Logo

Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle seit über 20 Jahren mit niedrigschwelligem und kostenfreiem Angebot

Vogelsbergkreis. „Die Arbeit ist wertvoll, weil sie vor allem das Selbstvertrauen wieder stärken hilft und wirklichkeitsbezogen ist“, freute sich Landrat Rudolf Marx, als ihm vor wenigen Tagen die Fachleute der Vogelsberger Lebensräume den Jahresbericht 2010 der „Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle“ vorstellten. Der Leiter der Lebensräume, Harry Bernardis, bezeichnete das Beratungsangebot als „seit 23 Jahren verlässlichen elementaren Teil der psychosozialen Versorgung“ im Kreis. Die Partner in der wertvollen Arbeit seien der Vogelsbergkreis, das Land Hessen und der Landeswohlfahrtsverband.
Die Beratungsstelle kann von allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis kostenfrei in Anspruch genommen werden, was im vergangenen Jahr rund 800-mal der Fall war, berichteten die beiden Sozialpädagoginnen Claudia van den Berg und Ira Steigel. Für Bernardis und Dr. Christof Erdmann, Verwaltungsdirektor der Stiftung Heilanstalt für Kranke in Lauterbach, zu der die Lebensräume gehören, ist es wichtig, das Angebot dezentral und somit flächendeckend vorzuhalten. So sei die Präsenz der Beratungsstelle in Lauterbach, Alsfeld, Schlitz, Grebenhain, Schotten und Mücke wesentlich für die Wirksamkeit des Konzepts.

Beratung in Krisensituationen, Einzel-, Paar- und Familiengespräche, Vermittlung in andere Beratungseinrichtungen und begleitende Betreuung sind Schwerpunkte in der Arbeit der Beratungsstelle. Auch Gruppenarbeit ist Teil des Konzepts. So wird beispielsweise ein „Dienstags-Treff“ für Menschen mit einer seelischen Erkrankung angeboten.

Über die individuelle, verschwiegene, absolut vertrauliche Beratung vor Ort hinaus, werden zum Teil auch Betroffene mit psychischen Erkrankungen sowie ihre Familien zu Hause aufgesucht, berichtete Ira Steigel, denn oft sei nicht nur eine Person seelisch krank, sondern „das System Familie“ bedürfe der Hilfe. Für Hans-Dieter Herget, in der Kreisverwaltung zuständig für die Koordination sozialer Dienste, steht die Einbindung des Lebensräume-Angebots in das Netzwerk der übrigen sozialen und psychosozialen Dienstleistungen im Landkreis im Vordergrund: „Das klappt bei uns im Vogelsberg ganz besonders gut“, bewertet er den Erfolg der Arbeit für die Betroffenen.

Im Vordergrund der Arbeit stehe die Motivation, die Hinlenkung der Klientinnen und Klienten auf ihre durchaus vorhandenen, jedoch oft verschütteten Stärken. Weniger die Analyse „Warum ist alles so schlimm?“ stehe im Vordergrund, sondern vielmehr die Sichtbarmachung des tatsächlich möglichen „Hier-und-Jetzt-Bezugs“. „Wir sind immer auf der Suche nach den Stärken der Menschen“, sagte Claudia van den Berg.

Informationen: www.vb-lebensraeume.de

Categories:

Alle Nachrichten, Gesundheit & Medizin, Politik & Wirtschaft