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Arbeitslosigkeit jetzt bei vier Prozent

Fulda. Im Juni ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Mai um 122 auf 4.503 angestiegen. Damit liegt die Arbeitslosenquote nun bei vier Prozent (Mai: 3,9 Prozent) und stellt weiterhin die niedrigste Quote in Hessen dar. Den Anstieg führt die Arbeitsagentur vor allem auf das Auslaufen betrieblicher und schulischer Ausbildungsverhältnisse zurück. So haben sich im Juni 237 Personen nach Beendigung ihrer beruflichen Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos gemeldet.

„Dieser jahreszeitlich übliche Sondereffekt fällt in diesem Juni besonders stark aus, weil die Ferien in Hessen relativ früh begonnen haben. Dem entsprechend fanden die Prüfungen früher statt als im vergangenen Jahr. Zudem zeichnet sich unsere Region durch eine hohe Ausbildungsquote aus“, erläutert Waldemar Dombrowski, der Leiter der örtlichen Agentur für Arbeit. Dombrowski ist zuversichtlich, dass in den nächsten Wochen und Monaten ein Großteil der jungen Menschen wieder in Arbeit vermittelt werden kann. Die ersten Integrationen in Arbeit sind bereits erfolgt. Ein Teil der Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen hat sich nur vorübergehend arbeitslos gemeldet und plant im Sommer bzw. Herbst den Besuch von weiterführenden Schulen oder ein Studium.

Bei der Arbeitsagentur und beim Amt für Arbeit und Soziales waren im Juni mit 4.503 Personen 718 (13,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet. So ging die Arbeitslosigkeit bei Männern um 450 (-17 Prozent), bei Frauen um 268 (-10,4 Prozent) und bei Älteren um 145 (-8,4 Prozent) zurück. Besonders positiv bewertet die Agenturleitung den Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Personen über 50 Jahren. Nachdem die Integration der Über-50-Jährigen in den Ersten Arbeitsmarkt über lange Zeit hinweg schwierig gewesen war, hat sich die gute Entwicklung in den letzten Monaten stabilisiert.Von 486 Personen, die im Juni aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden, waren 61 auf dem 2. Arbeitsmarkt tätig gewesen.

Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt wird durch einen nach wie vor hohen Stellenzugang untermauert. Mit 648 Stellen hat der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Fulda 19 Prozent mehr Stellen akquiriert als im Juni 2010. Die Nachfrage nach Personal ist in allen Bereichen gegeben, so auch in der Zeitarbeit. Konrad Kühn vom Arbeitgeberservice hat beobachtet, dass der „Klebeeffekt“ in den vergangenen Monaten stärker geworden ist, d. h. immer mehr Firmen übernehmen die bei ihnen beschäftigten Zeitarbeitnehmer, um ihre Personalressourcen dauerhaft zu sichern.

Insgesamt werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Helferebene (Lager, Kommissionierung, Gabelstaplerfahrer) gebraucht, sowie Fachkräfte unter anderem in den Berufsfeldern Elektrotechnik, Sanitär und Heizung. „Im Bereich Metall ist die Nachfrage nach Fachkräften sehr stark. CNC-Dreher oder –Fräser beispielsweise sind auf dem Markt kaum noch zu haben. Auch wer Maler oder Tischler einstellen will, sucht derzeit oftmals vergeblich “, weiß Vermittler Kühn.

Derzeit stehen 579 unbesetzten Ausbildungsstellen 518 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber um eine Lehrstelle gegenüber. Die größte Gruppe der Jugendlichen, die bislang ohne einen Ausbildungsvertrag sind, bilden Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss (216). 195 Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss und 69 junge Menschen mit der Hochschul-/Fachhochschulreife suchen noch einen Ausbildungsplatz. Zurzeit werden zahlreiche Ausbildungsverträge abgeschlossen, so dass sich die Zahlen bis Ende August deutlich reduzieren werden. Agenturchef Dombrowski plädiert an alle noch auf der Suche befindlichen jungen Menschen gerade die Ferienzeit für Bewerbungen zu nutzen. In vielen Berufen sind noch freie Lehrstellen verfügbar. Ferner ist das Berufsinformationszentrum (BIZ) in den Ferien geöffnet.

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