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Gersfelder Parteien wollen neuen Bürgermeister

Gersfeld/Fulda. Peter Wolff soll der neue Bürgermeister der Stadt Gersfeld in der Rhön werden. Der 53-jährige Fuldaer wird von einem breiten Bündnis aus CDU, BWG, FDP und GRÜNE ins Rennen um das Amt in der „Rhönhauptstadt“ geschickt. Auf einer Pressekonferenz erläuterten Dienstagabend die Spitzen der vier Parteien die Gründe für einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten. Unisono beklagen Heiner Marquardt (Grüne) und Regina Maul (CDU), dass es in Gersfeld seit Jahren unter der amtierenden Bürgermeisterin Stagnation und Niedergang gäbe. Mit Wolff haben man jemanden nominiert, der sowohl von der politischen und beruflichen Vita Erfahrung mitbringe, als auch durch Visionen und Ideen begeistern und überzeugen könne, sagte Uwe Glück von der BWG.

Für Dr. Andreas Kircher (FDP) ist es geradezu ein Vorteil von Wolff, dass er nicht aus dem Rhönstädtchen komme und somit in seinen politischen Entscheidungen keine persönlichen Rücksichten auf familiäre und sonstige Bindungen im Ort, sondern allein die Sachentscheidung im Auge behalten könne. Wolle jede Partei als Einzelkämpfer ins Rennen ums Rathaus gehen, so sei absehbar, sagt Uwe Glück, dass wir damit der amtierenden Bürgermeisterin in die Karten spielen. „Nur gemeinsam, mit allen anderen Parteien, sei es möglich diese jahrelange Ineffizienz an der Rathausspitze, abzulösen. Insofern bin ich froh, dass alle Parteien sich gemeinsam für Wolff entschieden haben.“

Peter Wolff ist politisch kein unbeschriebenes Blatt. Im „wirklichen Leben“ ist der Diplom-Kaufmann freiberuflicher Berater im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Künstler und mittelständische Unternehmen. Daneben hat er mehrere Fachbücher geschrieben und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Fulda. Sein Amt als Vorsitzender der FDP Fulda hat er diese Woche abgegeben. Wolff kam vor fünf Jahren nach Fulda, weil seine Frau einen Ruf als erste Professorin an den Fachbereich Elektrotechnik der Hochschule Fulda erhielt. Davor war er Orts- und Fraktionsvorsitzender der Liberalen, sowie stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher in der westhessischen Kur- und Kreisstadt Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus.

Diese politische Kommunal- und Kur-Erfahrung, verbunden mit seinen Aktivitäten innerhalb der Kneipp-Bewegung prädestiniert ihn für das Amt im Kneippheilkurort Gersfeld. Neben zahlreichen Medienaktivitäten für den Kneipp-Landes- und Bundesverband und seiner Vereine schlüpft der gebürtige Limburger auch immer wieder ins Kostüm und die Rolle des „Pfarrers Sebastian Kneipp“ – so am kommenden Wochenende in seiner alten Heimatstadt Bad Schwalbach auf den dortigen Gesundheitstagen (22./23. Okt.).

Naturverbundenheit, in der Rhön nicht unwichtig, stellte er auch im Vorstand des Imkerverbandes Nassau unter Beweis, dem er zu zahlreichen Radio- und Fernsehauftritten verhalf und somit der Bedeutung der Bienenhaltung zum Erhalt der heimischen Kulturlandschaften, ihrer Bestäubungsleistung und dem natürlichen Lebensmittel Honig zu mehr Geltung verschuf. Zwei Jahre war Wolff auch stellvertretender Landesvorsitzender des Liberalen Mittelstandes Hessen, ein Umstand, der sicherlich auch zu seiner Kandidatur beitrug, denn die vier ihn tragenden Parteien wünschen sich eine Belebung des Wirtschafts- und Tourismuslebens in der Wasserkuppen-Stadt.

 

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