Unbeschwert Familie sein können – Missionsbenediktinische Gemeinschaft besteht seit 1984
Hilders-Unterbernhards. Er hat das gewisse Etwas: Der Michaelshof in Unterbernhards ist ein guter Ort zum Abschalten, zum Auszeitnehmen vom Alltag. Je nach Interesse und Alter kann man dort still werden, herumtollen, religiöse Impulse bekommen, kreativ sein, wandern, Lagerfeuer machen und etliches mehr. Die 14.200 Übernachtungen allein in 2010 sprechen für die Beliebtheit des Michaelshofs, zu dessen Hauptzielgruppe die Hausleiterin Margret Ulrike Wibbelt betont: „Wir wollen Familien einen Platz bieten, wo sie unbeschwert Familie sein können.“ So ist alles darauf abgestimmt, dass sich vor allem Eltern und Kinder wohl fühlen. Während der Familienfreizeiten des Hauses können auch die Erwachsenen beispielsweise beim Töpfern oder Porzellanmalen ihre Gestaltungsfreude ausleben, und zu bestimmten Tageszeiten gibt es Kinderbetreuung. Etliche Familienwohneinheiten stehen zur Verfügung, wo Eltern und Nachwuchs in verschiedenen Zimmern und doch zusammen wohnen.
Bei der Ausstattung reicht die Palette außerdem von der Babybadewanne im Wickelzimmer über Spielmöglichkeiten für Kleinkinder bis zum großen Freigelände mit pfiffigen Geräten und einem Fußballfeld samt Flutlicht. „Hier findet fast in allen Freizeiten ein Spiel Kinder gegen Eltern statt“, schmunzelt Kerstin Brüggenolte. Auf dem Michaelshof vertritt sie wie Wibbelt, die pädagogische Leiterin Relindis Knöchelmann und Karola Schlienkamp das Institut St. Bonifatius. Die missionsbenediktinische Gemeinschaft von Frauen, die nach dem Rat des Evangeliums Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam leben, ist seit 1959 mit einer Gruppe auf dem Michaelshof vertreten und hat 1984 dessen Trägerschaft übernommen. Laut Brüggenolte gestaltet diese Gemeinschaft ihre Sendung in Europa, Afrika und Lateinamerika gemäß dem Wort des Heiligen „Gott verherrlichen – den Menschen dienen“. Eucharistiefeier, Stundengebet und das Lesen der Heiligen Schrift sind dafür tragende Säulen.
Der Michaelshof mit seiner Dreifaltigkeitskirche verstehe sich als kirchliches Haus, das gleichwohl niemanden ausschließe, sagt Brüggenolte: „Diese Offenheit gehört zur benediktinischen Gastfreundschaft, der sich unser Institut verpflichtet fühlt.“ Die Mitglieder des Instituts freut – auch wegen dessen Personalsituation in Europa -, dass bezüglich des Michaelshofs eine enge Zusammenarbeit mit der Diözese Fulda bevorsteht und sich inzwischen ein Förderverein gebildet hat. Dieser will das Wirken der Gemeinschaft unterstützen und den besonderen Geist bewahren helfen, der das Haus prägt. Zum Team der Familienferienstätte gehören auch 18 Mitarbeiter, davon etliche Teilzeitkräfte. Sie veranstaltet Familienfreizeiten (in den Ferien), religiöse Familienseminare (meist zu Kirchenfesten) und Angebote für bestimmte Zielgruppen, ist freilich auch ein Beleghaus. Gerne kommen beispielsweise Kommunionkinder- oder Firmgruppen, Pfarrgemeinderäte oder andere Gruppen aus Pfarreien sowie kirchliche Verbände.
Info
Auf dem Michaelshof gibt es am Sonntag, 22. Mai, ab 9.30 Uhr einen Familientag, zu dessen Veranstaltern auch die Familienseelsorge des Bistums gehört. Das Programm: vormittags Musik & Magie mit Donatus Weinert, ab 13.30 Uhr Familienwanderung, Zauberworkshop für Kinder, Gottesdienstworkshop, Spiel und Spaß, um 16.30 Uhr Gottesdienst mit Weihbischof Diez. Eintritt: insgesamt 10 Euro für Eltern und ihre Kinder (inkl. Mittagessen, Kaffee und Kuchen). Anmeldung unter Telefon (0661)87294.