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Orgelmatinee im Fuldaer Dom mit Sandra Schilling

Fulda. Am 4. Juni 2011 wird in der Orgelmatinee im Fuldaer Dom ab 12.05 Uhr Sandra Schilling aus Stendal zu hören sein. Auf dem Programm steht die Sonate G-Dur op. 28 von dem berühmten englischen Komponisten Edward Elgar. Dieses Werk stellt einen Sonderfall in der Orgelliteratur dar: erstens in seiner Dimension – das Werk füllt mit 30 Minuten die Matineezeit; zweitens mit der Bedeutung des Komponisten, der im Wesentlichen nicht durch Orgelkomposition, sondern durch Orchestermusik zu herausragender Bedeutung gelangt ist. Der Kostenbeitrag für die Orgelmatineen beträgt 3,50 € (ermäßigt 2,50 €).

Sandra Schilling (Jahrgang 1971), studierte von 1990 – 1992 in Essen an der Folkwanghochschule und von 1992 – 2000 in Weimar an der Franz-Liszt-Hochschule die Hauptfächer Gesang, Klavier, kath. Kirchenmusik (A) und Orgel (Konzertexamen 2002). Zu ihren Lehrern gehörten u. a. Claudia Rüggeberg, Ulrike Fuhrmann (Gesang), Gerlinde Otto, Peter Waas (Klavier), Rainer Böhme, Silvius von Kessel (Orgel), Godehard Joppich (Gregorianik) und Gert Frischmuth (Chorleitung/Rundfunkchor Leipzig). Dazu besuchte sie u. a. Meisterkurse bei Marie- Claire Alain, Wolfgang Seifen, Tomasz-Adam Nowak, Willibald Betzler, Jürgen Essl, Harald Feller, Olivier Latry und Naji Hakim.

Seit 01.09.2000 war sie als Dekanatskantorin für das Dekanat Saarlouis tätig. Der Schwerpunkt der Arbeit lag neben den üblichen kirchenmusikalischen Aufgaben in der Pfarrei auf Dekanatsebene in der C- und D-Ausbildung für die Fächer Orgel, Klavier und Gesang. Auf Bistumsebene war sie an verschiedenen AGs beteiligt, u. a. erstellte sie einen Literatur- und Ausbildungsplan für den Klavierunterricht in der C-Ausbildung. Dazu kommen Rundfunkaufnahmen für den SR und MDR, CDProduktionen und zahlreiche Konzerte im In- und Ausland, bei denen sie versucht, auch unbekannte oder ausgefallene Musikliteratur dem Publikum vorzustellen. Seit 01.02.2009 ist sie als Diözesanbeauftragte für Kirchenmusik für das Bistum Magdeburg und als Regionalkantorin für das Dekanat Stendal mit Dienstsitz an der Propstei „St. Anna“ in Stendal tätig.

Orgelmatinee

Samstag, 4. Juni 2011
12.05 – 12.35 Uhr
Programm: Edward Elgar (1857 – 1934) Sonate G-Dur op. 28
An der Domorgel: Sandra Schilling, Stendal

Zu dem Werk:

Innerhalb einer Woche, vom 28. Juni bis 3. Juli 1895, entstand die Sonata G-Dur. Bereits im April hatte Elgar unter dem Titel „Intermezzo“ den zweiten Satz niedergeschrieben. Das Andante verwendet Material aus einem Skizzenbuch von 1887. Die Sonata stellt die einzige von Elgar vor den beiden Symphonien (1908 und 1911) verwirklichte quasi-symphonisch viersätzige Form dar. Dabei repräsentieren ihre Sätze bereits vieles von dem, was auch für den reifen Symphoniker Elgar kennzeichnend ist: Der Kopfsatz (Allegro maestoso) steht für eine Variante der Sonatensatzform, in der dem Hauptthema mehrere motivisch selbstständige Nebengedanken hinzugefügt sind. Deren Bedeutung für das Satzganze besteht darin, dass mit ihnen im Wesentlichen die Durchführung bestritten wird, sodass sie dort das Hauptthema an Bedeutung übertreffen.

Der Finalsatz (Presto comodo) hingegen – ebenfalls in Sonatensatzform – verwendet für die Durchführung weitgehend expositionsfremdes Material, wobei unter anderem auf das Hauptthema des dritten Satzes zurückgegriffen wird. Die ausgedehnte Coda greift das Material der Durchführung wieder auf. Der langsame dritte Satz (Andante espressivo) bringt die Sonatensatzform in einer weiteren Variante. Elgar gibt hier das traditionelle tonartige Verhältnis der beiden Themen zueinander auf: Dem in B-Dur stehenden Hauptsatz folgt nach einer aparten enharmonischen Wendung der Seitensatz in Fis-Dur.

Die Durchführung, die sich auf wenige Takte beschränkt, bringt ein drittes Thema in d-Moll, das eng an die rhythmischen Gestalten des Seitensatzes angelehnt ist und sich wie ganz von selbst aus ihm entwickelt. Die Reprise erhält durch die Ornamentik der Begleitstimmen einen gänzlich anderen Charakter, als ihn die Exposition mit ihrer schreitenden Homophonie besaß, und wird erst allmählich als Reprise erkennbar. Das Schematische der Form ist aufgehoben in einem weit ausgreifenden, assoziativen Fluss. Der zweite Satz (Allegretto) schließlich ist ein echtes dreiteiliges Scherzo mit Trio. Die Dreiteiligkeit ist allerdings dort, wo die Satzteile aufeinander treffen, um musikalische „Gelenke“ erweitert. Ihnen kommt die Funktion zu, zwischen der Atmosphäre des Scherzos und jener des Trios zu vermitteln.

Weitere Informationen zu den Orgelkonzerten im Fuldaer Dom finden Sie unter www.orgelmusik.bistum-fulda.de.

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