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Lesung zur „Reichskristallnacht“ aus „Jahrestage“ von Uwe Johnson

Fulda. Lisbeth Papenbrock und Heinrich Cresspahl lernen sich 1931 kennen und heiraten. Im November 1938 nimmt sich Lisbeth Papenbrock unmittelbar im Anschluß an die Novemberpogrome das Leben. Das ist der Rahmen der Lesung ABER DANN WERD ICH DOCH MITSCHULDIG (Ausschnitte aus „Jahrestage“ von Uwe Johnson). Gezeichnet wird das Portrait einer Frau, die in den Jahren aufkommender Gewalt und Kriegsgefahr sich und ihrer Familie zunehmend im Weg steht, verzweifelt nach Auswegen sucht, aber an sich und ihren Ansprüchen scheitert. Es ist auch ein Text über Schuld und Sühne und die schleichende Nazifizierung einer Gesellschaft.

Die „Jahrestage“ sind neben der „Blechtrommel“ von Günther Grass der bedeutenste Roman der Nachkriegszeit (einer größeren Verbreitung steht allein der Umfang -fast 2000 Seiten- im Wege). Uwe Johnson stellt in fast einmaliger Weise einen ost-westdeutschen Dichter dar: in der jungen DDR aufgewachsen, reist er 1959 in den Westen und bleibt dort. Es lesen Barbara und Christoph Gottwald vom Theater MITTENDRIN, musikalisch umrahmt wird die Lesung von Brigitte Lamohr, Clemens Lutz und Christoph Gottwald. Die Gedenkveranstaltung findet am 9. November um 19.30 Uhr in der Christuskirche Fulda statt.

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