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24. Früchteteppich in der Alten Kirche Sargenzell offiziell eröffnet

Hünfeld-Sargenzell. Als eine „Kunstausstellung, die im Landkreis Fulda ihresgleichen sucht“, hat Kreisbeigeordnete Ulla Döppner den 24. Früchteteppich in der Alten Kirche Sargenzell gewürdigt. Das Kunstwerk sei zum einen im christlichen Glauben verankert, bedeute zum anderen aber auch einen großen Gewinn für den Tourismus im Landkreis Fulda. Schließlich erwarteten die Verantwortlichen des Fördervereins „Alte Kirche Sargenzell“ bis zum 6. November den 900 000 Besucher. „Eine bessere Werbung für unsere Region kann man sich nicht wünschen“, unterstrich Ulla Döppner, die gleichzeitig darauf hinwies, dass die Beschäftigung mit dem Früchteteppich auch eine Auseinandersetzung über unseren Umgang mit Lebensmitteln sei.

Die „teilweise wahnsinnige Verschwendung“ müsse gestoppt werden, so die Kreisbeigeordnete, welche die besten Grüße von Landrat Bernd Woide und den Kreisgremien überbrachte und abschließend dem Fördervereinsvorsitzenden Adolf Döring einen Scheck überreichte. Sehr viel Lob wurde während der Eröffnung am Freitagabend einmal mehr Initiatorin Ria Noll und ihrem Team zuteil, die vom 22. Juni bis 8. September den Früchteteppich aus schier ungezählten  Samen und  Körnern sowie aus Blättern und Blüten geformt hatten. Förderkreischef Döring schlug Noll aufgrund ihrer akkuraten und anstrengenden Fußbodengestaltung vor, doch die Zulassung zur Meisterschule der Fliesenleger zu beantragen. Diese wiederum unterstrich, dass trotz der stressigen Arbeit des Klebens, Malens und Streuens jeden Abend eine entspannte Atmosphäre geherrscht habe.

In den sieben Wochen, während denen der 24. Sargenzeller Früchteteppich zu sehen ist, rechnet der Förderkreis mit rund 60 000 Besuchern aus nah und fern. 90 ehrenamtliche Kräfte stehen dann bereit, um das Werk zu interpretieren, wie dies während der Eröffnung Pfarrer Eugen Kutzka sehr intensiv tat. Für die zugehörigen Meditationen war in diesem Jahr Pfarrer Alfons Gerhardt zuständig.

Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel nannte den traditionellen Früchteteppich ein „stets freudiges Ereignis“, mit dem sich das Team um Ria Noll eigentlich das ganze Jahr über auseinandersetze. Der Früchteteppich sei zu einem Markenzeichen weit über die osthessische Region hinaus geworden, und die Alte Kirche Sargenzell, deren „Hausherr“ übrigens die Stadt Hünfeld ist, habe im Laufe der Jahre eine erhebliche Bedeutung für den Tourismus erlangt. Auf der anderen Seite vermittle das Kunstwerk die christliche Botschaft – nur auf einem anderen Wege.

Der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez nannte den Früchteteppich „ein Meisterwerk, das mit großer Kunstfertigkeit erstellt worden ist“. Das Betrachten der Szene im Tempel mit dem zwölfjährigen Jesus „tut dem Auge des Körpers gut und den Augen des Herzens“. Sehen verbinde sich hier mit Staunen, so Diez. Nach weiteren Grußworten von Generaloberin Schwester Rosalia vom Mutterhaus Fulda und Pfarrer Alfons Gerhardt unterstrich Ortsvorsteher Martin Krimmel, „dass alle Sargenzeller sehr stolz sein dürfen“. Unverfälschte Natur sei dank Ria Noll und ihrem Team umgewandelt worden in Kunst, so Kircher, der Kritik daran übte, „dass der Mensch in letzter Zeit Gott zu spielen versucht und dabei einen Schritt zu weit gegangen ist“. Der Ortsvorsteher nannte das Beispiel von genmanipulierten Pflanzen und appellierte an die Politiker, hier Grenzen zu setzen.

Der 24. Früchteteppich ist in der Alten Kirche Sargenzell bis zum 6. November, täglich von 9 bis 18 Uhr, zu sehen. Sonderöffnungszeiten nach Vereinbarung unter  (06652)7938591.

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