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“Förderverein „Helm der Hoffnung“ hilft beim Bau von Brunnen und Entkeimungsanlagen in Afrika

Fulda. „Manchmal“, erzählt Dr. Rüdiger Schwan, sei er von den Menschen in der eritreischen Stadt Asmara gefragt worden, warum er dies alles tue. „Dann habe ich geantwortet, dass ich Ihrem Volk helfen wolle. Ihre Kinder sollten die letzte Generation sein, die von Trachoma, dieser gefährlichen Flussblindheit, befallen werde. Dies sei meine Vision und Mission.“ Der Chemiker ist Vorsitzender des gemeinnützigen Fördervereins „Helm der Hoffnung“, der sich vor einiger Zeit in Fulda gegründet hat. Der Helm als Symbol der Hoffnung sei in Anlehnung an Bibelstellen (1. Thess 5,8 oder Eph 6,17) ganz bewusst gewählt worden, weil sich der christlich motivierte Verein zum Ziel gesetzt habe, „ein kompetenter Hoffnungsträger für kirchliche, gemeinnützige und mildtätige Hilfsprojekte in Afrika zu werden. Zunächst besonders in Eritrea und Kamerun“, so Schwan, der in Bronnzell zu Hause ist. Ein weiteres Leitmotiv sei die „Hilfe zur Selbsthilfe“: Den Menschen solle Basiswissen vermittelt werden, um dieses dann vor Ort aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln umsetzen zu können.

Der „Helm der Hoffnung“ nahm seinen Anfang in der Begegnung zwischen Schwan und dem aus Kamerun stammenden Pfarrer Sebastian Mani, der am Priesterseminar Fulda promoviert. In dessen Heimat seien die Menschen vielerlei Krankheiten hilflos ausgeliefert: Malaria, Typhus, Ruhr oder Cholera. „Sauberes Wasser ist dabei das A und O“, schildert Schwan, und so habe man sich zum Bau eines Brunnens entschlossen. Binnen kürzester Zeit seien dank des Engagements sehr  vieler Menschen und heimischer Unternehmen wie Technolit und Hotrega 13.000 Euro zusammengekommen. Um für absolut sauberes, keimfreies Trinkwasser zu sorgen, war von Schwan zudem ein sehr handliches Gerät entwickelt worden, „das in der Lage ist, durch alleinige Verwendung von Sonnenenergie inklusive UV-Strahlung und Rohstoffe ein äußerst effektives antibiotisch wirkendes Konzentrat auf natürlicher Basis herzustellen“.

„Eigentlich hatten wir uns als nächstes Ziel den Bau eines zweiten Brunnens gesetzt“, beschreibt Schwan die Arbeit des Vereins, bei dem er im Vorstand unterstützt wird von Mechthild und Franz-Josef Rützel sowie Helga Riebel. „Dann aber haben wir uns zusammen mit dem örtlichen Bischof zunächst für den Bau einer Krankenstation und die Sicherstellung der Stromversorgung entschieden.“ Das zweite Tätigkeitsfeld von „Helm der Hoffnung“ ist die eritreische Provinz Asmara. Hier kommt wieder das von Schwan entwickelte natürliche Antibiotikum ins Spiel, das so genannte „Swantisept“. Diese Lösung soll insbesondere auch gegen die Erreger der Cholera und der anfangs erwähnten  Trachoma  eingesetzt werden. „Es ist eigentlich dreifach verwendbar, nämlich zur oben beschriebenen Entkeimung von Trinkwasser als Vorbeugemaßnahme, als Augentropfen für bereits infizierte Menschen und als Elixier zur Stärkung des Immunsystems“,  zählt Schwan die Vorzüge auf und ergänzt, „dass die Wirksamkeit und völlige Unbedenklichkeit bereits durch international anerkannte US-amerikanische Prüfinstitute und in zahlreichen Labortests nachgewiesen werden konnten“.

Vor kurzem weilte der Fuldaer in Eritrea, wo er verschiedene Gespräche mit Vertretern des Gesundheitsministeriums führte. „Der Grundgedanke ist auch hier, dass von uns das Knowhow und Hilfen technischer Art kommen, die Produktion aber in dem betreffenden Land von heimischen Kräften betrieben wird. Damit werden dann auch Arbeitsplätze geschaffen.“ Die Beteiligten hoffen darauf, bald in zunächst neun der 38 Regionen des Landes mit dem Aufbau der Produktion von „Swantisept“  beginnen zu können. Ziel ist, „bis 2020 die Trachoma-Augenkrankheit in Eritrea auszumerzen“. Und noch eine weitere Zielsetzung gibt es: aus dem „Helm der Hoffnung“ ein Netzwerk werden zu lassen, in das sich möglichst viele Menschen mit ihren Talenten und Möglichkeiten einbringen, um vielschichtig Hilfe zu leisten.

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