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Der Tag nach dem Orkan – Eine Zwischenbilanz

Fulda. Keine Schneise der Verwüstung, aber doch sehr deutliche Spuren hat Orkantief Kyrill in der vergangenen Nacht im Landkreis Fulda hinterlassen. Die Kreisverwaltung Fulda, Polizei und Feuerwehr zogen heute Mittag eine Zwischenbilanz der Sturmnacht. Fazit: Im Vergleich zu anderen Kreisen in Hessen ging es in der Region Fulda noch relativ glimpflich ab.

Fotos (6) und Videos (2): Max Colin Heydenreich

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Ein Schwerverletzter, umgestürzte Bäume, leichte Unfälle

Glücklicherweise hat das Sturmtief in unserer Region keine Menschenleben gefordert. In ganz Deutschland wurden bislang elf Todesopfer gezählt. Die vorläufige Regionalbilanz: Ein 57-jähriger Mann aus der Großgemeinde Kalbach wurde von einem umstürzenden Baum eingeklemmt und schwer verletzt. Unzählige Bäume blockierten Bundes-, Land- und Kreisstraßen, die über mehrere Stunden gesperrt werden mussten. Die Polizei verzeichnete insgesamt 16 unwetterbedingte Verkehrsunfälle, bei denen aber niemand verletzt wurde sowie sechs Meldungen zu überfluteten Straßen und Kellerräumen.

Behinderungen auf Straßen & Schienen – 600 Bahnreisende saßen in Fulda fest

Verkehrsbehinderungen gab es auf der Autobahn A7 in Höhe Grenzwaldbrücke. Dort war ein Lastwagen umgekippt. Weil die A7 mehrere Stunden blockiert war, mussten die Autos umgeleitet werden, so dass es auch auf der B27 der Verkehr sehr zäh floss. Behinderungen erlebten auch die Nutzer der Deutschen Bahn. Für 600 Bahnfahrer endete die Reise gestern Abend im Bahnhof Fulda. Sie fanden zum Teil in Fuldaer Hotels Quartier oder verbrachten die Nacht in den zwei ICE-Zügen. Die Malteser Ortsverband Steinhaus versorgten die Reisenden bis in die frühen Morgenstunden mit Essen und Getränken.

Stromausfälle, kein Busverkehr und Befreiung aus Hotelaufzug

Der Energieversorger ÜWAG meldete zahlreiche Störungen im Stromnetz. In einer Nacht gab es fast so viele Fehlermeldungen wie im gesamten zurückliegenden Jahr, hieß es in einer Presseinformation des Unternehmens. Freileitungen waren durch umstürzende Bäume und umherfliegende Gegenstände beschädigt worden. Laut ÜWAG mussten zeitweise mehr als 30 Trassen in der ganzen Region abgeschaltet werden. Längere Stromausfälle blieben aber die Ausnahme.

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Heute Vormittag seien nur noch einzelne Aussiedlerhöfe und abgelegene Gehöfte von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen. Aus Sicherheitsgründen war der Busverkehr gegen 20.30 Uhr vorsorglich eingestellt worden. Bis dahin konnten die Busse ohne größere Störungen fahren, so die ÜWAG –Verkehrsbetriebe. Im Bäderpark Hotel in Künzell war wegen des Stromausfalls der Aufzug stecken geblieben. Rettungskräfte der Feuerwehr mussten die „eingeklemmten Passagiere“ befreien.

Millionenschaden bei EDAG – Orkan fegte Dach weg

Sachschaden in Millionenhöhe entstand bei dem Fuldaer Automobilentwickler EDAG im Industriegebiet West. Eine Sturmböe hatte das Dach des Bürogebäudes erfasst und die darunter liegende, rund 1.000 Quadratmeter große, Bürofläche freigelegt.

Lange Nacht für Feuerwehr, Polizei, Rettungskräfte, Ämter und Behörden

Es war eine lange und sehr arbeitsintensive Nacht vor allem für Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte. Vertreter der Einsatzkräfte sowie Entscheidungsträger zuständiger Ämter und Behörden waren bereits seit gestern Morgen in Alarmbereitschaft und gut auf Sturmböen und Starkregen vorbereitet. Dementsprechend fanden Landrat Bernd Woide und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld heute anerkennende und lobende Worte für alle Helfer und beteiligten Institutionen, die für die Sicherheit der Bürger und Begrenzung der Schäden im Einsatz waren.

Hören Sie dazu die Interviews:

Dr. Heiko Wingenfeld

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Thomas Hinz, Leiter der Feuerwehr Fulda

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