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Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts als Motor der Moderne

Kleinsassen. Eine besondere Ausstellung wird ab Oktober in der Kunststation zu sehen sein. Sie zeigt nicht nur Highlights der deutschen Landschaftsmalerei an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, sie markiert auch den Beginn einer Länderübgreifenden Zusammenarbeit. Denn um die umfangreiche Schau in Kleinsassen zu realisieren, arbeiten der Landkreis Fulda und der Landkreis Weimarer Land eng zusammen. Dabei sind die Kunststation Kleinsassen und das Kunsthaus Apolda gleichwertige Partner. Beide Häuser bieten der Bildenden Kunst erstklassige Ausstellungsmöglichkeiten auf dem Land und beide werden von ihren jeweiligen Landkreisen unterhalten.

Diese erste gemeinsame Ausstellung wurde vom Kunsthaus Apolda entwickelt. Sie zeigt Gemälde, Zeichnungen, Gouachen, Druckgraphiken und Fotografien der Weimarer Malerschule. Diese wegweisende Kunstakademie wurde 1860 neu gegründet und wurde besonders für ihre Landschaftsmaler berühmt. Die Landschaftsmalerei war in der zweiten  Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Motor der Moderne. Schluss mit dem Historismus und raus aus den Ateliers, hieß die Devise. Sie führte zur Entdeckung der Heimat als Motiv und zu einem Boom der plein-air-Malerei. Dadurch angeregt entwickelte sich mit Carl Arp, Karl Buchholz, Paul Baum, Theodor Hagen, Leopold Graf von Kalckreuth und Christian Rohlfs eine Gruppe von Landschaftsmalern, die heute als Hauptvertreter der „Weimarer Malerschule“ gelten. Mitglieder der Weimarer Malerschule besuchten auch die Rhön, vor allem das Künstlerdorf Kleinsassen.

Die aktuelle Ausstellung „Die Weimarer Malerschule“ in der Kunststation stellt daher eine Neubelebung dieser alten Verbindungen dar. Durch die Vermittlung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen entstand im Jahre 2010 nach ersten persönlichen Kontakten der Landräte von Fulda und des Weimarer Landes der Gedanke einer Zusammenarbeit zwischen dem Kunsthaus Apolda und der Kunststation Kleinsassen. Da sich die Partner von Anfang an gut verstanden, konnte in kürzester Zeit mit der Übernahme dieses Ausstellungsprojektes durch die Kunststation Kleinsassen eine erste hessisch-thüringische Kooperation entwickelt werden. Kunst macht ohnehin nicht an Grenzen halt. Sie muss sich immer im gesellschaftlichen Ganzen behaupten und ihre Bedeutung jenseits ihres Entstehungszusammenhangs beweisen, ohne ihre Herkunft zu verleugnen.

Anhand von mehr als 50 Leihgaben aus verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen ist in der Kunststation nicht nur die Landschaft rund um Weimar mittels der Bildwerke dieser Künstler zu sehen, sondern die Ausstellung versucht zudem, die Entwicklung dieser damals absolut neuen Freilichtmalerei an der Weimarer Kunstschule und das geistige Klima zwischen 1860 und 1919 zu skizzieren. Die in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Apolda und dem Landkreis Weimarer Land realisierte Ausstellung wird am kommenden Sonntag, 2. Oktober, um 15.30 Uhr in der Kunststation durch Landrat Bernd Woide eröffnet und dauert bis zum 4. Dezember. Zur Ausstellung wurde ein 168 Seiten starker Katalog herausgegeben. Das reich bebilderte Buch in festem Einband ist für 15 Euro in der Kunststation erhältlich.

KUNSTSTATION KLEINSASSEN

An der Milseburg 2, 36145 Hofbieber-Kleinsassen, Telefon 06657/8002, www.kleinsassen.de Öffnungszeiten: Di – So, 13 – 18 Uhr

Weitere Ausstellungen im Oktober:

noch bis 23.10.2011: Kunst aus Schweden mit Werken verschiedenster Techniken von sieben Künstlern aus Uppsala, die alle schon Stipendiaten der Kunststation waren.
09.10.-04.12.2011: Venezia illuminata – Bilder des afrikanischen Künstlers Zaki al-Maboren
30.10.2011-Febr. 2012: Jahresausstellung der Freien Malschule im Atelier der Kunststation

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