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Landkreis Fulda und Regionalcaritasverband bieten kostenlosen Energiesparcheck für einkommensschwache Haushalte an

Fulda. Ob Geschirrspüler, Fernseher, Bügeleisen oder Wasserkocher – wenn Elektromeister Marco Möller ins Haus kommt, dann erkennt sein geschultes Auge die typischen Energiefresser schon auf den ersten Blick. Seit einem halben Jahr ist der 45-jährige im Auftrag von Landkreis Fulda und Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa e.V. als Energiesparberater im Einsatz. In einkommensschwachen Haushalten analysiert er kostenlos den Verbrauch von Strom und Wasser, gibt schnell umsetzbare Energiespartipps und auch ganz konkrete Soforthilfen.

Foto: Max Colin Heydenreich

Die Fuldaerin Katrin Müller ist eine der rund 70 Klientinnen, die der Elektromeister bislang beraten hat. Die 32-jährige lebt gemeinsam mit ihren drei Töchtern in einer 74-Quadratmeter-Wohnung und bezieht Arbeitslosengeld II. Schon mehrfach hatte sie Stromabrechnungen mit Nachzahlungsforderungen erhalten und deshalb den Energiesparberater kontaktiert. „Ich hatte mich zwar schon vorab informiert, wie man grundsätzlich Strom sparen kann. Für mich war es aber wichtig zu wissen, welche Summe ich konkret sparen und wie ich mich richtig verhalten kann“, erläutert die 32-jährige. Tatsächlich kann sie mit den richtigen Verhaltensweisen sowie Strom- und Wasser sparendem Equipment rund 350 Euro im Jahr sparen.

So lautete jedenfalls das Ergebnis des Energiesparchecks. Zuvor hatte Marco Möller in einem knapp dreistündigen Gespräch alle relevanten Daten erfasst, den Stromverbrauch sämtlicher Elektrogeräte gemessen, den Wasserverbrauch ermittelt und Gewohnheiten erfragt. Knapp zwei Wochen nach dem Erstgespräch bekam Katrin Müller nicht nur das Ergebnis der Analyse, sondern auch Energiesparlampen, Strahlregler für den Wasserhahn, Durchflussbegrenzer für die Dusche, schaltbare Steckdosenleisten sowie ein WC-Wasser-Stopp-Gewicht.

„Es handelte sich um Soforthilfen im Wert von 52 Euro, mit denen wir die errechnete Einsparung erreichen können“, erklärt der Elektromeister, der bei seiner Tätigkeit von zwei Energiesparhelfern unterstützt wird. Sämtliche Soforthilfen seien kostenlos, denn die Finanzierung erfolge aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Bundes, des Landes Hessen und des Landkreises Fulda. Der regionale Energieversorger ÜWAG sowie die Gas- und Wasserversorgung Fulda (GWV) sind als Sponsoren mit im Boot.

„Der Energiesparcheck ist freiwillig und soll neben den individuellen Einsparpotenzialen auch das Bewusstsein für einen sparsamen Energieverbrauch schärfen und darüber hinaus einen kleinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten“, fasst Jürgen Stock, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales beim Landkreis Fulda zusammen. Ob aus der „Durchschnittsverbraucherin“ Katrin Müller nach dem Check-up eine echte „Energiesparerin“ geworden ist, wird sich aber erst in etwa einem halben Jahr zeigen. Dann dürfte die nächste Stromabrechnung im Briefkasten liegen und auch Marco Möller wieder im Einsatz sein. Eine Erfolgskontrolle ist nämlich der letzte Baustein des Energiespar-Projekts.

Info:

Über Einsparmöglichkeiten beim Verbrauch von Strom, Heizung und Wasser können sich Arbeitslosengeld II-Empfänger, Sozialhilfebezieher, Bezieher von Grundsicherung im Alter, Empfänger von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz sowie Wohngeld-berechtigte kostenfrei beraten lassen. Interessenten wenden sich an den Caritasverband in Fulda, Wilhelmstr. 10, Telefon 0661/2428-366, E-Mail energiesparcheck@caritas-fulda.de. Sprechzeiten sind dienstags von 14 bis 17 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr.

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