Fuldaer Nachrichten

Fulda. Der 15. und 16. Oktober waren für den Weinhistorischen Konvent Fulda e. V. wirklich hoch erfreuliche und erfolgreiche Tage. Am Samstagvormittag, bei herrlichstem Herbstlicht feierten die Weinfreunde im Weinberg ihren Erntedankgottesdienst: Menschliche Arbeit und göttlicher Segen gehören untrennbar zusammen betonte Kapitelältester Prof. Dr. Richard Hartmann in der Ansprache. Unter Verweis auf das alttestamentliche Buch Jesus Sirach war jedoch auch von der Ambivalenz die Rede, vom rechten Maß und von der Sorge für die Menschen in Not.

Am Abend wurde dann im Refektorium des Bischöflichen Priesterseminar die Kulturleistung mit den Früchten der Erde zelebriert. Der Bergsträßer Winzer Hanno Rothweiler stellte seine Kredenzen vor, die iele der Fuldaer Weinfreunde wirklich positiv überraschten. Kaum einer hatte schon vorher einen so fruchtig-aromatischen Ehrenfelser getrunken. Dass es – für Hessen noch einmal – bereits heute einen tollen – im Barrique gereiften Syrah gibt, mit einer Vielfalt von Waldbeeren und Brombeere im Gaumen, war die Überraschung des Abends. Doch der Winzer erweiterte den Reigen der Überraschungen durch die Präsentation einen noch auf der Hefe stehenden 2011 Weißburgunder, der mit 0,1 g Restsüße schon toll seine Zukunft offenbarte.

Unter Verantwortung von Wein & Delikatess Trüffel präsentierte André Bronner dazu ein 5gängiges Menu höchster Qualität. Diese jährliche Hauptveranstaltung des Konventes wurde im Hof des Priesterseminars – also an historischer Stätte, mit dem Empfang des Spätlesereiters eröffnet. Das Menuett-Ensemble präsentierte anschließend seine Tänze aus der gleichen Zeit, Ende des 18. Jahrhunderts, als das Geschick des Spätlesereiters zur Entdeckung der edelfaulen Spätlese führte. Heribert Burkert der „Designer“ des Konventes übergab jedem eine Postkarte mit dem Motiv, das auch die Flaschen des 2010er Frauenberger Weines zierte. Die Postkarten sind im Weinkonvent käuflich zu erwerben.

Auch edelfaule Trauben: solche konnten die Kapitelsmitglieder Theo Vogt und Richard Hartmann am Sonntag dann im Weingut Altenkirche abliefern. Eine traumhafte Ernte mit erstmalig 84 Grad Öchsle (noch 1 Grad zur Spätlese! Im Vorjahr 64 Grad und bisheriger Spitzenwert 2008 82 Grad)) und für unsere Verhältnisse einer niedrigen Säure von 9 mg/l (im Vorjahr 16 mg/l) konnten die knapp 20 Helferinnen und Helfer einbringen. Zu diesen phänomenalen Werten wurden mit 740 l Most fast doppelt soviel gekeltert als im Vorjahr. So können sich Rebpaten und Mitglieder schon auf den 2011er Frauenberger freuen (und wer noch bis Ende des Jahres Rebpate oder Mitglied wird, kann auch etwas vom Genuss abhaben!)

Aus der Idee, einen Frauenberger Rotwein zu keltern, wird auch in diesem Jahr nichts. Zum einen ist die Menge noch zu gering, dann bräuchten die Roten doch noch etwas mehr Sonne – und die eine Sorte – der Rote Gutedel –gibt eben nur Weißwein… So geht ein erfolgreiches Jahr für den Konvent zu ende – mit dem Weihnachtsdegustationsmenu am Vorabend des 1. Advent und der nun schon zur Tradition  werdenden Glühweinprobe am Freitag 16. 12.  Nähere Informationen wie üblich auf der Website www.weinhistorischer-konvent.de