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Die Regenbogenschule in Schlitzenhausen – Klassische Dorfschule und zugleich modern

Tann-Schlitzenhausen. Zusammen mit der Grundschule in Schwarzbach ist die Regenbogenschule in Schlitzenhausen die kleinste Schule im Landkreis Fulda. 40 Jungen und Mädchen aus den Tanner Stadtteilen Günthers, Schlitzenhausen, Neuswarts, Sinswinden und Meerswinden werden dort jahrgangsübergreifend von vier Lehrerinnen unterrichtet.

Laut Prognosen wird die Schülerzahl in den nächsten Jahren auf 30 sinken. Dennoch ist Schulleiterin Ursula Reichert-Jost optimistisch, dass die Schule erhalten bleiben werde. Denn in Schlitzenhausen wird der Kindergarten um Krippenplätze erweitert und auch der Hort für die Kinder des gesamten Tanner Stadtgebiets befindet sich dort. „Das wertet unseren Schulstandort auf“, meint sie. Außerdem gelte seitens des Schulträgers das Motto „Kurze Beine, kurze Wege“. Nicht nur mit dem Kindergarten in Schlitzenhausen arbeitet die Regenbogenschule eng zusammen, sondern auch mit der Eberhardschule in Tann. Erst in dieser Woche waren die Viertklässler beider Einrichtungen gemeinsam auf Klassenfahrt.

Gleich zweimal tritt die Regenbogenschule in diesem Frühjahr als Gastgeberin für alle Grundschulen des Ulstertals auf: beim Vorlesewettbewerb der vierten Klassen, der im Mai stattfand, und am 15. Juni bei den Leichtathletikwettkämpfen. Die Schule ist als „Bewegte Schule“ zertifiziert; unterstützt von der Fuldaer Eduard-Stieler-Schule strebt sie nun das Zertifikat für „Gesunde Ernährung“ an. Zum Sport-Zertifikat haben Bewegungszeiten während des Unterrichts beigetragen und das reichhaltige Spielgeräteangebot für die Pausen. Lina Jakob aus der vierten Klasse mag neben Basketballkorb und –bällen besonders das Klettergerüst: „Beim Fangenspielen flüchten wir Mädchen hinauf und die Jungen kommen nicht hinterher, weil man sich schlängeln muss.“

Eine Herausforderung für die Lehrkräfte ist wegen des jahrgangübergreifenden Unterrichts der Erst- und Zweitklässler sowie der Dritt- und Viertklässler, dass „in 45 Minuten auf bis zu sechs Niveaustufen differenziert werden muss“, so Reichert-Jost. Dennoch sei die Schulinspektion im November zur vollen Zufriedenheit verlaufen: „Sie lobte vor allem das Lernklima und die Kooperation mit Eltern, Kindergarten und anderen Schulen.“ Im Fall der Regenbogenschule beziehen sich die „kurzen Wege“ nicht nur auf den Schulweg, sondern auch auf die Einwirkungsmöglichkeiten dank des engen Elternkontakts. Die Schulleiterin weiß die persönliche Atmosphäre zu schätzen, arbeitete sie doch, bevor sie 1989 die Funktionsstelle in der Rhön antrat, an Schulen mit mehr als 1000 Schülern und 100 Kollegen, unter anderem in Berlin-Kreuzberg oder anderen sozialen Brennpunkten.

Wenn es in der Regenbogenschule „brennt“, dann wahrscheinlich im Rahmen einer Brandschutzübung. Denn auch mit der Feuerwehr arbeitet die Schule, genau wie mit den anderen örtlichen Vereinen, zusammen. „Und die jungen Feuerwehrleute sind häufig ehemalige Schüler von uns“, beschreibt Reichert-Jost das schulische Netzwerk. (Foto und Text: Sandra Limpert)

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