Neuro-Spine-Center und Eichhof Krankenhaus feiern zehnjähriges Kooperationsjubiläum
Lauterbach. Das zehnjährige Jubiläum einer wegweisenden Kooperation wurde am gestrigen Samstag im Medizinischen Zentrum Eichhof gefeiert. Seit Beginn des Jahres 2001 arbeiten das Lauterbacher Krankenhaus und Dr. Samir Al-Hami, Gründer und Inhaber des Neuro-Spine-Centers in Fulda, bei der Versorgung von Wirbelsäulenpatienten zusammen. Inzwischen sind Kooperationen im Gesundheitswesen zwar erklärter Wille des Gesetzgebers, damals hatten die Akteure jedoch noch gegen erhebliche Widerstände anzukämpfen.
Fotos (86): Max Colin Heydenreich
Das wurde im Rahmen der Feierstunde, zu der Vertreter aus Medizin, Politik und Wirtschaft sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Kliniken eingeladen waren, sehr deutlich. „Damals gab es noch die strikte Trennung zwischen dem ambulanten und stationären Sektor“, erinnerte sich Dr. Al-Hami, der im Jahr 2000 nach langjähriger Tätigkeit als Leitender Oberarzt am Klinikum Fulda, eine Praxis für Neurochirurgie in Fulda eröffnet hatte. Seinerzeit verfolgte das Eichhof Krankenhaus den Plan, das Leistungsspektrum des Hauses zu erweitern und war auf der Suche nach interessanten Partnern.
„Man könnte sagen, dass wir uns gesucht und gefunden haben“, erklärte Hans-Jürgen Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Heilanstalt für Kranke. Wirtschaftliche Überlegungen hätten anfangs kaum eine Rolle gespielt. „Wir wollten gemeinsam etwas Sinnvolles für die Region tun, uns weiterentwickeln und für die Zukunft gut aufstellen“, so Schäfer.
Dennoch verliefen die Anfänge der Kooperation nicht ganz reibungslos. Das unorthodoxe Überwinden der Sektorengrenze „ambulant-stationär“ stieß bei den Kostenträgern auf wenig Begeisterung. „Im ersten Jahr haben wir alle kein Geld für unsere Arbeit bekommen, denn die Kostenträger wollten unsere Struktur nicht haben. Und auch innerhalb des Krankenhauses gab es nicht nur Zustimmung“, sagte Dr. Al-Hami. Die Berührungsängste der Kollegen seien jedoch schnell überwunden gewesen und die Kostenfrage auf höchster Ebene geklärt worden.
Der Pioniergeist der Akteure ist den Patientinnen und Patienten der Region zugute gekommen. Bis dato konnten über 3600 Patienten mit Erkrankungen der Wirbelsäule im Rahmen der Kooperation behandelt und operiert werden. Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, der die Glückwünsche der Gremien der Kreisstadt Lauterbach überbrachte, erklärte: „Wir feiern das Jubiläum eines Modells, von dem ich mir wünsche, dass es hier im Eichhof Krankenhaus und auch darüber hinaus Mut macht, nach neuen Wegen zum Wohle der Menschen der Region zu suchen.“
Auch das Eichhof Krankenhaus hat von der Erweiterung des Leistungsspektrums profitiert. „Die Wirbelsäulenchirurgie hat mit dafür gesorgt, dass das Einzugsgebiet und die Inanspruchnahme des Eichhof Krankenhauses ausgeweitet werden konnte“, betonte Verwaltungsdirektor Dr. Christof Erdmann, der sich ebenso wie Dr. Al-Hami auf eine Fortsetzung der guten Kooperation freut.
Mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Claude Debussy sorgte Christian Seidler am Klavier für eine gelungene musikalische Umrahmung der Feierstunde. Die interessierte Öffentlichkeit hatte die Gelegenheit, sich am Nachmittag bei Fachvorträgen zu informieren.