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Ausstellung „Feldscheunen und Viehhütten in der Rhön“ im Groenhoff-Haus eröffnet

Wasserkuppe. Am 6. Juli wurde im Informationszentrum des Biosphärenreservats Rhön die Foto-Text-Ausstellung „Viehhütten und Feldscheunen“ eröffnet. Bis Ende August präsentieren Marianna und Dr. Friedrich Oswald in brillanten Fotos die Vielfalt der Rhöner Viehhütten und Feldscheunen. Ergänzt werden die Fotos durch Texte von Dr. Oswald und Tier- und Hirtenskulpturen des Langenleitener Holzbildhauers Herbert Holzheimer.

Um auch innerhalb der Ausstellungsräume Feldscheunen-Ambiente aufkommen zu lassen, wurde mit Unterstützung der Firma Heil, Abtsroda, eine Schindelwand aufgestellt und mit historischem landwirtschaftlichem Gerät versehen. Auffallend ist, dass es über Viehhütten und Feldscheunen der Rhön kaum Literatur gibt. Gleichwohl sind sie in Teilen der Rhön landschaftsprägend. Meist sind es Holzkonstruktionen, die auf Fundamenten aus Natursteinen, Beton oder Hohlblocksteinen ruhen. Meist mit Brettern verkleidet findet man bei diesen Hütten aber auch alle Formen von Recycling.

So wurden alte Scheunentore ebenso verarbeitet wie Türen oder alte Fenster. Als Dacheindeckung dienen oft alte Ziegel, Welleternit, selten Blech oder Teerpappe. Fast immer sind die Hütten Provisorien und im Eigenbau errichtet. Selten sind Konstruktionen vorzufinden, die eine fachgerechte Zimmermannsarbeit erkennen lassen. Offenbar setzte der Boom der Viehhütten der Rhön erst mit der Einführung der Koppelhaltung ein. Erst die Möglichkeit zur Einzäunung der ausgedehnten Talhänge des Ulstertals, des Gersfelder Kessels oder auch der unbesiedelten Schlicht zwischen Abtsroda, Dietges und Brand mit Stacheldraht, Spanndraht und Elektrozäunen ermöglichte eine sommerliche Unterbringung der Kühe ohne ständige Beaufsichtigung.

Diese Koppelhaltung, welche die vorherige Hütehaltung ablöste, machte das Vorhalten von Viehunterständen erforderlich. Noch heute dienen viele dieser Viehhütten ihrem ursprünglichen Zweck, werden aber auch zu Holzlagerung, zum Abstellen von Maschinen verwandt oder stehen leer und sind dem Verfall überlassen. Aus Sicht der Familie Oswald bereichern Viehhütten durchaus das Bild der Kulturlandschaft im Biosphärenreservat Rhön.

Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle, dankte Marianna Oswald für ihre brillanten Fotografien und Friedrich Oswald für seine Textrecherchen. Im Namen des Biosphärenreservats dankte Raab auch Heribert Holzheimer für die Bereitstellung seiner Exponate, die ein großes Maß an Rhöner Identität ausstrahlen. Dank geht auch an die Firma Heil für die Bereitstellung der Schindelwand und den Naturschutzwarten für die Beschaffung von historischem Gerät.

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