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52 Mal „ja“ zu Deutschland – Oberbürgermeister händigt Einbürgerungsurkunden aus

Fulda (cp). „Mir gefällt es gut in Deutschland, ich lebe hier und das ist auch meine Heimat“, erzählte Rhizlane Benkarbache, die aus Marokko stammt und mittlerweile seit neun Jahren in Fulda lebt. Bei ihnen zu Hause habe schon immer „Multikulti“ geherrscht, da ihre Brüder mit deutschen Frauen verheiratet sind und auch seit Jahren in Deutschland leben. Zusammen mit 51 weiteren Personen aus insgesamt 18 Ländern – die größte Gruppe stammt aus der Türkei – hat sie nun die Einbürgerungsurkunde von Oberbürgermeister Gerhard Mölller überreicht bekommen.

„Bei der Interkulturellen Woche haben wir gesehen, welches Spektrum an unterschiedlichen Gruppen durch ihre Herkunft Fulda bereichern“, betonte der Fuldaer Verwaltungschef im Beisein zahlreicher Ehrengäste erfreut. Gerhard Möller würdigte die Tatsache, dass sie ohne ihre Herkunft zu vernachlässigen hier ihre Heimat gefunden und trotz dieser Vielfalt durch die Einbürgerung „ja“ zu Deutschland gesagt haben. Bei der Verleihung im Marmorsaal des Stadtschlosses waren unter anderem Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann, CDU-Fraktionsvorsitzender Gerhard Stollberg, Stadtrat Stefan Grauel, Martina Möller-Öncü von der Fachstelle Integration sowie Vertreter des Ausländerbeirats, des Bürgerbüros und des Rechts- und Ordnungsamtes der Stadt Fulda anwesend.

Das Wahlrecht nutzen

„Viele von Ihnen leben schon viele Jahre hier und jetzt genießen Sie alle Bürgerrechte – Sie sind gleichberechtigte Bürger dieses Landes“, betonte Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann und überbrachte zugleich die Grüße der städtischen Gremien an die Eingebürgerten. Sie ging besonders auf das Wahlrecht ein, „eines der wichtigsten demokratischen Grundrechte“, und rief die Anwesenden dazu auf, die Entwicklung der Stadt und des Landes auf diese demokratische Art und Weise mitzubestimmen. In diesem Zusammenhang verwies sie auf die niedrige Wahlbeteiligung bei der kürzlich stattgefundenen Landratswahl: „Je mehr Menschen nicht wählen, desto schlechter funktioniert die Demokratie – lassen Sie sich also bitte nicht von der Gleichgültigkeit beeinflussen.“ Außerdem warb Margarete Hartmann dafür, sich ehrenamtlich zu engagieren: „Fulda hat so viel zu bieten.“

Für Toleranz und Respekt

Im Anschluss daran informierte Nihat Dalmis als Vorsitzender des Ausländerbeirates die Eingebürgerten über die Zusammensetzung und Funktion des Gremiums. „Wir setzen uns dafür ein, dass zwischen den verschiedenen Nationen ein besseres Verständnis herrscht, denn Deutschland ist unsere neue Heimat geworden“, so Dalmis. Ihr Ziel sei daher eine tolerante Gesellschaft, in der sich die Menschen gegenseitig respektieren. Die Vielzahl der engagierten Vereine und deren Aktivitäten habe man bei der Interkulturellen Woche in Fulda deutlich sehen können, hob der Vorsitzende des Ausländerbeirats hervor und dankte zugleich dem Oberbürgermeister für die Unterstützung der Veranstaltung.

Ein Porträt des Oberbürgermeisters

„Ich mag die Kultur und die Menschen, denn Fulda ist meine Heimat“, erklärte Kanih Demir, der in der Türkei geboren ist und seit 2004 in Deutschland lebt, in einem persönlichen Erfahrungsbericht. Im Anschluss daran erwartete dem Fuldaer Verwaltungschef Gerhard Möller eine Überraschung: Der 19-jährige begeisterte Künstler, der nach seinem Fachabitur Kunst studieren möchte, schenkte dem Oberbürgermeister ein Porträt, das er von ihm angefertigt hatte. Erfreut nahm Gerhard Möller das Präsent des jungen Künstlers entgegen, das ihn nahezu sprachlos machte: „Das ist überaus gelungen und ich freue mich sehr darüber, denn ein Porträt bekommt man wirklich nicht jeden Tag geschenkt.“

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