf Schloss Fasanerie als in diesen Monaten. Überall wird gesägt und gestrichen, geordnet und in Archiven geforscht. Und während im Museum die Kunstschätze aus ihrem Winterschlaf geweckt werden, ist Gärtnermeister Jürgen Herrlich mit archäologischen Grabungen im Park beschäftigt. Gemeinsam mit Experten der Denkmalpflege aus Wiesbaden sucht er nach Zeugnissen des einstigen Barockparks und nach verdeckten Pflasterschichten. Ähnlich neugierig untersuchten Denkmalspezialisten bereits im vergangenen Jahr die Fassade des Barockschlosses. Sie analysierten die verschiedenen Farbschichten, die im Laufe der Jahrhunderte auf das Gemäuer aufgetragen wurden. Was sie herausfanden, ist nach wie vor
eine Überraschung. Ursprünglich, so versicherten sie, hatte das Schloss einen weißen Anstrich! Und so soll es nun auch wieder werden.

Unter den Händen erfahrener Handwerker weicht der seit Jahrzehnten vertraute Ockerton einem eleganten Weiß. Der Mitteltrakt erhält bereits in den nächsten Tagen seinen letzten Anstrich. Spätestens Ende April, wenn das derzeit dort angebrachte Gerüst entfernt wird, erstrahlt die Hauptfassade wie zu seiner glanzvollen Bauzeit im 18. Jahrhundert. Diese Verwandlung mitzuerleben ist eine spannende Erfahrung. Es lohnt sich daher, Schloss Fasanerie in diesen Tagen und Monaten immer mal wieder zu besuchen.

Baustelle als Erlebnis
Auch im Inneren des Schlosses sind Handwerker und Restauratoren fleißig am Werk. Im Großen Saal beispielsweise arbeiten Maler auf einem Gerüst am großen Deckengemälde. Im Südflügel des Schlosses untersuchen hingegen Textilspezialisten die hochwertigen Damasttapeten. Sogar ein Experte für Parkett-Fußböden ist vor Ort. Die Führungen durch das Schloss sind davon nicht beeinträchtigt – ganz im Gegenteil. Die Baustelle wird zum Erlebnis. Als besonderes Angebot der Saison 2011 nimmt Museumsdirektor Dr. Markus Miller Besucher an drei festen Terminen mit auf eine Tour hinter die Kulissen. Gespickt mit außergewöhnlichen Eindrücken verrät er außerdem spannende Details zu den aktuellen Sanierungsarbeiten.


Neuer Rundgang bei Schlossführung

Mit über 60 verschiedenen Museumsräumen hat Schloss Fasanerie weit mehr zu bieten, als während einer einzigen Führung besichtigt werdenkann. Anlass genug, den Rundgang in dieser Saison zu verändern, um auch die bislang nicht zugänglichen Räume den Besuchern zeigen zu können. Ein Highlight des neuen Rundweges ist ganz sicher der Besuch des Gartensaals. Dort sind antike Statuen, Porträts, Vasen und Schmuck ausgestellt. Darunter auch ein Paar Ohrringe mit goldenen Entenfiguren – ein besonderes Kleinod aus dem 2. Jahrhundert vor Christus. Kunstvoller
können auch heutige Goldschmiede nicht arbeiten! Das Sammeln von Zeugnissen des Altertums spielte im Hause Hessen seit jeher eine bedeutende Rolle. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die auf Schloss Fasanerie versammelten Schätze römischer und griechischer Kunst von Experten als eine der bedeutendsten Antiken-Sammlungen in privater Hand bezeichnet werden. Bislang konnten diese Kunstwerke nur im Rahmen von Sonderführungen besucht werden. Für diese Saison nun ist der Besuch des Gartensaals in die reguläre Schlossführung integriert. Die Führungen starten zu jeder vollen Stunde von 10.00 bis 16.00 Uhr, täglich außer montags.

Konzerte und Kunstbrunch
Gut gefüllt ist auch der Veranstaltungskalender. Konzerte, Lesungen, Theater und Open-Air-Kino bieten von Mai bis September für jeden Geschmack das Passende. Zu den Highlights zählt dabei sicherlich das „Fürstliche Gartenfest“ vom 19. bis 22. Mai, das in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal stattfindet. Ein neues Angebot hingegen ist der „Kunstbrunch am Sonntag“. Dieser besondere Kunstgenuss startet mit einem Sekt-Frühstück im Schlossrestaurant und endet nach einer Museumsführung auf der prachtvollen Kaisertreppe des Schlosses. Eine Broschüre mit allen Veranstaltungen dieser Saison gibt es bei der Schlossverwaltung oder auch an der Touristinformation der Stadt Fulda.

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