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Raus aus Fulda: Viele junge Menschen zieht es für einige Monate ins Ausland

Fulda. Neue Eindrücke gewinnen, eigene Erfahrungen sammeln und endlich selbstständig sein – viele junge Erwachsene träumen davon, für einige Zeit im Ausland zu leben. Angela Preis hat sich diesen Wunsch erfüllt und für neun Monate in Modigliana, Italien, gewohnt und gearbeitet. „Es war eine Zeit der Orientierung, in der ich fremde Kulturen und eine neue Sprache kennen gelernt habe und mich mit andere Freiwilligen austauschen konnte“, beschreibt die 20-Jährige, die während ihrer Zeit in Italien im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) tätig war. Bei der Organisation des Auslandsaufenthaltes stand ihr die Jugendförderung des Landkreises Fulda hilfreich zur Seite.

„Wir haben uns dafür entschieden, junge Menschen, die für einige Zeit im Ausland leben und arbeiten möchten, mit dem Europäischen Freiwilligendienst zu entsenden, denn hierbei handelt es sich um ein gutes Rundum-Paket“, erzählt Sandra Buresch, Jugendbildungsreferentin des Landkreises Fulda, die die sehr gute Betreuung durch den EFD als das zentrale Argument für diese Organisation ansieht. Mit Einführungsseminaren und Sprachkursen werden die Teilnehmer gezielt auf ihre Zeit im Ausland, während der sie für unterschiedlichste Organisationen arbeiten können, vorbereitet.

Die Offenheit gegenüber den möglichen Arbeitsprojekten ist beim EFD sehr groß – wichtig ist lediglich, dass die Projekte gemeinnützig sind. „Es muss aber kein soziales Projekt sein, für das die jungen Erwachsenen sich engagieren“, betont die Jugendbildungsreferentin, „es sind beispielsweise auch technische, naturwissenschaftliche oder kulturelle Tätigkeiten möglich“. Alle teilnehmenden Organisationen, die Arbeitsplätze für die Freiwilligen zur Verfügung stellen, sind registriert und geprüft.

Im Ausland angekommen, verwirklicht sich für viele junge Erwachsene ein lang gehegter Traum. „Ich wusste schon seit der achten Klasse, dass ich für ein Jahr ins Ausland will. Ich wollte einfach die Herausforderungen und Erfahrungen, die ein solcher Aufenthalt mit sich bringt, erleben“, berichtet Ramona Parr, die gerade ihr Auslandsjahr in Cork, Irland, verbringt. Die 21-jährige arbeitet in einer Einrichtung für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung und kann nun, nachdem gut die Hälfte ihres Aufenthaltes vorbei ist, nicht ohne Stolz sagen, dass sie viele Erfahrungen aus ihrer Zeit in Cork für ihr weiteres Leben mitnehmen werde.

„Ich habe mich insgesamt weiterentwickelt, so weiß ich jetzt zum Beispiel, dass ich in Zukunft ohne Probleme auf eigenen Füßen stehen kann. Außerdem bin ich – auch aufgrund meiner Tätigkeit hier – stärker, offener und selbstbewusster geworden“, resümiert Parr, die sich besonders freut, dass sie viele neue Freunde gewonnen hat und bald sogar zur Hochzeit eines spanischen Au-Pairs gehen wird.

Solche Freundschaften sowie das Kennenlernen von Kultur, Lebensrhythmus und Gastgeberland stehen – neben der Arbeit – im Vordergrund des EFD. „Gastfreundschaft wird in vielen Ländern groß geschrieben, so kann es sein, dass die Jugendlichen auch nach Hause eingeladen werden“, weiß Buresch. Daneben erweitert der Kontakt zu anderen Freiwilligen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen den Horizont der jungen Erwachsenen. „Sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen, war eine schöne Erfahrung“, erinnert sich auch Preis an ihre Zeit in Italien.

„Vieles hängt natürlich von den jungen Menschen und den Umständen vor Ort ab“, betont Buresch und verweist darauf, dass das persönliche Engagement entscheidend dafür sei, wie schnell die Freiwilligen neue Leute kennen lernen würden. Und auch die Dauer des Aufenthaltes ist ausschlaggebend dafür, wie tief man in neue Freundschaften, eine neue Sprache und vor allem eine fremde Kultur eintauchen könne. Deshalb empfiehlt die Jugendbildungsreferentin eine Mindestaufenthaltsdauer von sechs Monaten – auch wenn die Dauer der Projekte im Rahmen des EFD grundsätzlich sehr variabel ist und der Auslandsaufenthalt sich deshalb besonders gut an die unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnisse junger Erwachsener anpassen lässt.

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