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Internationaler Museumstag im Vonderau Museum am 15. Mai 2011

Fulda. „Wer entscheidet heute, an was wir uns morgen erinnern werden?“ fragt die UNESCO und hat daher 1992 das Programm „Memory of the World“ eingerichtet. Dieses Programm hat zum Ziel, Dokumente über herausragende politische, gesellschaftliche, religiöse und kulturelle Ereignisse und Entwicklungen zu sammeln und als digitales „Gedächtnis der Welt“ wieder zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören wertvolle Buchbestände, Handschriften, Partituren, Unikate, Bild-, Ton- und Filmdokumente. Als Originale werden solche Dokumente und Objekte an ihren Entstehungsorten in Archiven, Bibliotheken und Museen gesammelt, bewahrt, erforscht und präsentiert.

Auch im 1875 gegründeten Vonderau Museum werden aus dem kunst- und kulturgeschichtlichen sowie dem naturkundlichen Bereich Objekte aus der Region gesammelt, die für das lokale kulturelle Gedächtnis grundlegend sind. Diese Objekte stehen im Mittelpunkt des 34. Internationalen Museumstags unter dem Motto „Museen, unser Gedächtnis“. Um die internationale Wahrnehmung des Museumstages zu stärken, wird dieser zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem „Memory of the World“ -Programm der UNESCO durchgeführt. In dem UNESCO-Register befinden sich derzeit so herausragende Dokumente der deutschen Geschichte wie die Edison-Zylinder, die zu den ältesten erhaltenen Tonträgern traditioneller Musik 1893-1952 gehören. Der literarische Nachlass Johann Wolfgang von Goethes gehört ebenso dazu wie die Märchen der Brüder Grimm und die Partitur der 9. Sinfonie Ludwig van Beethovens.

Dass auch Musik zum kulturellen Gedächtnis gehört, möchte das Vonderau Museum mit einem Konzert mit jungen Musikern präsentieren, die Werke von Bach, Chopin und anderen klassischen Komponisten spielen werden. Das musikalische Programm hat der Verein zur Förderung hochbegabter Künstler e.V. arrangiert, der seit fast 20 Jahren junge Talente mit Stipendien und Konzertauftrittsmöglichkeiten unterstützt. Damit junge Besucher sich noch „morgen erinnern werden“, was sie von gleichaltrigen „Spezialisten“ über Fossilien, Steine und Tiere gezeigt bekommen haben, werden die fünf Kinderführer wieder Führungen in der Naturkunde-Ausstellung machen.

Dass auch Werke zeitgenössischer Künstler zum kulturellen Gedächtnis gehören, wird in der Sonderausstellung mit drei internationalen Künstlern aus den USA, aus Italien und Deutschland gezeigt. Vielleicht entscheidet sich am Internationalen Museumstag, dass „wir uns morgen an sie erinnern werden“. Im Planetarium werden Vorführungen zu 50 Jahren bemannter Raumfahrt gezeigt, für die zahlreiche Film- und Tonaufnahmen der damaligen Zeit verarbeitet worden sind. Auch die in Buchform erschienene Kindergeschichte „Lars, der kleine Eisbär“ ist in einem Planetariumsprogramm weiterentwickelt worden, um 4-8 Jährige fantasievoll von den Bären am Himmel zu den Eisbären in ihrem arktischen Lebensraum zu führen. (cp)

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