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Impulsveranstaltung „Jugend und Gewalt, erkennen und vorbeugen“ der osthessischen Kreisjugendfeuerwehren

Schlitz. Jugendkriminalität, Kindeswohlgefährdung und Prävention waren die Schlagworte einer Impulsveranstaltung zum Thema „Jugend und Gewalt, erkennen und vorbeugen“ der Kreisjugendfeuerwehren Vogelsbergkreis, Hersfeld-Rotenburg und Fulda am 19. November 2011 in der Landesmusikakademie Schlitz. Zu dieser Kooperationsveranstaltung waren zahlreiche Stadt- und Gemeindejugendfeuerwehrwarte sowie Gäste der Verbandsebene und politische Vertreter gekommen. Die Thematik wurde durch die Kriminaloberkommissarin Rosemarie Welke vom Polizeipräsidium Osthessen in einem Vortrag vorgestellt und anschließend diskutiert.

Hierbei ging Kriminaloberkommissarin Welke in die Jugendkriminalität, die Formen von Gewalt, Misshandlung von  Kindern und Jugendlichen sowie die Körperverletzung unter Gleichgesinnten ein. Zahlreiche Statistiken der Praxis und aus Studien gaben einen interessanten Einblick in den bis dahin fast unbekannten Themenbereich. So konnte man erfahren, dass die Gewaltkriminalität in Bezug auf den Demographischen Wandel um 25 Prozent angestiegen ist. Die Körperverletzungsdelikte an Schulen und zu Hause betragen fast dreiviertel aller Straftaten. Es ist festzustellen, dass das Anzeigeverhalten in den Schulen um ein vielfaches zunimmt. Allerdings gibt es eine sehr hohe Dunkelziffer an Delikten in der Schule, die nicht zur Anzeige kommt. Weiterhin gibt es unterschiedliche Erfahrungen zwischen männlichen und weiblichen Opfern.

Für den Bereich der Präventionsarbeit konnten die Jugendfeuerwehrwarte wertvolle Erkenntnisse für die Praxis mit nach Hause nehmen. In Gewaltsituationen agiert man oft dazu sich um die Täter zu kümmern. Dies ist allerdings Falsch, schilderte Kriminaloberkommissarin Welke. Man sollte sich um das Opfer kümmern und dieses aus der Gefahrensituation bringen. Ein ruhiges und besonnenes Handeln sei hierbei von großem Vorteil. Die geschädigte Person erfährt somit eine gewisse Sicherheit, dass man ihr hilft. Im nächsten Schritt sollte man Hilfe anfordern, Leute ansprechen oder auch die Meldung an die Polizei nicht scheuen.  In Gruppen ist auch stets auf Veränderung im Verhalten der Jugendlichen zu achten.

Ein gewaltfreies Klima ohne verletzende Ausdrucks- und Handlungsweisen sogt für eine vertrauensvolle und wohlfühlende Umgebung. In einem Antigewalttraining für Multiplikatoren der Jugendfeuerwehren soll weiter an die Thematik angeknüpft werden. Dieses soll mit einem Seminar „Cool sein und Cool bleiben“ im März 2012 im Landkreis Fulda und im Sommer in den Kreisen Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg stattfinden.

Die Gäste wie der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda Dr. Heiko Wingenfeld begrüßten, dass die Jugendfeuerwehr sich dieser Angelegenheit annimmt. „Die Feuerwehr hat in unserer Gesellschaft eine Vorbildfunktion und sollte bei Gewaltdelikten nicht wegschauen“, erklärte Dr. Wingenfeld. Auch Erster Stadtrat Norbert Schäfer freute sich, dass man Schlitz für diese Veranstaltung gewählt habe. Der Stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Michael Kittel berichtete, dass es bei der Hessischen Jugendfeuerwehr auch Angebote zu diesem Themenbereich gibt und man wohlwollend auf diese Auftaktveranstaltung schaut.

er stellvertretende Fuldaer Kreisbrandinspektor Bernd Schädel überbrachte die Grüße der Erwachsenenabteilung und lobte die Zusammenarbeit mit den drei osthessischen Landkreisen.  „Mit einer solchen Kooperation kann man gemeinsame Synergieeffekte nutzen und jeder einzelne braucht nicht eine separate Aktion planen“, sagte Schädel.

Die drei Kreisjugendfeuerwehrwarte Stefan Preuß (Vogelsbergkreis), Bernd Spoelstra (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und Michael Knoth (Landkreis Fulda) waren über die Veranstaltung  zufrieden und hoffen dass die nachfolgenden Seminare erfolgreich anlaufen werden. (Steffen Hohmann)

 

 

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