Unterrichtseinheiten rund um das Thema „Zahngesundheit“
Pilgerzell. Der Landkreis Fulda möchte neue Akzente in den Bemühungen zur Verbesserung der Zahngesundheit setzen. Das Schwergewicht soll künftig auf präventiven Maßnahmen im Grundschulbereich liegen. Auf diese Weise könne das Entstehen von späteren Schäden vermieden werden, sagte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld bei der Auftaktveranstaltung zur Vorstellung der neuen Konzeption in der Florenbergschule Pilgerzell.
Fotos (30): Max Colin Heydenreich
Mit den bisher üblichen zahnärztlichen Reihenuntersuchungen lasse sich immer nur eine beschränkte Anzahl von Schulen erreichen. Demgegenüber zeigte sich der Erste Kreisbeigeordnete überzeugt davon, dass es durch die neue Konzeption gelingen werde, einen flächendeckenden Beitrag zur weiteren Verbesserung der Zahngesundheit zu leisten. Dr. Wingenfeld: „Wir wollen das Interesse der Kinder für die Gesundheit ihrer Zähne wecken und mögliche Ängste vor dem Zahnarzt abbauen. Ganz wichtig ist es uns dabei, die Eltern einzubinden.“ Richtiges Zähneputzen bei Kindern im Grundschulalter erfordere die elterliche Unterstützung.
Die neue Konzeption zur Förderung der Zahngesundheit wurde in den vergangenen Monaten vom Fachbereich Gesundheit der Kreisverwaltung unter Federführung von Heike Fichte-Schmidt erarbeitet und vom Ersten Kreisbeigeordneten sowie Fachbereichsleiter Dr. Stefan Kortüm in der „Schülerrolle“ erprobt. Für die praktische Umsetzung des Gesamtkonzepts zeichnet ein Team verantwortlich, dem neben den eigens für diese Aufgabe eingestellten Prophylaxefachkräften Barbara Müller und Nadine Pappert die Zahnärztinnen Silke Alt und Cornelia Hirschfeld-Jutzi sowie die Ernährungsexpertin Bettina Stolte angehören.
Gezielte Angebote für Kinder, Lehrer und Eltern
Nach Angaben von Dr. Wingenfeld geht es im Kern um die Durchführung von Unterrichtseinheiten zum Thema „Zähne, Zahnpflege, Zahnarztbesuch und Fluoridierung“ einmal pro Schuljahr in allen Grundschulklassen im Landkreis Fulda. Diese seien auf den kindlichen Entwicklungsstand ausgerichtet und sollten den Unterricht um einen interessanten Baustein bereichern. Dr. Kortüm ergänzte, dass versucht werde, ein entsprechendes Bewusstsein für Zahngesundheit gerade bei den Eltern zu schaffen. „Deshalb auch Informationsmaterialien in unterschiedlichen Sprachen und unser Angebot, Elternabende zu gestalten.“
Daneben werden an ausgewählten Grund- und Förderschulen im Landkreis Unterrichtseinheiten zum Thema „Ernährung“ angeboten. Dabei arbeitet das Team des Kreisgesundheitsamts mit der Ernährungsexpertin zusammen. Die einzelnen Unterrichtsstunden behandeln die Themen „Der zuckerfreie Vormittag“, „Fittmacher gegen Schlappmacher“, „Süß macht sauer: Kariesentstehung“ und „Trendgetränke: Durstlöscher und Durstmacher“. An diesen Schulen soll es darüber hinaus gezielte Angebote für Lehrkräfte und Eltern wie Workshops und Informationsveranstaltungen oder auch spezielle Elternabende geben.
Auch möchte der Landkreis Fulda ab dem neuen Schuljahr interessierte Schulen einladen, mit kleinen Gruppen Unterrichtseinheiten im Kreisgesundheitsamt zu besuchen. Hierfür bieten sich zum Beispiel Projekttage an. Völlig neu sind ab August 2008 offene Sprechstunden unter dem Motto „Zahngesundheit vom ersten Tag an“. Nach Voranmeldung beraten die Zahnärztinnen junge Eltern kostenlos in zahnmedizinischen Fragen wie Entwöhnung vom Schnuller, Trinken aus dem Becher oder richtiges Putzen von Kinderzähnen. Schließlich werden auch künftig zahnmedizinische Reihenuntersuchungen stattfinden.
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