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„Energiespar-Check“ um Kosten zu sparen – Hilfe zur Selbsthilfe für Einkommensschwache

Fulda. Ab sofort haben einkommensschwache Haushalte im Landkreis und in der Stadt Fulda die Möglichkeit, ihren Energieverbrauch überprüfen zu lassen und auf diese Weise Kosten zu sparen. Über die Zielsetzung des Projekts „Energiespar-Check“ äußern sich im Gespräch mit den „Kreisseiten“ Jürgen Stock, Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales des Landkreises  Fulda, sowie Werner Althaus, Stellvertretender Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa.

Foto: Max Colin Heydenreich

Frage: Wie kam es zu dem Projekt „Energiespar-Check“?

Jürgen Stock: Energieschulden und Stromsperren nehmen gerade in einkommensschwachen Haushalten zu. Als Sozialhilfe- und Grundsicherungsträger haben wir uns regelmäßig mit Ansprüchen unserer Kunden auf Übernahme von Strom-, Warmwasser- oder Heizkosten auseinander zu setzen. Im „Energiespar-Check“ sehen wir einen präventiven Ansatz, um zu einem angemessenen Energieverbrauch beizutragen.

An wen richtet sich der „Energiespar-Check?“

Jürgen Stock: Es handelt sich um ein freiwilliges, zusätzliches und kostenfreies Beratungsangebot für ALG II-Bezieher, Sozialhilfeempfänger und Wohngeldberechtigte. Dem Grunde nach sind rund 9.000 Haushalte im Landkreis und in der Stadt Fulda angesprochen. Wir treten damit aber ausdrücklich nicht in Konkurrenz zu anderen, bereits bestehenden Beratungsangeboten beispielsweise der Verbraucherzentrale.

Warum wird die Zielgruppe der Leistungsbezieher herausgegriffen?

Jürgen Stock: Unsere Erfahrungen zeigen, dass gerade bei Geringverdienern oder überschuldeten Haushalten die Energiekosten eine entscheidende Rolle spielen. Hier möchten wir mit dem „Energiespar-Check“ ansetzen. Leistungsberechtigte sollen befähigt werden, eigenverantwortlich ihren Strom- oder Heizbedarf zu verringern und damit Geld einzusparen, das sie für andere dringend benötigte Dinge einsetzen können.

Welche Erwartungen verbinden Sie mit dem Projekt?

Jürgen Stock: Durch den „Energiespar-Check“ möchten wir das Bewusstsein für einen sparsamen Energieverbrauch schärfen und individuelle Einsparpotentiale bei den Betroffenen aufzeigen. Natürlich soll das Projekt auch einen bescheidenen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.

Warum die Zusammenarbeit mit dem Caritasverband?

Jürgen Stock: Der Deutsche Caritasverband hat unter anderem mit dem Bundesumweltministerium eine ähnliche Aktion „Stromspar-Check“ entwickelt, die seit einiger Zeit in verschiedenen Städten sehr gut angenommen wird. Vor Ort verfügt der Regional-Caritasverband über umfassende Erfahrungen in der Beratungsarbeit mit sozial Schwachen und Benachteiligten. Wir kooperieren daher bereits sehr eng in anderen Bereichen wie der Schuldenerberatung oder der Behindertenbetreuung mit dem Caritasverband.

Gibt es weitere Beteiligte an dem Projekt?

Jürgen Stock: Wir haben uns im Vorfeld ganz eng mit der ÜWAG, der GWV und die Verbraucherzentrale fachlich abgestimmt. Diese Partner unterstützen uns besonders bei der Einarbeitung des Energiesparberater und der Energiesparhelfer. Darüber hinaus sponsern ÜWAG und GWV das Projekt durch Prüfgeräte und Energiesparsets.

Wie läuft der Energiespar-Check ab?

Werner Althaus: Das Amt für Arbeit und Soziales benennt uns die in Frage kommenden Personen. Anhand eines detaillierten Fragebogens werden alle energierelevanten Daten in den jeweiligen Haushalten erfasst. Dann erfolgt eine erste Beratung über Einsparpotentiale. Die gewonnen Daten werden dokumentiert und ausgewertet; danach wird ein individuell passendes Energiesparset zusammengestellt und in einem erneuten Hausbesuch übergeben und installiert.

Durch wen erfolgt die Beratung?

Werner Althaus: Als Projektleiter haben wir einen Elektromeister finden können, der die zunächst zwei Energiesparhelfer schult und anleitet. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und kann verlängert werden. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Bundes, des Landes Hessen und des Landkreises Fulda.

An wen soll man sich bei Fragen wenden?

Werner Althaus: Der Energiesparberater Marco Möller ist unter Telefon 06612/2428-367 erreichbar. Die Fax-Nummer lautet 0661/ 2428-309, die eMail-Adresse energiesparcheck@caritas-fulda.de. Seine Sprechzeiten beim Regional-Caritasverband in Fulda, Wilhelmstraße 8 und 10, sind dienstags von 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr und freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr.

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