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Tagesstätte für Wohnsitzlose ist Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen ohne Zuhause

Fulda. Die Menschen, die sich in der Tagesstätte für Wohnsitzlose in der Kronhofstraße 1 in Fulda treffen, schlafen unter freiem Himmel, nutzen städtische Unterkunftsmöglichkeiten oder sind von Wohnungslosigkeit bedroht. In der Tagesstätte bekommen sie nicht nur eine Tasse Kaffee oder ein belegtes Brötchen. Sie finden dort auch ein Stück Lebensraum, offene Ohren für Kummer und Sorgen und wenn sie möchten – ganz konkrete Hilfen.

Foto: Marzena Traber

Seit 21 Jahren betreut Claudia Kiefer die Wohnsitzlosen. Eine ganz spezielle Klientel, die im doppelten Wortsinn einen großen Rucksack mit sich herumschleppt. Die Diplom-Sozialarbeiterin kann von vielen Schicksalen erzählen; kennt die Gründe, die dazu führen, dass Menschen ihr Zuhause verlieren. „Familiäre Konflikte, Sucht oder psychische Erkrankungen, mangelnde soziale Einbindung – oft ist es eine Mehrfachproblematik“, weiß die 51-Jährige.

Umso wichtiger sei es, dass diese Menschen eine Anlaufstelle hätten: zum Aufwärmen, um Kontakte zu pflegen, zu duschen oder für wenig Geld einen kleinen Imbiss oder etwas zu trinken zu bekommen. Zwischen 30 und 40 Besucher schauen täglich in der Tagesstätte vorbei. Für diejenigen, die es wollen, ist auch der Weg zu einer professionellen Beratung kurz.

Denn das Haus Jakobsbrunnen, das vor elf Jahren vom Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa e.V. eröffnet wurde, und in dem sich die Tagesstätte befindet, beruht auf einem integrativen Konzept. „Wir haben hier die Tagesstätte, die Fachberatung, ein Wohnheim und Betreutes Wohnen unter einem Dach vereint“, erläutert Claudia Kiefer, die gemeinsam mit vier weiteren Sozialarbeitern und Sozialpädagogen für den Bereich der Wohnungslosenhilfe zuständig ist.

„Die einen nutzen die Hilfen nur zeitweise, die anderen haben den festen Willen, wieder sesshaft zu werden, und bekommen hier die notwendige Beratung und Unterstützung“, ergänzt die Sozialarbeiterin. Auch die Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, werden im Rahmen der Präventionsarbeit im Haus Jakobsbrunnen mitbetreut.

Ergänzt wird das Team durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Sie verteilen Essen oder Getränke und schenken den Besucherinnen und Besuchern Zuwendung und menschliche Wärme. „Die Ehrenamtlichen sind für uns ganz wichtige Stützen“, sagt Claudia Kiefer, „deshalb würden wir uns freuen, wenn wir noch mehr Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis für eine Mitarbeit in der Tagesstätte begeistern könnten.“ Auch Sach- und Geldspenden seien natürlich immer willkommen. (Dorit Heydenreich)

Info:

Tagesstätte für Wohnsitzlose
Haus Jakobsbrunnen
Kronhofstraße 1
36037 Fulda
Telefon: 0661/2427730

Öffnungszeiten
Mo, Di, Do, Fr: 9.00 bis 12.00 Uhr
Mo – Fr: 14.30 bis 17.30 Uhr
Sa, So: 13.00 bis 17.00 Uhr

Zum Foto: Claudia Kiefer und die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Brigitte Remmert und Marianne Roth (v.l.) gehören zum Team der Tagesstätte für Wohnsitzlose

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