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Schulessen hat sich etabliert – Zu den bestehenden zehn Kantinen kommen im neuen Schuljahr fünf hinzu

Fulda. Auf dem Weg zur Ganztagsschule haben die Kommunen in Hessen viel Geld in den Bau und die Einrichtung von Schulmensen investiert. So auch der Landkreis Fulda: Zehn Schulen haben in den vergangenen sechs Jahren Mensen erhalten; fünf weitere folgen in diesem Jahr.

Vor allem große Städte beklagen allerdings eine mangelnde Auslastung der Schulkantinen. Hingegen ist Felix Gaul, Leiter der Kreisschulverwaltung, mit der Akzeptanz der Mensen im Landkreis Fulda insgesamt zufrieden. Erste Startschwierigkeiten, wie die Akquirierung geeigneter Caterer oder die Organisation der Essensausgabe, konnten gelöst werden. Deshalb blickt Felix Gaul dem neuen Schuljahr gelassen entgegen: Für die zehn weiteren Schulen, die ab dann ein warmes Mittagessen anbieten, wird die Organisationsfrage derzeit abschließend geklärt. Fünf Schulen werden an bestehende Mensen angegliedert und für fünf werden bis Ende des Jahres neue Kantinen gebaut.

Nach einem anfänglichen Boom habe sich die Frequentierung der Mensen auf einem eher niedrigen Level (etwa 50 Prozent der Anfangsauslastung) eingependelt. Dass es nicht mehr Kinder und Jugendliche sind, die an einem langen Unterrichtstag in der Schule warm essen, könnte, so Überlegungen im Fachdienst Schulen, daran liegen, dass viele Familien die gemeinsame warme Mahlzeit auf den Abend verlegten. Die (an sich natürlich positiven) weitgehend intakten Familienstrukturen im Landkreis schlagen bei der Kantinenauslastung negativ zu Buche.

Während sich Schulen anderswo im Land um die generelle Akzeptanz der Mensen bemühen, befasst sich der Landkreis als Schulträger bereits mit weiterführenden Ideen: Eine Arbeitsgruppe setzt sich für eine flächendeckende Schulverköstigung mit überwiegend regionalen und ökologischen Lebensmitteln ein. Auch in Folge des Bildungs- und Teilhabepakets der Bundesregierung könnten künftig mehr Kinder dazu bewegt werden, das Mittagsangebot in Anspruch zu nehmen: Dank einer Bezuschussung des Landkreises brauchen Kinder von sogenannten Hartz-IV-Empfängern sowie Kinderzuschlags- und Wohngeldempfängern pro Essen statt den tatsächlichen Kosten nur einen Euro pro Essen zu entrichten.

Bislang nehmen nach Angaben von Marco Krönung, zuständiger Koordinator für Bildung und Teilhabe beim Amt für Arbeit und Soziales, insgesamt 108 Kinder aus dem Hartz-IV-Bezug dieses Angebot wahr. Das Potential sieht er angesichts von rund 1.500 anspruchsberechtigten Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 15 Jahren im Hartz-IV-Bezug nicht ausgeschöpft. An der Wernher-von-Braun-Schule in Neuhof wurden bislang zwar Kostenübernahmeerklärungen des Kreises für Ausflüge und Lernförderung, nicht jedoch für das Schulessen vorgelegt; Schulleiter Markus Bente mutmaßt, dass vielleicht Angst vor Häme der Klassenkameraden ein Grund für die Zurückhaltung sein könnte. Dazu besteht laut Marco Krönung allerdings kaum Anlass, da der Vorgang vollkommen diskret ablaufe.

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