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61. Bad Hersfelder Festspiele: Ungewöhnliche Totenköpfe schaffen Aufmerksamkeit für HAMLET

Fulda. In vielen hessischen und einigen thüringischen Städten tauchten sie in den letzten Tagen plötzlich auf: Totenköpfe auf Pflastersteinen. Dazu liest man eine Internetadresse: www.lebendiger-als-du-denkst.de. Man stutzt und grübelt. Worauf sollen sie aufmerksam machen? Wofür stehen die Zeichen? Für modische Totenkopfmuster auf Kleidungsstoffen? Für Totenköpfe als Schmuck oder als Schlüsselanhänger? Geht man auf die Internetseite, kommt schnell die Aufklärung. Es geht um HAMLET. Klar, HAMLET, Totenkopf – denkt man. Und sieht vor dem geistigen Auge einen Schauspieler mit dem Totenkopf in der Hand den Monolog der Monologe mit tragender Stimme rezitieren.

Und schon kommt die nächste Irritation. Aus den Boxen des Computers schallt ein frischer Sound, gesungen von der Kölner A-Capella-Gruppe Wise Guys. Sie fassen flott den ganzen Hamlet zusammen und die Texte auf der Homepage erklären, das sei die aktuellste Zusammenfassung des alten Stoffes, den die Macher gefunden hätten. Für all die, die gerade nicht alle Erinnerungen an Hamlet aus ihrer Schulzeit parat haben. Man kann ein Interview mit dem Regisseur lesen oder HAMLET auf facebook und Twitter besuchen. Und ein Text zu einem Bild eines attraktiven, blonden jungen Mannes teilt mit: das ist Bastian Semm; er sei HAMLET und ihn kontaktiere man im social network, also auf facebook und twitter.

Die Macher findet man im Impressum und bei den Bad Hersfelder Festspielen. Auf die Frage, was das soll, bekommt man in der Pressestelle zur Antwort: in Bad Hersfeld inszeniere Regisseur Jean-Claude-Berutti mit einem sehr jungen Team einen jungen HAMLET. Zudem sei Shakespeares Stoff gerade heute wieder aktuell. Und um all denen die Schwellenangst zu nehmen, die vielleicht Gefallen an dem Stück finden, aber derzeit glauben, HAMLET sei schwierig oder altertümlich, habe man sich entschlossen, mit den Totenköpfen auf der Straße und der Internetseite für den HAMLET der Bad Hersfelder Festspiele 2011 zu werben.

Ja, aber einfach Totenköpfe aufs Pflaster sprühen, darf man das denn?

Man sprühe ja gar nicht, kommt als Antwort. Eine Bochumer Agentur habe ein Verfahren entwickelt, mit dem nichts auf die Wege und Straßen aufgebracht würde, sondern etwas entfernt würde. Auf Pflaster und Asphalt würde eine Schablone gelegt und mit klarem Wasser aus einem Hochdruckreiniger Schmutz in Form eines Totenkopfes entfernt. Man achte sehr darauf, dass man nichts beschädige, niemanden belästige und keine Rechte verletze.

Karl Schmidt, der Verwaltungsdirektor der Bad Hersfelder Festspiele, der immer wieder Fragen nach der Finanzierung der Festspiele beantworten muss, sagt: „Diese sogenannte Out-Door-Marketingmaßnahme fällt nicht nur auf und macht neugierig, sie hat auch noch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.“

Premiere

HAMLET
29. Juni um 21 Uhr
Karten ab 13 Euro in der Kartenzentrale am Markt in Bad Hersfeld, an der Abendkasse und online: http://----escape_autolink_uri:8d52d4a159aa27160a12d342e24d55a8----/tickets/online-buchen.html. Auch bei EVENTIM online und in an EVENTIM angeschlossenen Vorverkaufsstellen.

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